FH St. Pölten
Der Staubsauger, der bei Stürzen hilft

Forschungsteam | Foto: Michael Kaindleinsberger
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Staubsaugroboter sollen zum Assistenz-System für Senior*innen weiterentwickelt werden

ST. PÖLTEN (pa). In der Weiterentwicklung von Smart Companion, einem Forschungsprojekt der Fachhochschule St. Pölten, der Robert Bosch AG, der Akademie für Altersforschung am Haus der Barmherzigkeit sowie dem Arbeiter Samariterbund soll autonome Roboter Sensorik mit smarter Sprachinteraktion für Assistenzsysteme verbunden werden.

Steigende Lebenserwartung führt dazu, dass auch die Anzahl an älteren Menschen steigt. Ein Drittel aller Personen über 65 stürzt einmal jährlich – mit zunehmendem Lebensalter steigt diese Tendenz. Nahezu ein Drittel dieser Stürze führt zu Verletzungen. Smart Companion ist ein Assistenz-System. Durch künstliche Intelligenz kann es gefährliche Situationen erkennen und Hilfe holen. Es verknüpft bereits bekannte Haushaltstechnologien wie Staubsaugroboter mit weit verbreiteten smarten Lautsprechern wie Alexa & Co.

„Für autonomes und selbstbestimmtes Leben lassen sich intelligente technische Systeme nutzen, die bereits immer stärker unsere Lebens- und Wohnumgebung durchdringen. Gerade in einer Notsituation wie einem Sturz ist die Zeitspanne bis zum Eintreffen von Hilfe entscheidend. Unser Ziel ist es, diese Zeit zu verkürzen und Langzeitfolgen zu reduzieren. Dabei soll bereits genutzte Alltagstechnologie helfen, die Verfügbarkeit und Akzeptanz zu steigern“, sagt Andreas Jakl, Projektleiter und FH-Dozent in den Departments Medien und Digitale Technologien sowie Gesundheit.

Realitätsnahen Einsatz mit Test-Nutzeren erproben

Der Arbeiter-Samariter-Bund Österreichs Gruppe Linz bietet bereits Notruflösungen für Zuhause an. Basierend auf den Erfahrungen werden alltagstaugliche Szenarien umgesetzt, wie der Smart Companion Nutzer*innen helfen kann. Bei einem Szenario fragt der Smart Companion die Senior*innen, ob alles in Ordnung ist, und löst, wenn nötig, einen Alarm bei einem vermuteten Sturz aus. In einem Nutzer*innen-zentrierten Entwicklungsprozess werden die Konzepte und Prototypen laufend mit Fokusgruppen untersucht und getestet.

„Im jahrzehntelangen Engagement im Bereich von Notrufsystemen war einer der Grundsätze des Samariterbunds immer, die technischen Möglichkeiten unseren Kund*innen zielführend, nutzerfreundlich und am neuesten Stand zur Verfügung zu stellen. Die organische Interaktion sowie autonome Sturzerkennung sind für uns innovative Bestandteile eines Notrufsystems der nächsten Generation“ betont Michael Kaindleinsberger vom Samariterbund Linz.

Gemeinsam mit der Robert Bosch AG werden frühzeitig industrielle Aspekte bei der Erforschung und Entwicklung des Smart Companion berücksichtigt. Die starke Umsetzungs-Erfahrung wird maßgeblich zur Praxisrelevanz der Forschung beitragen.

„Das frühzeitige Erkennen bzw. sogar das Vermeiden von Stürzen ist ein wichtiges Ziel. Die Idee, ein mittlerweile weitverbreitetes Haushaltsgerät mit derartigen, hilfreichen Funktionen zu erweitern, ist aus meiner Sicht äußerst vielversprechend. Die technische Realisierung ist herausfordernd, umso mehr freuen wir uns auf das gemeinsame Projekt“, sagt Sven Dominika von der Robert Bosch AG.

Hohe Priorität für Datenschutz

Wie wollen wir digitale Technologien sinnvoll und vor allem verantwortungsbewusst für unser Leben einsetzen? Wie kann sichergestellt werden, dass Smart Companion die Privatsphäre von Menschen nicht verletzt? Mit diesen und weiteren komplexen ethischen Fragen setzt sich seit Beginn des Projekts ein Ethik Board auseinander. Das Ethik Board überwacht laufend Datenschutz, mit dem Ziel einer selbstbestimmten Entscheidung für Nutzer*innen.

„Je näher die Technologie am oder mit Menschen wirken soll, desto früher sollte man sie im Entwicklungsprozess einbeziehen; das gilt besonders bei Senior*innen. Der Unterschied in der Technikaffinität ist zwar groß, als Forschende bekommt man aber von dieser Nutzergruppe viel persönlichen Input, der für die Projekte sehr wertvoll ist“ so Matei Capatu vom Verein Akademie für Altersforschung am Haus der Barmherzigkeit.

Forschungsteam | Foto: Michael Kaindleinsberger
Frau stürzt zuhause | Foto: wavebreakmedia

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