Spitalszusammenführung
Spitäler Steyr & Kirchdorf werden ab 2020 zu „Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum“
Mit 1. Jänner 2020 sollen die Spitäler in Steyr und Kirchdorf „Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Steyr Kirchdorf“ heißen.
BEZIRK. In der gestrigen Aufsichtsratssitzung habe die Geschäftsführung der gespag ihre Pläne zur Zusammenführung der beiden Spitäler in Steyr und Kirchdorf zum „Pyhrn-EisenwurzenKlinikum Steyr Kirchdorf“ präsentiert und die dafür nötige Zustimmung erhalten.
Die Zusammenführung zu einem Klinikum wird mit 1. Jänner 2020 umgesetzt, bis dahin läuft das Projekt zur Vorbereitung und Umsetzung. Das neue Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum wird über 860 Betten verfügen und 2300 Mitarbeiter beschäftigen können.
„Mit den Erfahrungen aus dem Erfolgsprojekt der Zusammenführung der drei SpitalsstandorteBad Ischl, Gmunden und Vöcklabruck in der Versorgungsregion Salzkammergut zum Salzkammergut-Klinikum im Jahr 2014 gehen wir sehr gut vorbereitet in dieses Projekt“, sagen die beiden gespag-Geschäftsführer Karl Lehner und Harald Schöffl. In Zeiten der Fokussierung auf Zentrumsmedizin und Leistungsabstimmungen unter den Spitälern solle dafür gesorgt werden, die regionale Versorgung langfristig abzusichern.
Im Rahmen einer Personalversammlung am Montagnachmittag (15. Oktober) informierte gespag-Geschäftsführer Karl Lehner ausführlich über das künftige Pyhrn-Eisenwurzen-Klinikum und beantwortete zahlreiche Fragen. „Dabei war den Mitarbeitern natürlich in erster Linie wichtig zu erfahren, ob und was sich für ihre persönliche Arbeitssituation verändert oder ob sich am Leistungsspektrum des LKH Kirchdorf etwas ändert. Durch das gemeinsame Klinikum wird es jedoch weder zu einer Leistungsveränderung noch zu einem Personalabbau kommen. Das LKH Kirchdorf mit seinen qualifizierten Mitarbeitern hat einen ausgezeichneten Ruf, der auch im gemeinsamen Klinikum weiterleben wird", heißt es seitens des LKH Kirchdorf.
"Schritt als Chance sehen"
"Grundsätzlich positiv" sieht ÖVP-Bezirksparteiobmann Christian Dörfel die Fusion. "Damit wird die optimale medizinische Versorgung auf lange Sicht gewährleistet. Schon jetzt gibt es die gemeinsame Versorgungsregion, vier Abteilungen sind bereits verschränkt. Man muss diesen Schritt als Chance sehen." Die Fusion sei eine "logische Konsequenz" und eine "rein organisatorische Maßnahme". Verständnis hat Dörfel für die Sorgen der Bediensteten, "auf diese muss man auf jeden Fall eingehen."
Scharfe Kritik von den Grünen
„Wird eine so weitreichende Entscheidung so überfallsartig getroffen, besteht die Gefahr, dass es letztlich zu einer Verschlechterung der Versorgungssicherheit in der Region kommt“ kritisiert die Grüne Gesundheitssprecherin Ulrike Schwarz den Beschluss, ohne vorher die Meinung der betroffenen MitarbeiterInnen zu hören. Daher hat Ulrike Schwarz im Aufsichtsrat der gespag als einzige gegen die Fusion gestimmt. „Da kein schlüssiges gesundheitspolitisches Konzept zur Beratung vorgelegt wurde, besteht die Gefahr, dass es bei dieser Fusion letztlich um Einsparungen und Ausgabenkürzungen geht. Gerade im sensiblen Bereich der Gesundheitsversorgung des ländlichen Raums ist ein Drüberfahren absolut kontraproduktiv“, kritisiert Schwarz hier auch die Politik der schwarz-blauen Regierungskoalition.
„Gerade in Zeiten der Personalnot muss es für die MitarbeiterInnen Verbesserungen geben. Nur zu sagen, es kommt zu keinen Verschlechterungen ist mir zu wenig“, fordert Schwarz, vor allem auch die Arbeitsqualität im Auge zu behalten.
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