Interview mit AMS Steyr Chef
„Der Arbeitsmarkt wird sich stabilisieren“

Foto: AMS Steyr
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Wie die Situation der Arbeitslosigkeit am Arbeitsmarkt in der Region Steyr und Steyr-Land aussieht, erklärt der AMS Steyr Chef, Peter Hrubant.

Wie viele Arbeitslose gibt es momentan in der Region Steyr und Steyr-Land?
Im Jahresdurchschnitt 2024 waren in der Region Steyr 3.346 Menschen ohne Beschäftigung – das entspricht einer Arbeitslosenquote von 7,5 %. Ich gehe davon aus, dass sich der Arbeitsmarkt 2025 zumindest wieder stabilisiert und wir im Jahresdurchschnitt 2025 unter 7 % sein werden.

Peter Hrubant im Interview. | Foto: AMS Steyr
  • Peter Hrubant im Interview.
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Wie sehen Sie die zukünftige Entwicklung des AMS in Steyr, insbesondere im Hinblick auf die Herausforderungen des Arbeitsmarktes in der Region?
Die Situation auf dem Arbeitskräftemarkt wird sich auch in den nächsten Jahren nicht entschärfen. Längerfristige Planungen der Wirtschaft bei der Aufschließung und Ausbildung von neuen Mitarbeiter_innen wären wichtig. Gerade die Ausbildung von Erwachsenen zum Beispiel über arbeitsplatznahe Qualifizierungen oder die Umwelt­stiftung bedeutet eine niedrige Kostenbelastung für die Unternehmen. Damit ist dieses Ausbildungssystem auch in Zeiten schwächerer Konjunktur finanzierbar, ermöglicht aber eine höhere Zahl von fachlich gut gebildeten Mitarbeitern bei steigender Auftragslage.

Welche Strategien verfolgen Sie, um die Zusammenarbeit mit lokalen Unternehmen zu stärken und deren Bedarf an Fachkräften besser zu verstehen?
Im Rahmen interdisziplinärer Beratung durch AMS-Mitarbeiter aus den Bereichen Service für Unternehmen, Service für Arbeitskräfte und Arbeitsmarktförderung, werden Arbeitsplätze „dekonstruiert“ und hinsichtlich der für den jeweiligen Arbeitsplatz nötigen Fertigkeiten und Fähigkeiten analysiert. Damit wird passgenaue Vermittlung möglich und der Bedarf an Qualifizierungen kann erhoben werden.

Welche spezifischen Programme oder Initiativen plant das AMS, um die Integration von benachteiligten Gruppen in den Arbeitsmarkt zu fördern?
Wir sprechen von Personen mit gesundheitlichen Einschränkungen, familiären Belastungen oder Motivationsdefiziten, die sie daran hindern, aktiv nach Arbeit zu suchen. Sie benötigen intensive Beratung und Coaching, um ihre Situation zu stabilisieren und ihre Arbeitsfähigkeit zu stärken. Der Fokus liegt auf der Vermittlung, um sie zu motivieren, den Weg in den Arbeitsmarkt zu finden.

Dies geschieht durch:

  • Individuelle Beratung zur Klärung von beruflichen Perspektiven und Coachingan­geboten
  • Gesundheitsberatung (bei Bedarf auch psychologische Unterstützung)
  • Entwicklung individueller Berufsperspektiven unter Berücksichtigung der persön­lichen Lebenssituation
  • Interdisziplinärer Austausch in Form von Vorbereitungsgesprächen auf ein Bilan­zierungsgespräch mit den Kunden

Wir sprechen aber auch von schwer vermittelbaren Personen, diese haben aus unterschiedlichen Gründen, wie: fehlende Qualifikation, sehr lange Arbeitslosigkeit oder spezifischen persönlichen Einschränkungen, Schwierigkeiten, in den Arbeitsmarkt zurückzukehren. Sie benötigen einen umfassenden Wieder­eingliederungsplan, der neben beruflicher Qualifikation auch psychosoziale Unter­stützung beinhaltet. Ein längerfristiges Beratungsprogramm (Fit2Work) soll hier ein markanter Meilenstein in der Beratung werden.

Dies geschieht durch:

  • Intensive und langfristige Unterstützung und einzelfallbezogene Beratung in enger Zusammenarbeit mit externen Fachkräften.
  • Berufsorientierung und alternative Beschäftigungsmöglichkeiten wie Praktika in sozialen Einrichtungen oder durch spezifische Integrationsprogramme
  • Vermittlung von Praktika oder Übergangsarbeitsplätzen
  • Häufigere und engmaschigere Beratungsgespräche, regelmäßige Gespräche, um den Fortschritt zu dokumentieren
  • Aktives Anbieten der Fit2Work-Dienstleistungen an Personen, deren Krankengeld­bezug ausgeschöpft ist.
  • Zusammenarbeit mit Arbeitgebern, die gezielt auf die Anforderungen dieser Gruppe eingehen können.

Welche Schwerpunkte in wirtschaftlicher Hinsicht gibt es im Bezirk, was sind die größten Unternehmen mit den meisten Mitarbeitern, wie viele Arbeitsplätze gibt es insgesamt im Bezirk?
Dass die Industrie die wichtigste Säule für die Region ist, zeigt die Aufteilung nach Wirtschaftsbranchen. Von allen unselbstständig Beschäftigten in der Region ist rund ein Drittel in der Produktion tätig. Zweitgrößter Bereich ist der Handel, danach folgen Dienstleister, Gesundheits- und Sozialberufe sowie das Bauwesen.
Im Jahr 2024 waren in Steyr Stadt 15.058 Menschen unselbstständig beschäftigt und in Steyr Land 26.201 Menschen in unselbstständiger Beschäftigung.

  • Betriebe Steyr Stadt: 2.077
  • Betriebe Steyr Land: 3.682

Die größten Betriebe sind:

BMW Steyr, Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Steyr, Steyr Automotive, SKF Steyr, Magistrat Steyr

Welche Fachkräfte werden in der Region benötigt?
Fachkräfte sind in fast allen Branchen heiß begehrt – insbesondere im Elektrobereich, Einzelhandel, Pflegebereich, Sozialbereich, Baunebengewerbe und in der Gastronomie. Techniker mit hohem Ausbildungsniveau – wie Servicetechniker in verschiedensten Bereichen.

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Peter Hrubant im Interview. | Foto: AMS Steyr
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