Kochlehrling im Dienst verhaftet
Der Pakistani Shamid soll gegen das Aufenthaltsgesetz verstoßen haben
DIETACH. "Shamid ist ein super Koch, er ist ein lieber Mensch, er spricht sehr gut Deutsch und ist sehr gut integriert. Wir sind alle entsetzt und sehr betroffen", beschreibt Lehrherrin Hermine Hanke von der Stadlkirchner Hofstubn ihre derzeitige Situation.
Vergangenen Sonntag kommen in der Mittagszeit zwei Polizisten in die Küche der Stadlkirchner Hofstubn und verhaften Shamid. Neben seinen Kollegen wird er wie ein Straftäter abgeführt. "Er durfte sich nur mehr umziehen". Der Grund: Verstoß gegen das Aufenthaltsgesetz. Der gebürtige Pakistani kam 2013 nach Österreich. 2015 begann Shamid eine Lehre als Koch in der Hofstubn. Die Beschäftigungsbewilligung dazu wurde vom AMS Steyr bescheidmäßig erteilt. Zuvor absolvierte er erfolgreich Deutschkurse der Volkshilfe und bei Paraplü in Steyr. Der 20-Jährige ist unbescholten und kann einen Arbeitsplatz sowie ein Zimmer in einem Wohnheim nachweisen und plante seine Zukunft in Österreich.
Haftbeschwerde eingelegt
Im Sommer 2016 erhielt Shamid einen negativen Asylbescheid zugestellt, gegen den er mit rechtlichem Beistand berufen hat. Bis jetzt wurde kein neuer Berufungsentscheid erlassen. "Wir konnten es gar nicht glauben. Es ist bedenklich, dass unbescholtene, engagierte und wirtschaftlich integrierte Asylsuchende die Teilnahme am Arbeitsmarkt und an der Gesellschaft in Österreich nicht zuerkannt wird", so Hanke. Bei Redaktionsschluss saß Shamid in einem Gefängnis in Linz. Sein Rechtsanwalt hat bereits Haftbeschwerde eingelegt. Wird der Pakistani abgeschoben verliert Hanke einen verlässlichen und engagierten Mitarbeiter und Shamid all seine Hoffnung auf eine positive Zukunft.
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