Steyrer radeln um die halbe Welt
844 Tage, 36.411 km und 35 Länder ist die Bilanz der Tour von Anita Burgholzer und Andreas Hübl.
STEYR. "Wir haben immer den Traum gehabt, längere Zeit auf Reisen zu gehen und andere Kulturen kennenzulernen und das Radfahren ist auch eine Leidenschaft von uns", erzählen Anita Burgholzer und Andreas Hübl. 2007 starteten die beiden eine Probe-Tour in den Jemen. Danach stand fest, wenn eine längere Reise, dann mit dem Rad. "Man kann an Orten halten, wo man sonst nicht halten würde. Man ist in der Natur und es entstehen die interessantesten Begegnungen".
Einen genauen Plan für die Reise gab es nicht. "Ein paar Länder wie Island oder Mexico wollten wir unbedingt sehen. Der Rest hat sich einfach ergeben". Vor dem Start haben die beiden alle Zelte in Österreich abgebrochen: Auto verkauft, Wohnung und Job gekündigt.
Große Gastfreundschaft
Am 5. Mai 2010 startete das Pärchen ihre Tour. Von Steyr aus gings über Tschechien, Polen und Skandinavien nach Island. Mit dem Flieger gelangen die Steyrer in die USA. Von dort aus fahren sie fast eineinhalb Jahre Richtung Süden, durch Zentral- und Südamerika bis Feuerland. 2012 landen sie in Indien und kehren über Nepal, Iran, Türkei, Bulgarien, Kroatien und Ungarn schließlich wieder zurück. "Man muss sich alles erarbeiten, aber man wird täglich für die Mühen belohnt", erzählen die beiden über ihre vielen positiven Begegnungen. Übernachtet wurde die meiste Zeit im Zelt. "In den Bergen haben wir uns am wohlsten gefühlt. Es ist atemberaubend, wenn man in den Anden zeltet und rundum ist nur Stille", schwärmen die beiden Biker. Das Eindrucksvollste war für Burgholzer und Hübl die Gastfreundschaft. „Fremde Menschen haben uns einfach zum Übernachten oder auf ein Glas Tee eingeladen. Besonders im Iran und in Kolumbien war die Gastfreundschaft riesig".
Rückkehr im August
Neben vielen schönen Erlebnissen gab die Reise der Grafikerin und dem Einkäufer auch oft Grund zum Nachdenken. "Wir haben oft gesehen, was der Mensch aus der Natur macht. Wo früher Urwald war, sind heute Städte. Im eigentlich recht fortschrittlichen Argentinien beispielsweise wird der Müll einfach auf riesigen Müllhalden am Stadtrand verbrannt." Nach mehr als zwei Jahren, am 25. August ist das Paar nach Steyr zurückgekehrt, wo es von Familie und Freunden am Stadtplatz empfangen wurde. "Es war ein unbeschreibliches Gefühl alle wiederzusehen". Ideen für die Zukunft haben Burgholzer und Hübl zwar viele, konkrete Pläne jedoch noch nicht. "Erst einmal langsam ankommen".
Inspiration für andere
Ihre Eindrücke wollen die beiden Globetrotter in einer Diashow im Herbst 2013 präsentieren. "Vielleicht können wir ja den einen oder anderen dazu inspirieren, seine eigenen Träume zu verwirklichen“.
Fotos und Reiseberichte gibt es auf http://www.nandita.at
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