Leserbrief
Totendenkmal versus Kunst?

- Foto: BRS Grafik
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Leserbrief zur Verhüllung des Kriegerdenkmals bei der Stadtpfarrkirche
An der Stadtpfarrkirche befindet sich ein geweihtes Denkmal für Menschen die im Dienste für unser Land ihr Leben lassen mussten. Ein Ort der Einkehr, des Gedenkens und der Erinnerung für Angehörige.
Nun wurde es verbarrikadiert und verhüllt. Mit dem Hinweis versehen dass in Steyr Waffen produziert wurden. Ein Mahnmal gegen die Gewalt. Gut! Richtig! Aber der richtige Platz? Was folgt als nächstes? Eine Tanzperformance am Renaissance- Friedhof? Graffiti Kunst an unseren Wandgräbern? Oder Provokationskunst am jüdischen Friedhof? Wer trifft hier die Entscheidung?
Ein Blick ins Grundbuch zeigt dass dieser Denkmal-Grund im Besitz der röm. kath. Stadtpfarrgründe (Stadtpfarre) Steyr ist.
Nach Rückfrage bei einigen Pfarrgemeinderatsmitgliedern war klar dass dieser seine Zustimmung nicht gegeben hat. Auf der „Bekennertafel“ fehlt auch die Beteiligung der Stadtpfarre. Auch die Stadt Steyr und das Land OÖ unterstützten diese Aktion nicht. War es also allein ein wild gewordener Religionslehrer mit Selbstdarstellung-Sehsüchten? Oder will uns die offensichtlich sehr weit weg von der Kirchenbasis agierende Diözese etwas mitteilen? Brauchen wir keine Orte der Einkehr, der Meditation und des Glaubens mehr? Sperren wir unsere Kirchen zu und machen Museen daraus? Ist dies ein Hinweis auf die künftige Pfarrstrukturänderung?
Darüber lässt sich trefflich streiten, wie bei Kunst und Kultur oder beim guten Geschmack.
Ich bin in der Stadtpfarre praktizierendes Mitglied und ich bin Mitglied und Unterstützer im Kirchenrestaurierungsverein und unterstütze wo ich kann. Ich bin auch alle Jahre bei der Allerheiligenfeier am Totendenkmal. Heuer wird sie offensichtlich nicht stattfinden. Ich habe Hr. Mag. Ramsmair noch nie bei dieser Ehrung für die im Dienste für ihr Land gestorbenen gesehen.
Darauf legt er offensichtlich keinen großen Wert. Schade.
KommR Gunter Mayrhofer, Steyr
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