Assistenzhund Polly
Geschafft! „Polly“ ist offiziell Assistenzhündin

Assistenzhündin Polly ist ab sofort im Einsatz. | Foto: Gabriele Krisch
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Die knapp zweijährige Labrador-Hündin „Polly“ verhilft der Oberösterreicherin Katharina Liesinger (39) nun offiziell bei der Bewältigung des Alltags und damit zu einem selbstbestimmten Leben mit neuer Lebensqualität.

STEYR. Liesinger leidet unter rheumatischer Polyarthritis und einem Posttraumatischen Belastungssyndrom (PTBS). Am 15. Februar haben „Polly“ und Liesinger die Abschlussprüfung zum Assistenzhund mit Bravour bestanden. Über das Crowd-Funding-Projekt "Polly wird Katharinas Assistenzhund“ auf respekt.net sind bereits rund 7.000 Euro hereingekommen. Für den offenen Betrag von 4.000 Euro werden noch Sponsoren und Unterstützer gesucht: respekt.net. Die Spenden sind steuerlich absetzbar.

Abschlussprüfung zum zertifizierten Assistenzhund

Am 15. Februar um 12.30 Uhr war es so weit: Robert Schreihofer (Behindertensachverständiger), Teresa Schmidjell (Kynologin) und Karl Weissenbacher (Leiter) vom Messerli Forschungsinstitut der Veterinärmedizinischen Universität Wien nahmen die einstündige Abschlussprüfung zum zertifizierten Assistenzhund bei Katharina Liesinger und „Polly“ ab. Am Gelände des Salzburger Hauptbahnhofs und im Einkaufszentrum Forum zeigten die beiden, was sie im vergangenen Jahr von Andreas Schmidauer („Helfer auf Pfoten“ & „Die kleine Hundeschule“) gelernt und im eigenen Alltag gut eingeübt hatten.

Aufgaben mit Bravour gemeistert

„Polly“ und Liesinger meisterten die von der Prüfungskommission gestellten Aufgaben mit Bravour und ohne Punkteabzüge – z.B. Ein- und Aussteigen beim Öffi, das Durchqueren von Menschenansammlungen, Begegnungen mit anderen Hunden, das Fahren mit dem Lift, in einem Geschäft Ablegen unter Ablenkung und natürlich der Grundgehorsam des Hundes ohne Leine. Als Spezialaufgaben zeigte „Polly“ auch das Apportieren von Liesingers Medikamentenbeutel, die Betätigung eines Lichtschalters und das selbständige Suchen einer Sitzbank für den Fall, dass es Liesingers Gesundheitszustand erfordert. Die Theoriefragen zu Hundehaltung, Körpersprache des Hundes etc. flossen in das Gespräch rund um die Prüfungsaufgaben ein.

Polly ist ab sofort im Einsatz

„Polly“ übernimmt ab sofort offiziell wichtige Aufgaben, die für Außenstehende nicht auf den ersten Blick erkennbar sind. Sie darf z.B. bei Behördengängen, in Supermärkte, zum Arzt und in öffentlichen Verkehrsmitteln mitkommen – kann Liesinger also überall dorthin begleiten, wo normaler Weise Hunde keinen Zutritt haben. Dafür erhält sie eine Kenndecke mit der Aufschrift „Assistenzhund“. „Schon während der Ausbildungszeit war „Polly“ ein Traum. Sie merkte sehr rasch, wenn ich in Schwierigkeiten war, kam aus vollem Freilauf zurück zu mir und stupste so lange, bis ich wieder fähig war, aufzustehen. Im Supermarkt hat sie sich von durchaus kräftigen Kunden nicht beeindrucken und wegschieben lassen und mir dadurch die nötige Sicherheit gegeben. Sie begleitet mich auch zur Psychologin und wacht sofort aus dem Tiefschlaf auf, wenn sich meine Stimme auf Grund einer Panikattacke verändert. Vor kurzem lernte sie dann noch, Münzen aufzuheben und in die Hand zu geben. Ich kann mich wegen der Rückenschmerzen oft nur sehr schwer bücken“ schildert Liesinger begeistert, wie ihre vierbeinige Musterschülerin zunehmend in die Aufgaben reingewachsen ist. Und auch beim Nervenflattern vor Prüfungsbeginn zeigte „Polly“, dass sie für Liesinger in Zukunft ein Fels in der Brandung ist.

Zwei Streber

Dank den Vorerfahrungen Liesingers mit eigenen Hunden bzw. aus ihrer Arbeit als Trainerin, aber auch durch den guten Grundgehorsam von „Polly“ konnte die Ausbildungszeit der Labradorhündin - im Vergleich zu anderen Assistenzhunden – wesentlich kürzer gehalten werden. Trainer Andreas Schmidauer ist sehr stolz auf „seine beiden Streberinnen“, die ihm durch fleißiges Üben zwischen den Trainingseinheiten viel Freude durch raschen Erfolg machten: „Es ist Katharina hervorragend gelungen, die kleine „Schlaftablette Polly“ aufzuwecken und eine präsente Begleiterin zu formen.“ beschreibt Schmidauer die größte Herausforderung des Paares.

Polly darf auch mit ins Spital

Der noch offene Finanzierungsbedarf von ca. 4.000 Euro soll noch über Unterstützer des Crowdfunding-Projekts herein kommen. Dieser Betrag deckt unter anderem die absolvierten Trainingseinheiten mit Andreas Schmidauer, die Anschaffungskosten für die Labradorhündin, die aus einer FCI Zucht kommt, die Kennweste, die „Polly“ als zertifizierten Assistenzhund ausweist und die Tierarztkosten für Kastration und umfassende Untersuchungen inklusive Röntgenbildern und Bauch-Ultraschall ab – der Hund muss ja seiner Aufgabe auch körperlich gewachsen sein. Nun wartet schon ein weiterer Meilenstein auf die beiden: „Polly“ darf hoffentlich ihre Besitzerin zu einer weiteren notwendigen Wirbelsäulen-OP in die Klinik begleiten.

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