Know-how aus Steyr mitgenommen

- Die fünfköpfige Delegation aus Laktasi mit Stadträtin Ingrid Weixlberger (stehend, 3. v. li.) und Mario Ferrari (2. v. li.), Sozialpädagoge und Dolmetscher Sinisa Jaramaz (links, sitzend) sowie Ernestine Badegruber (4. v. li., stehend) und Roland Korner (3. v. re., stehend) von der Sozialen Initiative.
- Foto: Thöne
- hochgeladen von Sabine Thöne
Gelungener Erfahrungsaustausch: Vertreter der Stadt Laktaši in Bosnien und Herzegowina besuchten die Jugendwohlfahrt in Steyr.
STEYR. Rund 550 Kilometer und sechs Autostunden von Steyr entfernt liegt die Stadt Laktaši im Norden von Bosnien und Herzegowina. Administrativ zählt sie seit dem Bosnienkrieg zur Republika Srpska. Sozialpädagoge Sinisa Jaramaz stammt aus Laktaši. Er arbeitet bei der Sozialen Initiative (SI) Gemeinnützige GmbH in Linz und „lotste“ eine Delegation aus Laktaši nach Oberösterreich, darunter Vizebürgermeister Ognjen Vulin und die Leiterinnen des dortigen Sozialamts und Jugendzentrums.
Mehrtägiger Besuch
„Es geht um einen internationalen Fachkräfteaustausch im Bereich Kinder- und Jugendhilfe sowie berufliche Integration“, erklärt Jaramaz, der auch als Dolmetscher fungierte. Mit Gründerin und Geschäftsführerin Ernestine Badegruber von der Sozialen Initiative, die den mehrtägigen Besuch organisiert hatte, kehrte die Delegation von 26. bis 28. Februar bei zahlreichen Institutionen in Steyr ein, darunter beim AMS, in der Produktionsschule und bei der Abteilung Kinder- und Jugendhilfe des Magistrats.
Funktionierendes Netzwerk in Steyr
Beim „Blick über den Tellerrand“ wurden am Runden Tisch im Amtsgebäude Reithoffer Erfahrungen in der Jugendarbeit ausgetauscht. Dabei wurden große Unterschiede bei den Rahmenbedingungen, wie Rechtslage, Mitarbeiterzahl und Finanzmittel, offenkundig.
Auch bei der Zusammenarbeit mit Organisationen wie Polizei und Behörden sowie den Eltern der Jugendlichen gibt es Nachholbedarf in Laktaši, das etwa gleich viele Einwohner wie Steyr, jedoch ein vielfach größeres Gemeindegebiet hat. Ebenso fehlt das gute Netz an privaten Dienstleistern im Sozialbereich, wie es hier in Österreich gewachsen ist. „Bei uns gibt es eine lange Tradition von nicht staatlichen Wohlfahrtseinrichtungen“, sagte Ernestine Badegruber. Private Träger, wie die Soziale Initiative, seien flexibler, betonte sie.
„Möchten etwas voranbringen“
„Wir möchten in unserer Stadt etwas voranbringen“, erklärten die Besucher. Ihnen lagen zahlreiche Fragen am Herzen, etwa wie viel vom Stadtbudget auf den Sozialbereich entfalle. Stadträtin Ingrid Weixlberger dazu: „Rund 20 bis 25 Prozent.“ „Wir schauen, dass wir mit den vorhandenen Ressourcen auskommen“, erklärte Mario Ferrari, Fachabteilungsleiter Jugendhilfe und Soziale Dienste. „Wir sind an der Grenze der Finanzierbarkeit.“
Gegenbesuch geplant
Die Gäste luden Jugend-Stadträtin Weixlberger und Abteilungschef Ferrari zum Gegenbesuch ein, um die Zusammenarbeit zu intensivieren. „Wir sind gerne bereit, einige Tage Unterstützung zu leisten“, sagten diese spontan zu. Auch die Soziale Initiative schloss sich an. „Wir wollen beim Aufbau von Strukturen mithelfen“, meinte Ernestine Badegruber.
http://soziale-initiative.at
http://de.wikipedia.org/wiki/Laktasi
http://www.laktasi.net
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