24 Stunden Burgenland Extrem Tour 2017 aus einem anderen (See)Blickwinkel !

vl.nr. Andreas Gindlhumer OÖ Botschafter; Michael Oberhauser Organisator; Tobias Monte Organisator
18Bilder
  • vl.nr. Andreas Gindlhumer OÖ Botschafter; Michael Oberhauser Organisator; Tobias Monte Organisator
  • hochgeladen von Andreas Gindlhumer

Zum sechsten Mal haben sich Menschen auf den Weg gemacht Ende Jänner bei jeder Witterung rund um den Neusiedlersee zu Wandern, Laufen oder mit dem Rad zu fahren. Bei der ersten offiziellen Tour 2012 waren es gerade mal 60 Menschen die sich auf den Weg gemacht haben.
2017 mussten die Organisatoren einen Anmeldestopp aus organisatorischen Gründen setzen den 2600 Menschen aufgeteilt auf den bereits 3 Möglichkeiten Original Trail 120 km rund um den See ca. 1750. Final Trail ab Apetlon 60km ca. 700 Teilnehmer und für die Biker Lakemania mit 3 Seeumrundungen somit 360 km haben sich ca. 150 Pedal Ritter gewagt.
Warum wagen mittlerweile so viele Menschen aus ganz Österreich und den umliegenden EU Ländern an diese Abenteuer Rund um den Neusiedlersee ?
Vielleicht kann ich mit meiner ganz persönlichen Geschichte bei der diesjährigen Tour ein wenig das Rätsel lösen.

