Der Bezirk Steyr-Land setzt auf E-Autos

Als Dienstauto benützt Unternehmer Günter Luister aus Losenstein seit einem halben Jahr ein E-Auto. | Foto: Thöne
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  • Als Dienstauto benützt Unternehmer Günter Luister aus Losenstein seit einem halben Jahr ein E-Auto.
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STEYR, STEYR-LAND. Der Verkauf der Elektroautos geht nur schleppend voran: 65 der im Vorjahr in Oberösterreich neu zugelassenen 59.960 Pkw waren E-Autos. Der Bezirk Steyr-Land liegt laut Statistik des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ) allerdings mit neun verkauften Elektroautos an der Spitze.

An zweiter Stelle landeten Linz und der Bezirk Freistadt mit jeweils sieben E-Autos. Weit abgeschlagen Steyr-Stadt: 2012 und 2011 wurde kein einziges E-Auto neu zugelassen. Allein die Stadtgärtnerei verwendet einen kleinen Transporter mit Elektromotor. „Wir haben in Zusammenarbeit mit dem TIC Steyr Elektroautos getestet, keines hat sich bisher für den Praxiseinsatz bewährt“, erklärt Belinda Kastlunger von der Presseabteilung des Magistrats.

„Die Elektro-Autos haben auch 2012 keinen Durchbruch geschafft. Sie sind derzeit in erster Linie Teil eines Fuhrparks von Unternehmen“, weiß VCÖ-Experte Markus Gansterer. Die Autohersteller seien gefordert, mehr und bessere Modelle auf den Markt zu bringen, sagt er.

Wolfgang Knogler – ein Umweltpionier
Voll und ganz überzeugt von der Elektromobilität ist Wolfgang Knogler aus Pfarrkirchen bei Bad Hall. Der VP-Obmann, Gemeindevorstand und Umweltreferent der Gemeinde geht als Pionier mit gutem Beispiel voran. Er schaffte sich vor drei Jahren als einer der Ersten im Bezirk Steyr-Land ein Auto mit Elektromotor an. Der Konditor mit Arbeitsplatz in Bad Hall fährt den Citroen Saxo immer noch. „Es ist unser Hauptfahrzeug, wir sind sehr zufrieden damit“, sagt Knogler, der seit mehr als zehn Jahren auch Ökostrom bezieht. Geht die Reise mal weiter weg, wird das Auto der Schwiegereltern oder des Sohns ausgeborgt.

Günter Luister tankt um 4,50 Euro
18.000 Euro hat der Einzelunternehmer Günter Luister aus Losenstein vor einem halben Jahr in sein zweisitziges Elektro-Firmenauto investiert, einen Renault Kangoo Z.E. (Zero Emission). Die hohen Benzinpreise lassen den selbstständigen Elektroinstallateur kalt. „Einmal volltanken kostet mich 4,50 Euro, das rechnet sich langfristig“, betont Luister. In der warmen Jahreszeit kommt er bis zu 200 Kilometer mit einer Tankfüllung, im Winter reduziert sich die Reichweite akku-bedingt auf maximal 130 Kilometer. „Die Akkus müssen noch viel besser werden", meint Luister, der als Ein-Mann-Betrieb in Kürze die erste E-Tankstelle in der Gemeinde installieren wird (bei der Tiefgarage im Ortszentrum). Für den Familienausflug mit seiner Frau Veronika, einer selbstständigen Friseurin, und den drei Kindern muss das Zweitauto herhalten, ein Renault Espace.
Günter Luisters Ziel ist es, energieautark zu werden. Demnächst montiert er eine Photovoltaikanlage auf sein Wohnhaus. Sein Umstieg zur E-Mobilität hat einen weiteren triftigen Grund: „Wegen des Erdöls werden Kriege geführt, das ist nicht in meinem Sinn“, erklärt der Losensteiner.

E-Mobilität in den Gemeinden im Aufwind
Gemeinsam mit der Energie AG setzen zahlreiche Gemeinden im Bezirk E-Mobilitäts-Schwerpunkte: In Steyr besteht eine Ladestation mit Enamo Ökostrom für Elektrofahrzeuge am Parkplatz beim Kollertor (Dukartstraße).
Die Energie AG Vertrieb setzt ein Elektroauto für Dienstfahrten und Testfahrten von Kunden ein.

Die Gemeinden Großraming, Losenstein, Maria Neustift, Ternberg, Reichraming und Weyer haben in Kooperation mit der Energie AG öffentliche Ladestationen errichtet, an denen E-Fahrzeuge bis auf weiteres kostenlos Strom aus erneuerbaren Energiequellen laden können.

In einem Projekt mit Energie AG, Renault Sonnleitner, der Oberösterreichischen Versicherung und Sponsoren aus der Region werden Elektroautos in den Gemeinden eingesetzt: Seit Anfang April 2013 wird in Garsten und Dietach und bald auch in Großraming „Essen auf Rädern“ elektrisch gebracht.
Die Marktgemeinde Wolfern wird ab Juni ein E-Fahrzeug für die Betreuung der Kanalisation und der Wasserversorgung einsetzen.
Weitere Gemeinden und Organisationen aus der Region planen ebenfalls, sich am Projekt zu beteiligen, das vier Jahre dauert. Pro Auto werden zwischen 40.000 und 60.000 km zurückgelegt und damit durchschnittlich 5 Tonnen CO2 eingespart.

Als Dienstauto benützt Unternehmer Günter Luister aus Losenstein seit einem halben Jahr ein E-Auto. | Foto: Thöne
Dienstauto: Einzelunternehmer Günter Luister aus Losenstein fährt seit einem halben Jahr mit einem E-Auto. | Foto: Thöne
Er war einer der Ersten: Wolfgang Knogler fährt seit drei Jahren E-Auto. | Foto: geh
E-Auto-Tankstelle, mit Sonnenstrom gefüttert. | Foto: Petair/Fotolia
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