Bienenhof Haslauer
Bienenstockluft als Atemwegstherapie

Josef Hutter demonstriert, wie die Behandlung mit der Apitherapie bei Christoph Haslauer abläuft. | Foto: Doris Gierlinger
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  • Josef Hutter demonstriert, wie die Behandlung mit der Apitherapie bei Christoph Haslauer abläuft.
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Auf dem Bio-Bienenhof von Christoph Haslauer wird die Kraft der Bienen seit Mai auf neue Art genutzt.

ST. ULRICH. „Die Natur und deren Heilkraft ist ein zentraler Bestandteil meiner Arbeit. Dadurch bin ich immer auf der Suche nach Heilmethoden, die meinen Patientinnen und Patienten helfen können.“, erklärt Josef Hutter, Mediziner vom Vitalogikum in Aschach an der Steyr. „Eine wichtige Anwendung in der Naturheilkunde ist die so genannte Apitherapie. Hierunter versteht man die medizinische Verwendung von Bienenprodukten wie Propolis, Honig oder Bienenluft. Und hier kommt Christoph Haslauer mit seinem Bio-Bienenhof ins Spiel“, ergänzt Hutter.

Wertvolle Bienenstockluft

Haslauer hat sich auf seinem Hof in St. Ulrich schon vor Jahren der wesensgerechten Bienenhaltung nach Demeter-Standards verschrieben. „Auf einer Fachtagung des Gewerbsimkerbundes habe ich die Apitherapie nach Beecura® kennengelernt und mit Josef Hutter darüber gesprochen. Dieses System wurde 2018 zu medizinischen Zwecken zugelassen“, erklärt Haslauer. Dabei handelt es sich um ein medizinisches Gerätesystem zur Nutzung von Bienenstockluft. Bienen geben wertvolle ätherische Öle sowie Flavonoide aus Honig, Pollen, Wachs und Propolis durch die Wärme und Ventilation, die sie mit ihren Flügeln erzeugen, an die Bienenstockluft ab. "Das zum Einsatz kommende System saugt diese Luft sanft an und leitet sie in einem beheizten Schlauch zu einer Inhalationsmaske. Wichtig ist hierbei, dass die Bienen bei ihrer Arbeit nicht gestört werden. Auch in den Stöcken, die zur Atemwegstherapie herangezogen werden, leben die Bienen im eigenen Wachs bzw. ohne Zwischenwände, so wie in allen anderen Bienenstöcken auf meinem Hof“, ergänzt er. Die Lufttemperatur im Stock beträgt konstant rund 35° und die Absaugung passiert so langsam, dass es zu keinen Verwirbelungen kommt, die die Bienen stören könnten. "Aus diesen Stöcken kann ganz normaler Honig gewonnen werden und es freut uns sehr, dass wir die erste Apitherapiestation mit Zulassung in Österreich sind, die die Atemlufttherapie anbieten darf.“

Positives Feedback

Die Lunge bzw. die Atemwege sind nicht erst seit Corona ein großes Gesundheitsthema. Eine der Hauptanwendungen der Apitherapie sind Allergien. Darüber hinaus sind auch bei COPD, Asthma, Bronchitis, Post-Covid-Syndrom oder Migräne positive Effekte zu verzeichnen. „Nach mehr als 350 Behandlungen können wir uns bereits über sehr viele positive Rückmeldungen freuen. Viele Patienten sind oft ganz überrascht, wie rasch sich eine Linderung der Symptomatik bzw. oft auch ein gänzliches Verschwinden einstellt“, sagt Josef Hutter. Jeder, der zur Atemwegstherapie auf den Hof von Christoph Haslauer kommt, füllt gemeinsam mit ihm vorab einen Anamnesebogen aus, und klärt im Vorfeld alle potenziellen Fragen. „In den Aerosolen der Bienenstockluft sind 48 Substanzen vorhanden. Diese umfassen antimykotische, antivirale sowie antibakterielle Stoffe, die sich in vielerlei Anwendungsbereichen als wirkungsvoll erweisen und über so genannte Placebo-Effekte definitiv hinausgehen", so der Arzt.
Die Bienenstöcke zur therapeutischen Anwendung hat Christoph Haslauer in ein eigens errichtetes Zirbenholzhaus integriert. „Das Beecura-System® ist natürlich so konzipiert, dass keine Bienen aus dem Bienenstock eingeatmet werden können. Die Fenster sind mit entsprechenden Insektengittern versehen, sodass es zu keinen unerwünschten Kontakten kommt“, sagt Haslauer. In einer Therapiestation befinden sich jeweils zwei Bienenvölker, deren Stock pro Therapie zu jeweils 15 Minuten „genutzt“ wird. Danach haben die Bienen wieder mindestens 45 Minuten Pause, bevor die nächste Sitzung beginnt. In einem Stock leben rund 60.000 Bienen von denen maximal 10% ausfliegen. Die Anwendung der Atemwegstherapie kann demnach in der Bienenflug-Saison von Mai bis September durchgeführt werden.

Leader gefördert

Das neu etablierte Therapiesystem soll nicht nur in medizinischer Hinsicht positive Effekte zeigen. „Wir sind von diesem innovativen Projekt überzeugt und haben uns deshalb für eine Unterstützung von Seiten der Leader-Region Nationalpark Kalkalpen entschieden“, erklärt Leadermanager Felix Fößleitner. „Es erfüllt zwei wesentliche Kriterien: Innovation und Kooperation. Im Rahmen dieses Projektes werden nämlich in beispielhafter und professioneller Weise die Bereiche Landwirtschaft, Medizin und Tourismus verbunden“, ergänzt er. Sehr viele Patienten kommen aus anderen Bundesländern. Zukünftig soll vermehrt auf die zahlreichen Möglichkeiten, die in der Region gegeben sind, aufmerksam gemacht werden, sodass die Anreise bzw. der Aufenthalt hier in mehrerlei Hinsicht zur Zufriedenheit führt. "Die größte Stärke der Region ist die Natur und mit diesem Projekt soll auch für die Region Nutzen generiert werden“, ergänzt er. Infos: www.apitherapie.co.at

Josef Hutter demonstriert, wie die Behandlung mit der Apitherapie bei Christoph Haslauer abläuft. | Foto: Doris Gierlinger
Felix Fößleitner, Christoph Haslauer und Mediziner Josef Hutter als Vertreter des Vorzeigeprojektes. | Foto: Doris Gierlinger
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