Leserbrief
Warum raubt ihr uns das fruchtbarste Ackerland Österreichs?

Foto: BRS

BezirksRundSchau-Leser Roland Mayr aus Steyr hat einen ausführlichen Leserbrief zum Thema „Google in Kronstorf“ geschrieben. 

Im Jahr 2008 kaufte der Konzern Google 70 Hektar fruchtbares Ackerland auf dem Gemeindegebiet von Kronstorf und Hargelsberg. Bisher wurde dieses Areal landwirtschaftlich genutzt, weil genau die Böden dort, gemeinsam mit den restlichen Feldern zwischen Steyr und Enns, zu den fruchtbarsten Böden in ganz Österreich gehören. In einer Studie aus dem Jahr 2018 mit dem Titel „BEAT - Bodenbedarf für die Ernährungssicherung in Österreich“ fordert die AGES den Schutz dieser Böden zwischen Steyr und Enns vor Verbauung, weil sie aufgrund des Klimawandels in spätestens 15–25 Jahren unersetzlich für die Ernährungssicherheit von ganz Österreich sein werden.

Auf 50 Hektar dieser unersetzlichen Böden soll nun ein riesiges Rechenzentrum von Google entstehen. 500.000 m² – das entspricht 125 (!!!) Fußballfeldern – sollen für immer versiegelt und der Nutzung durch Landwirtschaft entzogen werden.
Die Begründung klingt wahrlich skurril. Der Altbürgermeister von Kronstorf spricht in Medien etwa von „70 qualifizierten Arbeitsplätzen“, die entstehen werden. Das ergibt einen irrwitzigen Verbrauch von rund 7.200 m² pro Arbeitsplatz!

Auch die Steuereinnahmen für Kronstorf sind sehr bescheiden: 70 Mitarbeiter von Google bedeuten für die Gemeindekassa rund 150.000 Euro Kommunalsteuer pro Jahr. Dafür opfern wir 50 Hektar bestes Ackerland? Was soll das?

Es kommt aber noch besser: Zusätzlich zur massiven Zerstörung von Ackerland wird durch die geplante riesige Serverfarm der Strom von drei bis vier Ennskraftwerken abgesaugt. Erneuerbarer Strom, den wir selbst so dringend für die längst überfällige Energiewende brauchen!

Zusammenfassend:
Der Bau von Google in Kronstorf ist für uns Bürger eine massive „Lose-Lose Situation“. Unser Ackerland wird in Ödland umgewandelt … dafür wird unser Strom abgesaugt … und als Dank dafür, kriegen wir wenig bis gar keine Steuern von Google.

Warum fördert ihr solche Desaster, warum lasst ihr so etwas zu, ihr Politiker, Bürgermeister, Gemeinderäte …?
Wo bauen wir einmal unser Essen an?
Auf dem Dach des Google-Gebäudes?
Denkt noch einmal nach über diesen Wahnsinn, noch ist er nicht gebaut!
Roland Mayr, Steyr

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