Als OÖ Botschafter durfte ich heuer das vierte Mal an dieser Tor Teilnehmen und jedes Jahr schreibt sie für mich eine ganz besondere aber vor allem eigene Geschichte.
Schon vor dem Start wusste ich dass es dieses Mal wieder ganz besonders wird. Denn zum ersten Mal nehmen meine Frau Daniela und mein Sohn Alexander selbst an der Tour teil. Auch wenn sie mich von Anfang an in meiner Leidenschaft dem Extrem und Ausdauer Sport unterstützen ist es was ganz anderes wenn sie mit dabei sind und selbst einmal die Höhen und Tiefen, Leidenschaft, Freude, Schmerzen, Glücksgefühle wie sie auf so einer Tour auftreten selbst am eigenen Leib spüren.
Auch eine ganz besondere Ehre wurde mir zu Teil als mich Organisator Michael Oberhauser fragte ob ich nicht den Live Einstieg für den ORF in der Sendung „Guten Morgen Österreich“ übernehmen könnte. Nicht nur das es mir eine riesen Freude macht über diese außergewöhnliche Tour zu sprechen ermöglicht es mir auch diese Reise anders zu erleben.
Da der Live Einstieg erst um 07:33 in dem 10 km entfernten Mörbisch geplant war könnte ich mir nach dem Start um 04: 30 in Oggau richtig Zeit.
04:30 Startschuss -7 Grad und 1750 Menschen voller Vorfreude setzen sich in Bewegung einige Läufer ganz schnell an der Spitze gefolgt von ambitionierten Walker bis zu den Genusswanderern und Pilger. Ich stelle mich an die Straßenseite und Blicke in die Gesichter, die Teils vermummt sind doch bei jeden sieht man das Leuchten in den Augen das es endlich losgeht. Jeder hat sich auf seine Art und Weise vorbereitet, jeder hat Gründe warum er sich hier auf den Weg macht.
Mit diesen Gedanken starte ich als letzter in Oggau und laufe an den Wanderern wieder vorbei dabei beobachte ich wie manche in sich gekehrt sind andere wiederum in einer Gruppe unterwegs sind und ordentlich spaß und Stimmung machen. Nach kurzer Zeit treffe ich auch auf meine Familie und gemeinsam gehen wir in Richtung Mörbisch.
Es ist etwas ganz besonderes sich einmal Zeit zu nehmen und bewusst als Familie gemeinsam so ein Abenteuer zu bestreiten. Ich bin unheimlich stolz wie meine zwei liebsten unterwegs sind vor allem mein Sohn den mit 20 Jahren ist es nicht selbstverständlich sich so einer Herausforderung zu stellen.
So vergeht die Zeit wie im Flug und wir treffen in Mörbisch ein wo ich auf den Übertragungswagen des ORF treffe. Meine Familie und viele Teilnehmer mit Stirnlampen die wie ein Glühwürmchen Strom aussehen machen sich weiter über Grenze nach Ungarn.
Ich und das ORF Team haben noch genügend Zeit sich auf unseren Live Einstieg vorzubereiten. Extrem interessant einmal hinter die Kulissen so einer Übertragung zu blicken. Wie viele an einen Beitrag von 3 Minuten Arbeiten das dann im TV so easy aussieht.
Durch meine Begeisterung für die Burgenland Extrem Tour fehlt es mir leicht die richtigen Worte zu finden als es dann endlich Los geht.
Nach der Verabschiedung um 08:00 Uhr geht meine Reise weiter rund um den See.
Da ich in den letzten Jahren immer laufend rund um den See unterwegs war habe ich die Ungarische Seite fast immer in dunkel erlebt.
So war ich total begeistert dieses Mal nach dem Sonnenaufgang in Mörbisch die landschaftlichen Schönheiten des Ungarischen Teils des Neusiedlersees zu sehen. Wie sich die Sonne am Horizont durch den Frühnebel über See kämpft und durch das Geäst der Bäume schimmert. Mit diesen Erlebnissen war ich fast eine Stunde alleine unterwegs bis ich wieder auf die ersten Teilnehmer traf.
Ich begrüßte alle mit einem begeisterten Guten Morgen, wie geht es Euch, Alles Ok. Und jeder hatte ein paar Worte als Gegenleistung für mich bereit. So motiviert von den Wanderern lief ich wie auf Wolken immer weiter und weiter. Bis zum nächsten Highlight. Von weiten sah ich meine zwei Kämpfer Daniela und Alexander die mittlerweile ihren ersten Halbmarathon absolviert haben und immer noch einen flotten Schritt drauf hatten. So brauchte ich mir keine Gedanken über sie zu machen und konnte nach einem kurzen plauscherl sie getrost ihrer persönlichen Reise entlassen. Die wie ich Euch jetzt schon verraten kann erst bei über 40 km zu ihrem Ziel wurde.
Liebe Daniela und Alexander ich bin Mega stolz auf Euch das ihr zum ersten mal so eine Strecke zurück gelegt habt und freue michschon das ihr 2018 wieder am Start seid um über Euren Horizont zu blicken und Eure Grenzen austestet und kennen lernt.
Diese Geschichten die diese Tour schreibt kann man immer wieder sehen erleben und fühlen den ich bin an vielen hunderten Teilnehmern vorbei gekommen und hatte das Glück mit vielen zu plaudern, Freunde/innen zu treffen neue zu finden und dabei die Geschichte zu hören warum sie unterwegs sind und wie sie sich dabei fühlen und dabei Grenzen überwinden.
Besonders wird mir das heuer bewusst als ich nach dem Einserkanal die Ungarisch /Österreichische Grenze überschritten habe. Im wahrsten Sinne des Wortes den Keine Tafel oder Grenzbalken noch eine Kontrolle hindern uns die Grenzen zu überschreiten und das ist gut so. Wenn man bedenkt das vor einigen Jahren noch ein sogenannter Eiserner Vorhang Österreich Ungarn trennte.
So sind an diesem Tag zum Glück 2700 Grenzgänger unterwegs die nicht Landesgrenzen überwinden müssen sondern ihre eigenen Grenzen ob Körperlich oder Mental um den Neusiedlersee zu umrunden.
Man sollte sich vielmehr um sich selbst kümmern um offen für andere zu sein dann wären generell Grenzen nicht Notwendig. Denn wer mit sich selbst im reinen ist hat auch Platz für andere.
Durch die vielen Begegnungen und Gespräche komme ich schön langsam zu einer Antwort auf die am Anfang gestellte Fragen. “Warum wagen mittlerweile so viele Menschen aus ganz Österreich und den umliegenden EU Ländern an diese Abenteuer Rund um den Neusiedlersee ?“
Es ist auf der einen Seite der Reiz des Abenteuers in einer modernen Welt wo man nicht in die Ferne Reise muss wie zu einem Nordpool Marathon oder einen Ultralauf durch Dschungel oder Wüste am anderen Ende der Welt. Dieses Abenteuer kann man vor der Haustüre erleben in Österreich.
Doch vor allem suchen die Menschen Zeit. Zeit für sich selbst eine Reise ins eigene ich um wieder Kraft zu tanken für den Alltag. Einmal auszubrechen aus dem normalen wie schon gesagt die eigen Grenzen auszutesten, Selbstverantwortlich zu agieren.
Auch ich setze meine ganz persönliche Reise fort, die für mich eine ganz neue Erfahrung ist. Auf der einen Seite bin ich für mich alleine unterwegs und auf der anderen Seite habe ich immer wieder nette Begleitung ob still nebeneinander oder vertieft in tiefsinnigen Gesprächen.
So lege ich Kilometer um Kilometer laufend oder gehend zurück. Oasen in der (Eis)Wüste sind wie immer die Labe Stationen rund um den Neusiedlersee die uns wieder in die Realität zurückholen aus unserer Trans. Mit Tees warmen Speisen und Köstlichkeiten aus der Region werden wir verwöhnt um unsere Reise weiter zu gehen.
Es ist unglaublich wie wichtig auf einmal die kleinen Freuden des Lebens sind mir bleibt zum Beispiel die Labe Station in Illmitz / Hölle ewig in Erinnerung wo ich ein kleines Tief hatte. Klar wie soll es anders sein in der Ortschaft Hölle die aber dieses Jahr eingefroren war und keine lodernde Feuer empor stiegen.
Doch genau hier hatte neben dem Tee die Bäckerei Nagelreiter Grammelbröttchen für uns gebacken. Ich werde diesen Geschmack nicht mehr vergessen nach so vielen Stunden endlich ein Stück Brot zu essen. Auf so einer Reise werden einfach alle Sinne geschärft nicht nur das Hören, Sehen, Riechen, Tasten, nein auch das schmecken. Der Geist und der Körper fahren permanent mit Dir in der Achterbahn.
Um diese Dinge wieder war zu nehmen muss man einmal seine Grenzen erlebt haben. Aber es ist auch wichtig seine Grenzen zu kennen und den Mut zu haben auch aufzuhören wenn dieser Punkt erreicht ist. So gibt es für mich auch bei der Burgenland Extrem Tour keine Gewinner oder Verlierer. Keine Ersten und keine Letzten denn jeder hat für sich sein Ziel erreicht wo auch immer dieses ist. Ob 2km 20km oder die ganzen 120km die die Biker sogar 3-mal zurücklegen.
So genieße ich diese Mal sehr bewusst jede Labe Station und bewundere die Menschen die für die Teilnehmer ihre Freizeit bereitstellen um andere zu unterstützen dass sie den weg ihres Lebens gehen können. Ich sage nur danke an alle die neben den Organisatoren Michael Tobias und Josef das große Team bilden ohne die es dieses Event nicht geben würde.
So begebe ich mich auf den letzten Abschnitt dieser Reise von Neusiedl am See aus. Dabei treffe ich einen Ultralauffreund Andy Kapui der so wie ich erst sehr spät in diese Szene gestolpert ist. Wir beschließen gemeinsam das Ziel zu erreichen. So haben wir Gelegenheit über unsere Leidenschaft ausgiebig zu plaudern. So motivieren wir uns immer wieder gegenseitig abwechselnd zu laufen und zu gehen das mittlerweile nach 15 Stunden nicht mehr ganz so leicht fällt. Das es wieder Dunkel ist und neben den Minus Graden der Wind wieder auffrischt hilft nicht unbedingt zur Motivation. Aber insgeheim stehe ich auf diese Herausforderungen. Es hört sich ein bisschen verrückt an aber das sind wir schon gewöhnt. Das ist für uns fast eine Auszeichnung wenn wir als verrückte bezeichnet werden.
Denn wir wissen ganz genau das so mancher sich das auch wünscht einmal so etwas zu probieren aber noch nicht den Grund gefunden hat bei sich um den Stein ins Rollen zu bringen.
So scherzen wir uns dem Ziel im näher mit viel Sarkasmus das uns immer wieder zum Lachen bringt.
Auch der Abzweiger über das Feld und den letzten Anstieg über die Weinberge lässt nicht unbedingt Glücksgefühle hochkommen doch plötzlich wird es ruhig zwischen uns den der Lichtschein der Kirche von Oggau erhellt unsere Augen. Obwohl die Füße schon lange nicht mehr mitspielen fängt Andy plötzlich mit dem Ziel vor Augen wieder an zu laufen. Nach den ersten schnelleren Schritten von mir denke ich, wie macht der das es tut nur mehr weh. Doch auch plötzlich werden meine Beine auch wieder Locker und bewegen sich immer schneller. So kommen wir in ziemlich flotten Tempo in die Ortschaft wo sich manch andere Teilnehmer wahrscheinlich denken wo sind die gerade weg gelaufen.
Doch wenn man das Ziel auf einmal sieht, werden in einem unheimliche Kräfte freigesetzt auch wenn man schon über 20 Stunden unterwegs ist.
Das Herz schlägt vor Freude immer schneller und dann plötzlich das Gemeindeamt.
Ich lasse meinen Gefühlen freien Lauf ein kurzer Freudenschrei eine Umarmung mit Andy und den anwesenden die uns in Empfang nehmen dabei kullern Tränen der Freude über die Wangen.
Es ist für mich immer faszinierend was unser Körper und Geist zu leisten vermag wenn man in lässt.

