St. Pölten: Der Aufstieg nach dem "Fall"
Im Jahr 1989 fiel der Eiserne Vorhang. Seither hat sich auch vieles in der Landeshauptstadt getan.
ST. PÖLTEN. Wo sich 1989 noch die Kopal-Kaserne befand, entsteht heute ein Gewerbepark. Wo man früher gemächlich mit dem Regionalzug tuckerte, geht’s heute in nur 24 Minuten nach Wien. Wie das ganze Bundesland, hat sich auch der Bezirk St. Pölten seit dem Fall des Eisernen Vorhangs entwickelt. Die BEZIRKSBLÄTTER auf den Spuren der Veränderung.
Im Wandel der Zeit
Im Juni 1989 erfolgte ein Grundsatzbeschluss des Gemeinderates zum Ausbau des St. Pöltner Krankenhauses für Maximalversorgung. Von 1990 bis 1995 wurden folgende Zubauten und Abteilungen neu eröffnet: ein Hubschrauberlandeplatz am Dach des Südtraktes des Haupthauses • das Pathologische Institut • die 3. Medizinische Abteilung mit dem Schwerpunkt Kardiologie, die Herzchirurgie • OP-Container für Urologie und Chirurgie • die Plastische und Wiederherstellende Chirurgie als eigene Abteilung. 2002 wurden die neue Erstversorgung der 3. Medizinischen Abteilung und die Abteilung für Neurochirurgie als Provisorium eröffnet. 2014 wurde das Landesklinikum St. Pölten in Universitätsklinikum St. Pölten umbenannt.
Kultur-Angebot wächst
Am 15. November 2002 wurde das Museum Niederösterreich in St. Pölten eröffnet. Seit den frühen 90er-Jahren wurde über eine Neugestaltung des Stadtmuseums nachgedacht, die dann in den Jahren 2006-2007 verwirklicht werden konnte. Das Erscheinungsbild des Hauses wurde völlig verändert – es wurde modernisiert und das Museum ist nunmehr vollständig behindertengerecht erschlossen. Die Besucherzahlen haben sich auch äußerst positiv entwickelt – von zirka 5.000 bis 6.000 in den 90er-Jahren konnte die Besucherzahl auf zuletzt über 20.000 gesteigert werden. Durchschnittlich finden rund 15.000 Besucher den Weg in das Stadtmuseum.
Tradition nicht aufgegeben
Michael Pinnow von den Grünen findet für die Entwicklung von St. Pölten großteils nur positive Worte. "Die Möglichkeit, fast alles in St. Pölten zu Fuß erreichen zu können, ist sehr erfreulich. St. Pölten ist eine Stadt, aber dennoch überschaubar und gemütlich geblieben." Auch die rasche Bahnverbindung zwischen St. Pölten und Wien empfindet er als sehr angenehm. "Ich empfinde St. Pölten als grüne und saubere Stadt, die ihre Tradition und Geschichte nicht aufgegeben hat", so Pinnow. Negativ bewertet er, dass trotz der guten Entwicklung ab 18 Uhr alles ruhig sei in der Stadt. "Allgemein ist am Abend wenig los", meint der Grüne. Zudem gäbe es zu wenig Parkplätze und auch das Angebot für Radfahrer könnte größer sein.
Zur Sache
Im Jahr 1989 hatten 67 Allgemeinmediziner im Bezirk St. Pölten einen Kassenvertrag, heute sind es 80 Allgemeinmediziner (inkl. Gruppenpraxen). Im Bereich Tourismus hat sich seit 1989 einiges getan: Damals waren es noch 56.896 Nächtigungen - 2016 waren es 141.906. Die Zahl der Beherbergungsbetriebe hat sich von 2002 bis heute von 17 auf 26 erhöht. Gastronomiebetriebe gibt es derzeit ca. 200 im Stadtgebiet.
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