Bei Allergie und Neurodermitis hilft als Allererstes das Arzt-Gespräch
Mit entsprechender Therapie wird der Alltag für Patienten erträglich
Allergien sind zu einer Volkskrankheit geworden. Sie hängen eng mit Neurodermitis zusammen. Viele Patienten mit Neurodermitis leiden unter einer Allergie.
STEYR. „Eine Allergie ist eine übersteigerte Reaktion des Immunsystems auf bestimmte, im normalen Fall, harmlose Stoffe aus der Umwelt“, erklärt Gernot Mayer, Steyrer Facharzt für Dermatologie. Das Wichtigste in der Allergiediagnose ist das Gespräch mit dem Patienten. Erst dann wird klar, ob überhaupt eine Allergie vorliegt.
Dann versucht man mit unterschiedlichen Tests den Auslöser zu identifizieren. Hautarzt Gernot Mayer: „Dies ist im Fall von Nahrungsmitteln oft besonders schwierig, Blutuntersuchungen helfen hier kaum.“ Wenn der Auslöser feststeht, kann dieser entweder vermieden werden (Nahrungsmittel, Hund, Katze, etc.) oder es gibt für manche Auslöser Impftherapien (Hausstaubmilbe, Pollen, Insektengifte).
Weiters werden Medikamente eingesetzt, die allergisch hervorgerufene Beschwerden lindern. „Kein Allergietest und keine Blutuntersuchung kann das ausführliche Gespräch mit dem Patienten ersetzen“, betont Facharzt Mayer.
Mit einer Allergie geht oft das Bedürfnis nach Jucken und Kratzen einher. Das kennen auch Neurodermitis-Patienten. „Unter einer Neurodermitis versteht man die angeborene erhöhte Neigung Ekzeme und Allergien zu entwickeln. Es handelt sich um eine genetisch bedingte Erkrankung, die durch Umwelteinflüsse zusätzlich beeinflusst wird“, erklärt Dermatologe Gernot Mayer. Neurodermitis ist nicht ansteckend und leider auch nicht heilbar.
Der Umgang mit der „Cortison-Angst“
„Die gute Nachricht ist, dass die Betroffenen meist durch eine entsprechende Therapie damit gut leben können. Die therapeutischen Möglichkeiten beinhalten eine konsequente Pflege der Haut, entzündungshemmende Salben (mit und ohne Cortison), Bestrahlungstherapien und Medikamente.
Entscheidend sind auch die Vermeidung und Reduktion von Umwelteinflüssen, die eine Verschlechterung hervorrufen können, und in manchen Fällen psychologische Unterstützung.
„Aus meiner Sicht ist vor allem die Aufklärung über die Art der Krankheit, der Umgang mit der „Cortison-Angst“ und der Fehlinformation, mit der die Patienten aus ihrer Umgebung oft konfrontiert sind, als erster Schritt ganz wichtig“, betont Gernot Mayer.
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