So durfte ich die Burgenland Extrem Tour 2017 einmal aus einem ganz anderen (See)Blickwinkel erleben.

Ich freue mich wenn wir 2018 wieder gemeinsam und doch alleine sich auf den Weg machen rund um den Neusiedlersee
Euer Oberösterreich Botschafter Andreas Gindlhumer

http://www.24stundenburgenland.com/24h-tour.html

Anzeige
1:46
1:46

WKOÖ Maklertipp
Rechtsschutzversicherung: Sichern Sie Ihr Recht!

Eine Rechtsschutzversicherung schützt Sie vor den Folgen von vielen möglichen Konfliktfällen – vor allem finanziell.  Es gibt viele Gründe für einen Streit vor Gericht: Angenommen, Ihr Vermieter erhöht den Mietzins in ungerechtfertigter Weise, Ihr Hund läuft einem Biker vor das Rad, Ihnen wird nach einem Verkehrsunfall das Schmerzensgeld verwehrt oder Ihr Arbeitgeber zahlt die Überstunden nicht. Von all diesen Fällen haben Sie schon gehört oder Sie haben sogar schon selbst eine solche oder eine...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Steyr & Steyr-Land auf MeinBezirk.at/Steyr&Steyr-Land

Neuigkeiten aus Steyr & Steyr-Land als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Steyr & Steyr-Land auf Facebook: MeinBezirk.at/Steyr&Steyr-Land - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Steyr & Steyr-Land und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.