"Am Land ist es noch einfacher"
Hat das Ehrenamt Zukunft: Wir haben mit der Feuerwehr und dem Roten Kreuz gesprochen.
BEZIRK. "Bis auf kleine Ausnahmen haben wir bei den Feuerwehren in Steyr-Land keine Probleme beim Nachwuchs. Die meisten treten von den Jugendgruppen in den aktiven Stand über", zeigt sich Bezirksfeuerwehrkommandant Wolfgang Mayr zufrieden. Trotz geburtenschwacher Jahrgänge zählen die Jugendgruppen in Steyr-Land durchschnittlich 500 Jugendliche. "Unsere gute Jugendarbeit hilft uns da weiter". Wo es laut Mayr schon schwieriger wird, ist Menschen zu finden, die Verantwortung übernehmen wollen. "Wir schauen hier, dass diese Leute eine hochwertige Ausbildung bekommen und dass auch die gesetzlichen Rahmenbedingungen stimmen". Einen Unterschied gibt es zwischen Stadt und Land, bestätigt Mayr. "Am Land ist es einfacher, Leute für eine freiwillige Sache zu motivieren. Natürlich kommt hier auch dazu, dass der Großvater und der Vater auch schon bei der Feuerwehr waren".
Verantwortung übertragen
Eine gewisse Portion Engagement gehört dazu. "In Garsten stellen beispielsweise alle fünf Feuerwehren 85 Jugendliche. Dort wird Jugendarbeit geleistet, wo sich die Jugendlichen auch wohlfühlen", lobt Mayr. Christian Aschauer ist seit 20 Jahren Kommandant der FF Garsten. Wie er mit der Verantwortung fertig wird? "Indem man sich immer wieder weiterbildet. Ich kann es auch gut mit meiner Arbeit bei der BMW Betriebsfeuerwehr verknüpfen", so Aschauer: "Es gibt immer wieder welche, die Verantwortung übernehmen wollen. Wenn man den Jungen vertraut, dann nimmt man ihnen auch die Scheu vor der Verantwortung".
Aktive Werbung
"Wir haben durchschnittlich 30 Jugendliche bei der Feuerwehrjugend", so FF-Bezirkskommandant Steyr-Stadt Gerhard Praxmarer. Bei den Zügen, die am Stadtrand liegen, sei es leichter mit dem Nachwuchs als im innerstädtischen Bereich. Bedarf an aktiven Feuerwehrmännern bestehe immer. Mit Plakaten und direktem Kontakt, versucht man die Leute zu motivieren zur Feuerwehr zu gehen. "Wir sind da immer dahinter. Wir sprechen auch die Leute direkt an oder fragen im Freundeskreis. Durchs Reden kommen halt die Leute zusammen", so Praxmarer.
Passende Jacke für Jeden
"Es ist kein Geheimnis, dass sich im Bereich der freiwilligen Arbeit neue Herausforderungen ergeben. Jeder hat viel um die Ohren, durch die neuen Medien wurde unsere Welt in den letzten Jahren viel schnelllebiger. Früher hatte man jeden Freitag fix für 12 Stunden Nachtdienst, heute hält man sich den Freitagabend lieber noch offen, weil über Facebook noch die Einladung zu einer Geburtstagsfeier kommen könnte! Auf diesen gesellschaftlichen Wandel kann man aber gut reagieren, wir bieten flexible Dienstzeiten für unsere freiwilligen Mitarbeiter", erklärt Franz Hackl, Freiwilligenreferent der Bezirksstelle Steyr-Stadt.
Das Interesse an einer freiwilligen Mitarbeit sei nach wie vor groß. "Es hat sich nicht das Interesse der Menschen verändert, sondern die Zahl der geleisteten Stunden pro Mitarbeiter hat sich reduziert". Die Reaktion des Roten Kreuzes darauf besteht einerseits darin, viele unterschiedliche Ausbildungstermine zu bieten (Rettungssanitäterkurse sowohl als Abendkurs, aber auch als Intensivkurs in den Sommerferien für Schüler und Studenten), andererseits wird laufend das Leistungsspektrum erweitert, um wirklich für jeden das passende anbieten zu können.
"Durch unser extrem breites Leistungsspektrum, können wir wirklich jedem eine Mitarbeit im Roten Kreuz anbiete", so Hackl. Die jüngsten Mitglieder sind ab frühester Kindheit im Jugendrotkreuz engagiert, Schüler fahren aktiv im Rettungsdienst, wieder andere sind im Katastrophenhilfsdienst tätig, gehen mit der Trinkwasseraufbereitung in den Auslandseinsatz oder betreuen Betroffene im Rahmen der Krisenintervention. In den letzten Jahren hat sich der Bereich der Gesundheits- und Sozialen Dienste mit Sozialmarkt, Besuchsdienst, Rot-Kreuz Stüberl, und vielem mehr extrem entwickelt. "Hier unterstützen uns sehr viele Junggebliebene mit unglaublichem Engagement. Eine Gruppe von Pensionisten unterstützt auf freiwilliger Basis die beruflichen Mitarbeiter im Behindertenfahrdienst".
Viele Tätigkeiten möglich
Neben der Ausbildung zum Rettungssanitäter sind viele Tätigkeiten im Bereich des Katastrophenhilfsdienstes möglich (Trinkwasseraufbereitung, Telekommunikation, etc.). In den letzten Jahren extrem gewachsen ist unser Engagement im Bereich der Armutsbekämpfung. "Hier benötigen wir laufend Unterstützung im Sozialmarkt, dem Rot-Kreuz Stüberl, beim Besuchsdienst und in Zukunft auch im neuen Möbelsozialmarkt.
Wir betreuen Angehörige von unseren Patienten und Betroffene im Rahmen der Krisenintervention und des mobilen Hospizes".
Die Jüngsten starten im Jugendrotkreuz. "Hier freuen wir uns nicht nur über ständigen Nachwuchs, sondern brauchen auch immer wieder Jugendgruppenbetreuer", meint Hackl.
Bei Interesse einfach direkt beim Roten-Kreuz Steyr-Stadt melden unter 07252/53991-200 oder sr-office@o.roteskreuz.at
Hier bekommt man nähere Infos und im Rahmen eines sogenannten Erstgespräches werden die persönlichen Wünsche besprochen und die passende Herausforderung wird gemeinsam gefunden!
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