Sport als Medizin
„Gut ist, was einem gut tut“

- In der Natur zu sein und im Idealfall barfuß zu gehen, erdet buchstäblich und trägt wesentlich zum Wohlbefinden bei.
- Foto: Kathrin Reiter
- hochgeladen von Doris Gierlinger
Florian Reiter, Physiotherapeut, Lauf- und Mentaltrainer aus Steyr über richtige Trainingseinheiten.
STEYR. "In meiner Praxis erlebe ich tagtäglich, welch großen Stellenwert Sport im Leben sehr vieler Menschen einnimmt. Viele kommen mit Beschwerden am Bewegungsapparat oder weil sie mit ihrem Körper unzufrieden sind. Die Erwartungen und Ansprüche an sich selbst sind meist sehr hoch.", erklärt Florian Reiter, Physiotherapeut, Lauf- und Mentaltrainer aus Steyr. "Dabei ist das Erfolgsrezept für mehr Zufriedenheit und körperliche Fitness oft sehr einfach und lautet: Mache regelmäßig Bewegung!", ergänzt er. Dabei ist es nicht notwendig, einem ausklügelten Trainingsplan zu folgen. "Bei den meisten Menschen reicht es insbesondere anfangs aus, wenn sie regelmäßig, im Idealfall mindestens dreimal pro Woche, für 30 Minuten nach draußen gehen, um zu joggen, walken oder einfach nur um eine schöne Runde zu gehen.", fügt Reiter hinzu. "In meiner 10-jährigen Berufspraxis als Physiotherapeut bin ich zu dem Schluss gekommen, dass diese so einfache, aber überaus simple Regel Großes bewirken kann. Meine Klienten sind oft überrascht, wie einfach sie ihr Wohlbefinden steigern können."
Es ist unerlässlich, auf seinen Körper zu hören und dessen Signale wahrzunehmen. Florian Reiter
Es gibt viele unterschiedliche Ansätze, die gut erforscht sind und durch ihre positive Wirkung überzeugen. "Ein Beispiel hierfür ist das so genannte Waldbaden, das in Japan bereits seit Langem praktiziert wird und erstaunliche Ergebnisse zeigt. Eine Runde Barfußgehen leistet ebenfalls einen Beitrag dazu, sich buchstäblich wieder zu erden.", so Reiter. Sehr viele Menschen haben verlernt, auf ihren Körper zu hören und seine Signale wahrzunehmen und diese richtig zu deuten. "Es braucht keine App, keine gezielte Überwachung oder sonstiges. Derlei erhöht oft den Druck auf Hobbysportler und ist kontraproduktiv. Ich möchte die Menschen dazu bringen, sich zu fragen, was ihnen gut tut.", sagt Florian Reiter. Anschließend ist es wichtig, Routinen aufzubauen und Schritt für Schritt im eigenen Tempo Sport zu betreiben. Dabei ist es o.k., wenn man anfangs nur ganz langsam läuft oder geht. Vielfach wird viel zu anspruchsvoll gestartet und der Körper überfordert.
Langsamer Konditionsaufbau
"Zuerst sollte Grundlagenkondition aufgebaut werden und im aeroben Bereich trainiert werden. Erst danach ist es empfehlenswert, das Leistungspensum zu steigern. "Durch den "Trackingwahn" passiert es jedoch häufig, dass zu 80% im anaeroben Bereich trainiert wird, weil sich solche Trainingseinheiten eben besser zum Posten eignen.", sagt der Experte. "Dieser Stress ist für den Körper jedoch kontraproduktiv und führt primär zu Frustration." Auf Sporteinheiten bzw. Sporttage sollen unbedingt auch wieder Ruhetage oder gar Ruhewochen folgen. "Das darf auch ganz ohne schlechtem Gewissen erfolgen. Der Körper braucht Zeit, um seine Kraftreserven wieder aufzubauen. Stress ist also auch hier unbedingt zu vermeiden. Ich rate immer dazu, einfach mal wieder barfuß auf einem Waldboden zu gehen. Der direkte Bodenkontakt trägt nachweislich wesentlich dazu bei, dass wir wieder mehr geerdet werden. Der Blutdruck wird auf diese einfache Weise gut reguliert und Stresshormone werden abgebaut."

- Der Physiotherapeut, Lauf- und Mentaltrainer Florian Reiter begleitet Menschen dabei, wieder auf ihren Körper zu hören und dessen Signale richtig zu deuten.
- Foto: Kathrin Reiter
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