Dicke Luft zwischen Spital und dem Land
Scharfer Konter der Friesacher Betreiber gegen Aussagen von Beate Prettner – der Bestand sei unsicher.
Von "vernachlässigbarer" Anzahl an stationär nötigen Eingriffen im Friesacher Spital sprach Gesundheitsreferentin Beate Prettner im Interview im der WOCHE in der letzten Ausgabe (hier geht's zum Interview). Lediglich 15 Operationen seien 2014 nicht in einer Tagesklinik durchführbar gewesen.
Diese und andere Aussagen Prettners rufen nun die Betreiber des Deutsch-Ordens-Krankenhauses, Heinz Paar und Bernhard Tschrepitsch, auf den Plan. Wie berichtet soll laut Gesundheitsplan 2020 die Chirurgie in Friesach geschlossen werden. "Die Frau Landesrätin hat offenbar vergessen, was sie uns versprochen hat, als wir das Krankenhaus übernommen haben", so die Betreiber. "Damals hat sie uns versichert, wie wertvoll unser Krankenhaus ist und dass in Friesach alles bleibt, wie es ist."
Nun aber habe das Deutsch-Ordens-Krankenhaus die größten Einsparungen aller Krankenhäuser in Kärnten zu schultern, formuliert es der Sprecher der Institution, Markus Simmerstatter. Zur Schließung der Chirurgie komme auch die Reduktion um 58 Betten.
"Wir vermuten, dass die Frau Landesrätin die Zahlen nicht kennt", mutmaßt Simmerstatter. "Tatsächlich gibt es über 1.700 Operationen pro Jahr." Die Beurteilung, dass nur 15 stationär notwendig gewesen seien, "ist falsch und ein Zeichen von Unkenntnis".
Simmerstatter verweist darauf, dass es zwischen Klagenfurt, St. Veit und Villach "drei Krankenhäuser in einer Entfernung von 33 bzw. acht Minuten Fahrzeit" gibt. Stattdessen aber dünne man ein Krankenhaus aus, "das so effizient und gut ausgelastet ist wie kein anderes in Kärnten". Simmerstatter: "Durch die geplanten Einsparungen wird die Versorgung der Patienten in unserer Region auf das Spiel gesetzt."
Und nicht nur das: Im Krankenhaus rechnet man damit, mit einem Drittel der Betten zumindest auch ein Drittel des Personals zu verlieren. Das Krankenhaus sei Arbeitgeber für 450 Menschen aus der Region. Simmerstatter: "Auf lange Sicht sieht man in Friesach durch den Gesundheitsplan auch den Bestand des Krankenhauses gefährdet."
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