Kampf gegen fatale Volkskrankheit

Ewald Kreuzer, Gründer und ehrenamtlicher Leiter des Vereins pro homine, der Beratung auf allen Lebenswegen bietet. | Foto: Thöne
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STEYR. Für Ewald Kreuzer müsste die Woche mehr als sieben Tage haben. Zu vielfältig sind seine ehrenamtlichen Engagements, Verpflichtungen und Vorhaben. Der Theologe und diplomierte Lebensberater hat eine feine Antenne für die Nöte der Menschen. Im Herbst 1996 gründete er als Pastoralassistent der Steyrer Pfarre am Resthof und Krankenhausseelsorger eine Selbsthilfegruppe für depressive Menschen, die nach wie vor besteht. Auslöser war die hohe Zahl an Selbstmorden im neuen Stadtteil Resthof.

Mehr Suizid- als Unfalltote
„In Österreich kommen jährlich rund doppelt so viele Menschen durch Suizid ums Leben wie bei Verkehrsunfällen“, sagt Kreuzer. „Dies allein macht die Notwendigkeit von Präventionsmaßnahmen deutlich.“ Er rief den Verein pro homine („Für den Menschen“) ins Leben, der mittlerweile auch in Linz (2001) und Wels (2010) Selbsthilfegruppen für Menschen mit Depressionen und deren Angehörige anbietet. Auch gemeinsame Freizeitaktivitäten, wie Wanderungen, Kino und Ausflüge, stehen auf dem Programm.

Die Steyrer Selbsthilfegruppe trifft sich jeden zweiten Montag im Monat um 19.30 Uhr im Dominikanerhaus, Grünmarkt 1, 2. Stock. Jeder Betroffene ist herzlich willkommen. In angenehmer und vertraulicher Atmosphäre sind Gespräche und ein Erfahrungsaustausch möglich. „Viele sind erleichtert, dass sie über ihre Krankheit reden können“, sagt Kreuzer. „Es geht um die Lebensqualität.“

Bewusstseinsarbeit wichtig
Pro homine leistet auch Bewusstseinsarbeit, um auf die Situation von Menschen mit psychischen Problemen aufmerksam zu machen. Erst kürzlich, zum „Internationalen Tag der psychischen Gesundheit“ am 10. Oktober, lud der Verein zu einer Pressekonferenz im Ursulinenhof Linz ein. „In Österreich sind schätzungsweise 800.000 Personen von der Volkskrankheit Depression betroffen“, sagt Kreuzer. 2012 nahmen sich 1275 Menschen in Österreich das Leben (986 Männer, 289 Frauen), in Oberösterreich waren es 197 Personen (152 Männer, 45 Frauen).

Burnout-Prävention
Für Firmen bietet der Verein pro homine Vorträge und Workshops über Burnout-Prävention an. In diesem Sinn sind zusätzlich zweimal pro Monat „Energie-Tankstellen“ in Linz, Wels und Steyr geplant. Dabei können burnout-gefährdete Menschen unter fachgerechter Begleitung ihre Batterien wieder aufladen. Das Motto: Auftanken statt ausbrennen.

Sprechstunden bei Radio Maria
Damit nicht genug. Ewald Kreuzer leitete als Lebens-, Sozial- und Sexualberater in seiner Praxis in der Berggasse in Steyr Männergruppen sowie die Gesprächsgruppe „Mars & Venus“ für Männer und Frauen und war als Bildungsberater am Wifi tätig.

Seit einigen Jahren gestaltet der Theologe am Friedhof in Steyr Trauerfeiern ganz persönlich – für Menschen mit oder ohne religiöses Bekenntnis. In der Marienkirche am Steyrer Stadtplatz engagiert sich Kreuzer ehrenamtlich als Kommunionhelfer, Lektor und Zeremoniär und hält Predigten, zuletzt am 4. Oktober über Franz von Assisi.

Weiters hält er regelmäßig bei „Radio Maria – Der Sender mit Sendung“ ehrenamtlich Sprechstunden zu den Themen Lebenshilfe und Franziskanische Spiritualität ab. Er beantwortet dabei Fragen von Zuhörern. Der nächste Termin: Dienstag, 19. November, von 10 bis 11 Uhr.
Als Mitglied und Teil des Präsidiums des Franziskanischen Säkularordens (OFS) lebt und verbreitet Ewald Kreuzer die Werte des Heiligen Franz von Assisi. „Es geht um die Erneuerung der Kirche von innen her“, sagt er. Mehrmals im Jahr ist der Steyrer ehrenamtlich im In- und Ausland unterwegs, um Vorträge zu halten und Versammlungen zu leiten.

Nun ist der engagierte Steyrer Ewald Kreuzer für den Florian 2013 nominiert. Sein Bezug zum Namensgeber des Preises für Ehrenamtlichkeit? „Mein Opa hieß Florian“, sagt er schmunzelnd.

http://www.pro-homine.at
http://www.radiomaria.at

Mehr Infos zum „Florian“, den Preis für Ehrenamtlichkeit, auf:
http://www.meinbezirk.at/linz/magazin/florian-2013-preis-fuer-ehrenamt-d665112.html

Ewald Kreuzer, Gründer und ehrenamtlicher Leiter des Vereins pro homine, der Beratung auf allen Lebenswegen bietet. | Foto: Thöne
Oktober 2013: Pressekonferenz von pro homine in Linz. Von links: Gina Obermüller, Leiterin der begleiteten Selbsthilfegruppe von pro homine für Menschen mit Depressionen in Wels, pro homine-Obmann Ewald Kreuzer und die Leiterin der Selbsthilfegruppe in Linz, Gertraud Leitner-Fischlauer. | Foto: Privat
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