Migräne: meist sind Frauen davon betroffen

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Viele Menschen kennen das Gefühl, als ob der Kopf zu platzen droht. Wenn heftig pochende Kopfschmerzen attackenweise auftreten und sich bei jeder körperlichen Aktivität verstärken. Der Appetit verschwindet und sich stattdessen Übelkeit breit macht. Man am liebsten regungslos, im verdunkelten Raum verbringt und nur ja keinen Küchengeruch in die Nase bekommt. Dann ist das Migräne.
"Bis zu 12 bis 14 Prozent und damit am häufigsten sind Frauen davon betroffen. Bei den Männern leiden bis zu 8 Prozent darunter", so Primar Eva Laich vom Landeskrankenhaus Steyr. Aber was viele nicht wissen, auch bei rund 5 % der Kinder tritt Migräne auf, und zwar meistens erstmals zwischen dem 15. und 25. Lebensjahr.

Durch vermehrte Müdigkeit, Gähnen, Heißhunger, Stimmungsschwankungen, Hypo- oder Hyperaktivität oder Sprachstörungen kündigt sich bei rund 80 % der Patienten schon einige Stunden bis sogar ein bis zwei Tage vorher die Attacke an.
Bei rund 15% treten Aurenphänomene auf: dies sind Symptome wie zum Beispiel flackernde Lichter, Linien oder Punkte bis hin zu vorübergehendem Sehverlust, Taubheitsgefühl, kribbelndes Gefühl oder einer Sprachstörung.
Der Entstehungsmechanismus von Migräneattacken ist noch immer nicht restlos geklärt, jedoch sind viele Einzelbausteine bekannt, es gibt dazu verschiedene Hypothesen: So ist wahrscheinlich der fünfte Gehirnnerv maßgeblich daran beteiligt; dieser versorgt die harte Hirnhaut mit Schmerzfasern. Weitere wichtige pathogenetische Vorgänge sind eine Erweiterung vor allem Gefäße, welche die Hirnhäute versorgen, sowie eine neurogene Entzündung. Sehr wahrscheinlich spielen auch genetische Faktoren eine große Rollen.

Die Diagnosestellung einer Migräne erfolgt nach dem typischen klinischen Eindruck, eine weitere Abklärung mittels Bildgebung mit Computertomografie oder Magnetresonanztomografie des Kopfes ist nur in wenigen Ausnahmefällen notwendig.
Migräneattacken können ausgelöst werden, wobei hier z.B. Hormonänderungen wie z.B. ein Östrogenabfall (prämenstruell, Eisprung, Pillenpause), Verschiebung innerer Zyklen („Wochenendmigräne“), bestimmte Medikamente, aber auch Umweltfaktoren wie Wetter, Höhe, Kälte, Lärm eine Rolle spielen; auch manche Nahrungsmittel wie Wein, Schokolade oder auch Käse können eine Migräne-Attacke provozieren.

Was tun bei einer Attacke?
Als erste Maßnahme:  Hinlegen, Ruhe, Entspannungsübungen (z.B. nach Jakobson).
Wenn damit kein Auslangen gefunden werden kann, ist meist eine Einnahme von Schmerzmittel notwendig. Zusätzlich gibt es bei sehr häufig auftretenden Migräneattacken auch die Möglichkeit einer Langzeitprophylaxe mit sogenannten Beta-Blockern oder bestimmten Medikamenten, die unter anderem auch in der Epilepsiebehandlung eingesetzt werden. Seit kurzem ist auch die Therapie mit dem Nervengift  Botulinum  bei chronischer Migräne möglich; dazu werden bestimmte Punkte im Kopf,- Stirn- und Nackenbereich mit dem Botulinumtoxin infiltriert, um so die Kopfschmerzzattacken zu reduzieren. Nachdem die Wirkungsdauer hier bei rund 3 Monate liegt, müssen die Injektionen wiederholt werden.

Vorbeugend empfehlenswert sind Ausdauersportarten wie Schwimmen, Laufen oder Radfahren; auch Akupunktur kann bei MigränepatientInnen vorbeugend durchaus zielführend sein.
 

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