30 Jahre gegen das Vergessen
Karl Ramsmaier seit 30 Jahren Vorsitzender des Mauthausen Komitees Steyr

Foto: Ramsmaier

Im September 1990 übernahm Karl Ramsmaier für ein Jahr den Vorsitz des Mauthausen Komitees Steyr. Aus dem einen Jahr sind inzwischen 30 Jahre geworden.
STEYR. In dieser Zeit sind viele Projekte verwirklicht worden und das Komitee entwickelte sich zu einer weit über die Stadt Steyr hinaus anerkannten und geschätzten Gedenkinitiative. „Viele Projekte konnten nur mit der notwendigen Hartnäckigkeit durchgesetzt werden“, sagt Ramsmaier. 1993 war er Mitautor des Buches „Vergessene Spuren“, in dem die jüdische Geschichte von Steyr aufgearbeitet wurde. Das 1998 in zweiter Auflage erschienene Buch gilt heute als Standard-werk. Zur Präsentation des Buches wurden 1993 ehemalige Steyrer Juden und Jüdinnen, die den Holocaust überlebt hatten, nach Steyr eingeladen. Das führte damals zu einem großen Konflikt mit dem offiziellen Steyr. Bei der Errichtung vieler Gedenktafeln und Denkmäler für die Opfer des NS-Regimes war er federführend beteiligt, nicht wenige gehen auf seine Initiative zurück wie die Gedenkstelen für die Hartheim-Opfer in Garsten. Seiner Hartnäckigkeit ist auch das 2019 enthüllte Denkmal für 800 KZ-Häftlinge am Urnenfriedhof Steyr zu verdanken. Höhepunkt seines Engagements gegen das Vergessen war sicherlich die Eröffnung des "Stollens der Erinnerung" 2013. Trotz vieler Bedenken und Schwierigkeiten hielt er an seiner Idee fest, sodass dieses Projekt nach zehn Jahren Vorbereitungszeit verwirklicht werden konnte. Heute gehört der „Stollen der Erinnerung“ zu den wichtigsten Gedenkorten in Oberösterreich. Das Projekt wurde 2014 mit dem österreichischen Museumspreis, 2015 mit dem Hans Marsalek-Preis und 2016 mit dem German Design Award ausgezeichnet. Ramsmaier selbst erhielt 2013 des Menschenrechts-Preis des Landes Oberösterreich und 2014 ein Ehrenzeichen der Stadt Steyr.
Ramsmaier verfasste viele Artikel über die jüdische Geschichte in Steyr und über das KZ-Nebenlager Steyr-Münichholz. Zuletzt veröffentlichte er eine kleine Broschüre über den jüdischen Friedhof in Steyr. „Das Engagement gegen das Vergessen ist aber nicht zu Ende. Im Gegenteil. Unsere Arbeit wird angesichts der gesellschaftlichen Entwicklungen immer wichtiger“, sagt Ramsmaier.

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