Einigung zur Westspange Steyr

Mobilitäts-Stadträtin Judith Ringer, Bürgermeister der Stadt Steyr Markus Vogl, Landeshauptmann Thomas Stelzer, Landesrat für Infrastruktur und Mobilität  Günther Steinkellner und Steyrs Vizebürgermeister Helmut Zöttl (v. li.). | Foto: Land OÖ/Peter Mayr,
  • Mobilitäts-Stadträtin Judith Ringer, Bürgermeister der Stadt Steyr Markus Vogl, Landeshauptmann Thomas Stelzer, Landesrat für Infrastruktur und Mobilität Günther Steinkellner und Steyrs Vizebürgermeister Helmut Zöttl (v. li.).
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Land Oö und die Stadt Steyr präsentierten heute die Wirkanalyse zur Westspange Steyr.

STEYR. "Es ist ein großer Tag für Steyr und die Region, für Bewohner und Pendler, die mit diesem Projekt entlastet werden", so Verkehrslandesrat Günther Steinkellner und meint damit die Vereinbarungs-Unterzeichnung für die Westspange von Stadt Steyr und Land Oberösterreich, vom vergangenen Freitag. Er versichert, dass alle Projekte, auch jene vor seiner Amtszeit, neuerlich überprüft wurden und kündigt gleichzeitig eine Umweltverträglichkeitsprüfung für die veränderte Planung an. Auch die Vertreter der Stadt – Bürgermeister Markus Vogl, Vizebürgermeister Helmut Zöttl und Mobilitätsstadträtin Judith Ringer sehen diese Vereinbarung als sehr wichtig an. "Wir wollen die Innenstadt entlasten und den Schwerverkehr aus der Stadt rausbringen. Im Zuge des Baus der Westspange setzen wir auch gezielte Akszente für sanfte Mobilität in der Stadt. Wir wollen aber auch, dass diese Entlastung nachvollziehbar ist", sagt Bürgermeister Vogl.
„Dass die Westspange für Steyr notwendig ist, erkennt man nicht zuletzt an den positiven Auswirkungen der bereits bestehenden Nordspange, deren Sinnhaftigkeit niemand mehr infrage stellt. Mit der vierspurigen Verbindung zur zukünftigen Westspange an der Kreuzung beim Bauhaus gibt es auch eine Verbesserung für die Menschen im Stadtteil Gleink, für die die aktuelle Verkehrssituation bei Ausfahrt aus dem Stadtteil auf die Ennser Straße äußerst unbefriedigend ist", so Vizebürgermeister Helmut Zöttl.

Entlastung für B115 und B122

Die Verkehrsuntersuchung aus dem Jahr 2018 wurde auf den Stand von 2022 aktualisiert, um somit eine noch exaktere Datenbasis für den Prognosehorizont 2035 zu schaffen. Die durchschnittliche Tagesfrequenz pro Werktag zeigt nahezu bei allen Querschnitten leichte Rückgänge im Verkehrsaufkommen. In Summe aller Messstellen liegen diese bei rund 6 Prozent weniger Verkehr.
Im innerstädtischen Bereich der B115 herrschen Verkehrsbelastung von rund 26.630 Kfz/24h. Auf der B122 sind es zwischen 20.280 und 26.220 Kfz/24h. Durch den Bau der Westspange Steyr können die innerstädtischen Landesstraßen B115 und B122 je nach Abschnitt, um bis zu -30 Prozent entlastet werden. Im untergeordneten Straßennetz im Speziellen auf den derzeitigen Alternativ- und Ausweichrouten Staffelmayrstraße und Feldstraße, sind die Verlagerungseffekte noch höher. In der Feldstraße Abnahme um bis rund 74 Prozent. Staffelmayrstraße - Abnahme von bis zu 89 Prozent. Die Westspange führt in Steyr zu einer Entlastung der Hauptstraßen und der Schleichwege. Nahezu eine flächige Entlastung des Stadtgebiets innerhalb der Nord- und Westspange ist prognostiziert. Bei einer prognostischen Betrachtung für das Jahr 2035 werden, sowohl bei einem Ansatz eines hohen Verkehrswachstums, als auch bei einem Ansatz eines geringeren Verkehrswachstums, ähnliche Verlagerungs- und Entlastungseffekte erzielt.

