Politik
Matthias Adl will noch einmal antreten

Im Interview kritisiert Matthias Adl die Vorgangsweise zum Thema Parkgebühren ums Krankenhaus. Er meint: "Zu reklamieren, dass zu den Veranstaltungen zu wenige gekommen sind, ist eine Ausrede." | Foto: Androsevic
  • Im Interview kritisiert Matthias Adl die Vorgangsweise zum Thema Parkgebühren ums Krankenhaus. Er meint: "Zu reklamieren, dass zu den Veranstaltungen zu wenige gekommen sind, ist eine Ausrede."
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Matthias Adl verrät im Sommerinterview, dass er gerne noch einmal ins Bürgermeister-Rennen gehen würde.

BEZIRKSBLÄTTER: Herr Adl, welche Note würden Sie Matthias Stadler nach 15 Jahren als Bürgermeister geben und warum?
MATTHIAS ADL: Um nicht zu streng mit ihm zu sein, würde ich sagen, zwei bis drei. Er hat in der Stadtentwicklung sicherlich gewisse Aufgaben wahrgenommen und umgesetzt. Andere Dinge fehlen mir aber ganz klar noch. Beispielsweise vermisse ich bei St. Pöltens rasanter Entwicklung im Bereich des Wohnbaus ein klar strukturiertes Mobilitäts- und Verkehrskonzept. Es ist noch sehr viel zu tun.

Glauben Sie, dass es jemals möglich sein wird, die SPÖ-Mehrheit zu brechen?
Sag niemals nie. Auch wenn die Mehrheit in St. Pölten einzementiert scheint, hat man bereits an anderen Beispielen gesehen, dass sich in der Politik sehr viel, sehr schnell auch ändern kann. Die Menschen entscheiden immer weniger nach Parteizugehörigkeit, sondern schauen sich an, was man für die Zukunft anzubieten hat. Das ist der Punkt, wo wir einhaken wollen, um auch Matthias Stadler einmal in Bedrängnis bringen zu können. Für St. Pöltens Zukunft möchte ich da nichts ausschließen.

Als einzige Partei stimmten Sie im Gemeinderat gegen die Studie zu einer grünen Parkzone ums Krankenhaus. Fühlen Sie sich ob der neuesten Erkenntnisse bestätigt, oder bereuen Sie das Votum?
Bereuen sollte man in der Politik nichts. Eines unserer Argumente dagegen war, dass uns diese Studie einfach zu wenig ist. Wir fordern ein umfassendes Mobilitätskonzept nicht nur für diesen Bereich der Stadt, sondern für die gesamte. Es ist verkürzt zu sagen, jetzt haben wir da ein Problem, ich mache kurz eine Studie und die löst dann alles. Man hätte die Anrainer viel früher miteinbinden müssen. Hier hat man einfach an bestimmten Tagen zu bestimmten Zeiten zu Info-Veranstaltungen eingeladen, ohne Rücksicht darauf zu nehmen, dass die Anrainer ja auch berufstätig sind. Man hätte von Haus zu Haus gehen und die Leute dort abholen müssen. Zu reklamieren, dass zu den Veranstaltungen zu wenige gekommen sind, ist eine Ausrede.

Bleiben wir bei den Öffis. Wann kommt das 200-Euro-Jahresticket für den LUP?
Es wird nach wie vor heiß diskutiert und sollte die Sache einfach wert sein. Beispiele wie in Graz zeigen, dass mit der Einführung eines sehr viel günstigeren Jahrestickets sofort die Akzeptanz selbiger Karte auch stark ansteigt. Was man investiert, bekommt man schnell wieder zurück. Es würde der Stadt nicht viel mehr als 75.000 Euro im Jahr kosten. Da haben wir schon für andere Dinge mehr ausgegeben.

Für ein mögliches Kulturhauptstadtjahr ist ein die Region betreffendes Öffi-Ticket geplant. Wäre das nicht die Chance für einen Kompromiss?
Beispiele zeigen, dass für solche Events da viele Partner auch bereit wären mitzuwirken. Die Frage ist nur: Wenn ich einmal etwas ändere, ist es dann schwer, nach einem solchen Jahr das einfach wieder zurückzunehmen. Das gehört gut überlegt und transparent kommuniziert.

Stichwort Kulturhauptstadt: Darum bewerben sich die Stadt St. Pölten und das Land NÖ. Inwiefern trägt die Bewerbung dabei auch Ihre Handschrift?
Ich würde sagen, dass wir uns bereits bei der Entscheidung, sich überhaupt dafür zu bewerben, stark einbringen konnten. Das Land wollte ja auch bereits vor der offiziellen Bewerbung sichergestellt haben, dass hierzu politische Einigkeit herrscht. Da kommt mir im Speziellen vielleicht auch eine wichtige Rolle zu, indem ich derjenige bin, der die Pläne auch auf ihre Machbarkeit abklopft. Die Rolle als Vermittler trifft es am besten.

Kürzlich wurde das Kinderkunstlabor als Leuchtturmprojekt präsentiert. Ist das aus Ihrer Sicht ausreichend?
Es kommt darauf an, welchen Zugang man zu so einem Kulturhauptstadtjahr hat. Beispiele aus der Vergangenheit zeigen, dass bei groß inszenierten Projekten bei den vergangenen Kulturhauptstädten danach keiner wusste, was man damit jetzt eigentlich tun soll. Insofern sehe ich das Labor als sehr nachhaltige Sache an. Es muss die Frage, warum soll ich eigentlich nach St. Pölten kommen, klar beantwortet werden. Das wird entscheidend sein.

Das letzte Facebook-Posting Ihrer eigenen Politikerseite auf Facebook ist fast ein Jahr alt. All Ihre Konkurrenten sind da weitaus aktiver. Halten Sie die sozialen Netzwerke für überbewertet?
Grundsätzlich bin ich bei diesen Facebook-Sachen ein eher vorsichtiger Mensch. Ich habe bewusst für mich einen Weg gewählt, wo ich den Leuten in die Augen schauen will und der Handschlag auch noch zählt.

Werden Sie als Vize-Bürgermeister in die nächste Wahl gehen?
Das hängt wie immer von verschiedenen Faktoren ab. Wir schauen uns alles in Ruhe an und warten ab, wann der Wahltermin ist und was bis dahin noch auf den Weg gebracht werden kann. Es hängt natürlich nicht nur von mir alleine ab, sondern auch von der Partei. Wenn ich gesund bin, würde ich das selbstverständlich gerne noch einmal machen.
Interview von: Nikolaus Frings und Petra Weichhart

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