FF Steyr-Land
Wehren trotzen den Katastrophen
STEYR-LAND. "Beim Hochwasser 1954 waren viele Feuerwehren aus dem Bezirk in Linz eingesetzt", weiß Johann Blumenschein, ehemaliger Kommandant der FF St. Ulrich. "Dieses Hochwasser war auch Auslöser für die Organisation von Katastrophenhilfsdiensten", ergänzt Bezirkskommandant Wolfgang Mayr. "Durch das Radio wurden alle Feuerwehren Oberösterreichs aufgerufen, im Katastrophengebiet Hilfe zu leisten. Die FF Großraming war mit einem Aggregat und sechs Mann beteiligt", erzählt Josef Hack, ehemaliger Abschnittsfeuerwehrkommandant Weyer und ehemaliger Kommandant der FF Großraming.
1959 war vor allem Dambach vom Hochwasser betroffen. "Daraus ist auch das Schwarzbergfest entstanden, sozusagen als Erinnerung. Man überlegte damals ob man in Dambach aussiedelt oder nicht", so Blumenschein. 1989 traf es den Großraminger Ortsteil Pechgraben. Beim Jahrhunderthochwasser 2002 gab es für alle Wehren im Bezirk alle Hände voll zu tun. "In Aschach war die Brücke komplett weg", erinnert sich Mayr. 2005 dann Hochwasseralarm im Abschnitt Weyer. "Straßen wurden weggerissen oder vermurt, Brücken und Durchlässe von Unmengen mitgerissenen Holz verstopft, Haustüren und Fenster eingedrückt, Keller und Wohnräume teilweise bis zum 1. Stock überflutet und mit Schlamm gefüllt. In einen landwirtschaftlichen Anwesen drückten die Wassermassen die Stalltüren ein und rissen die Hälfte der 70 Milchschafe mit in den Tod. Wie durch ein Wunder wurden keine Personen ernsthaft verletzt. Betroffen waren die Gemeinden Reichraming, Losenstein, Laussa und Großraming. Am schlimmsten traf es wieder die Ortschaft Pechgraben im Gemeindengebiet Laussa und Großraming, die auch beim Hochwasser 1989, 1991 u. 2002 arg in Mitleidenschaft gezogen wurde", so Josef Hack.
Auch bei einigen Brandereignissen standen die Feuerwehren aus Steyr-Land im Einsatz.
Beim Waldbrand 1951 wurde noch das Wasser in einem Trog angesaugt und dann weitergeleitet. Der damalige Bezirkskommandant Josef Stegmüller hat sich danach eingesetzt, dass man Pumpen hintereinander schaltet. "1957 gab es einen großen Waldbrand auf der Rotmauer. Die Meldung kam vom damaligen Oberförster Glöckner, der fragte, ob der Einsatz etwas kosten würde. Es waren sämtliche Feuerwehren der Umgebung eingesetzt. Drei Tage lang wurde das Feuer bekämpft. Es wurde eine Zubringerleitung von 2 km vom Bach bis zum Niglgraben, wo sich der Tankwagen befand, gelegt", so Hack.
In den 80er Jahren kam es zu einer Brandserie von Bauernhäusern in Sierning. "Fünf Häuser wurden damals angezündet. Es gab einen Verdächtigen, aber dem konnte man nichts nachweisen", so der ehemalige Bezirkskommandant von Steyr-Land Max Presenhuber.
1988 brennt die Firma Breitschopf in Dietach. 1983 steht das Sägewerk Schörkhuber in Großraming in Flammen. 14 Feuerwehren kämpften 1993 bei einem Brand eines Bauernhauses in Hinstein gegen die Flammen. 1997 brennt das Zentrallager der Firma Braunsberger in Dietach komplett aus. 16 Feuerwehren waren beim Großbrand der Firma Mitteramskogler in Gaflenz im Einsatz.
Unmengen an Schnee 2006 und 2009, die Stürme wie Kyrill 2007 und Emma 2008 sowie ein Tankwagenunfall 2006 in Kleinreifling oder ein Zugsunglück in Schönau 2002 sorgen für weitere zahlreiche Einsätze.
"Bei all den Einsätzen gab es keinen Todesfall unter den Kameraden", so Mayr. Erfreulich sind auch die Erfolge der Bewerbsgruppen. So wurde beispielsweise die FF Ebersegg bereits zwei Mal Weltmeister. Auch in Sachen Jugendarbeit hat sich viel getan. "Jede Feuerwehr im Bezirk hat eine Jugendgruppe, die sich erfolgreich bei den Bewerben beteiligen", freut sich Mayr.
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