Die Westspange Steyr bildet eine Verbindung zwischen der B115 Eisenstraße im Norden der Stadt und der B122 Voralpenstraße im Westen. Die Umfahrungstrasse verläuft von der B115 Eisenstraße, „Zufahrt Bauhaus", in Richtung Wolferner Landesstraße und von dort zur B122 Voralpenstraße, wo sie vor der Stadtgrenze Steyr/Sierning bei der „Firma BMD“ einbindet. 
Die Westspange wird an drei Stellen mit dem Landesstraßennetz verbunden sein. Diese Knotenpunkte sind:
• im Westen im Bereich B122 Voralpenstraße / Kruglweg / Staffelmayrstraße
• im Nordwesten im Bereich der L564 Wolferner Straße / Dryhuberstraße und
• im Norden im Bereich der B115 Eisenstraße / Infangstraße.
Die Gesamtlänge des Bauvorhabens umfasst etwa 4,1 Kilometer mit einer Fahrbahnbreite von 8,5 Metern. Nach aktuellem Stand werden über 70 Mio. Euro in das Projekt investiert.

Kein Ausbau Ennser Straße

Der vierspurgige Ausbau der Ennser Straße wurde gestrichen. Stattdessen wird
diese instandgesetzt und anschließend der Stadt als Gemeindestraße übergeben. In weiterer Folge soll entlang der Ennser Straße ein Radfahrweg entstehen. Ein Fahverbot für den
Schwerverkehr in der Ennser Straße zwischen Bauhauskreuzung und Taborknoten, sowie in der Seifentruhe zwischen Taborknoten und Wiesenberg soll kommen.

Weiterer Fahrplan

Das Projekt wird federführend von der Landesstraßenverwaltung forciert. Als Genehmigungsverfahren wird die Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) angestrebt. Wesentliche Meilensteine im Projektverlauf werden die ergänzende Trassenverordnung und strategische Umweltprüfung (SUP) sowie die Einreichung zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) sein. Die Stadt Steyr verordnet die Trassen für die im Zuge der Westspange umzulegenden Gemeindestraßen und die zu übernehmenden Abschnitte der B115 Eisenstraße und L564 Wolferner Straße. Ziel ist die Einreichung zur Umweltverträglichkeitsprüfung zum Ende der laufenden Legislaturperiode. Die bauliche Realisierung des Projekts soll in der nächsten Periode erfolgen. Das Land Oberösterreich und die Stadt Steyr teilen sich die gesamten Kosten von im Verhältnis: 90 Prozent Land Oberösterreich, 10 Prozent Stadt Steyr. 
„Der Bau der Westspange schafft völlig neue Möglichkeiten für die Ennser Straße. Der Schwerverkehr wird auf die Westspange verlagert. Wo momentan die Haupteinfahrtsstraße in die Stadt ist, beruhigt sich der Verkehr und wir können anstelle eines vierspurigen Ausbaus einen Radweg für eine schnelle und sichere Verbindung in die Innenstadt planen", so Mobilitäts-Stadträtin Judith Ringer.

Die Grünen: Wirtschaftsinteressen vor Klimaschutz

„Auch nach dieser Einigung sehen wir Grüne die Steyrer Westspange mehr als kritisch. Wieder einmal wird der Klimaschutz vor allem Wirtschaftsinteressen untergeordnet. Die Entlastung wird über den grünen Klee gelobt. Aber die Belastung wandert einfach. Man verlagert die Belastung und damit einen Teil der Emissionen ganz einfach in ein anderes Gebiet, holt neuen Verkehr und neue Schadstoffe dorthin und belastet dort Umwelt und Menschen. Fraglich ist, ob neben den Verkehrsprognosen dieses Projekt dieses Mal auf seine Klimaverträglichkeit und das Erreichen der Klimaziele überprüft worden ist. Klar ist, dass wir Grüne alle neuen Zahlen und Daten ganz genau analysieren werden“, reagiert die Grüne Mobilitätssprecher LAbg. Dagmar Engl auf die Einigung zur Steyrer Westspange.
Engl: „In einer Stadt Klimaneutralität erreichen zu wollen und dann eine Umfahrungsstraße zu bauen, passt aus unserer Sicht nicht zusammen. In der Innenstadt die Lebensqualität erhöhen zu wollen und sie für tausende Bürger an der neuen Trasse zu verringern ebenso nicht. Sie lehnen die Westspange nicht aus Jux und Tollerei ab, sondern weil sie die drohenden Belastungen fürchten. Immer mehr Asphalt und Beton kann nicht die Zunft der Mobilität sein“.

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