25 Jahre Stadlkirchner Hofstub´n
"Ich hatte eine Vision"

Erfolgreiches Duo: Julia und Hermine Hanke (re.). | Foto: Indrich Fotografie
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Die Stadlkirchner Hofstub´n feiert 25-jähriges Jubiläum. Gründerin & Chefin Hermine Hanke blickt zurück.

STADLKIRCHEN. "Ich wollte schon als junges Mädchen einen Beruf in der Gastronomie lernen. Mein Vater gab mir aber nicht die Erlaubnis. Er meinte, wenn ich erwachsen bin, kann ich in die Gastronomie gehen", erinnert sich Hermine Hanke. Mit 25 eröffnete sie eine Disco in Garsten und führte diese zehn Jahre. "Das war aber nicht meins. Ich wollte ein kleines, feines Restaurant".
1980 kaufte Hanke die jetzige Hofstub´n. "Das Haus war eine Ruine. Das Dach war kaputt, es hat furchtbar ausgeschaut. Aber ich hatte immer eine Vision: Ich mache daraus ein schönes Restaurant. Damals waren wir aber weit weg davon. Alles musste hergerichtet werden." Das gesamte Geld war für den Hauskauf aufgegangen. Für eine Renovierung war nichts mehr da. "Ich bin in einer Ruine gesessen, wo es nur ein Zimmer zum Schlafen gab. Ich musste aber nach vorne schauen, weil ein Zurück gab es nicht."

Tischlerei statt Gastro

In ihrer Verzweiflung besann sich Hanke auf ihr handwerkliches Geschick und fasst einen Entschluss: "Ich komme aus der Laussa von einem Bauernhof und hatte immer eine gute Verbindung zu alten Holz. Also hab ich mir einen Tischlermeister gesucht, eine Tischlerei eröffnet und habe Bauernstuben aus alten Holz gebaut". Das Design stammte von ihr. Und auch den Verkauf übernahm sie. Die Stuben wurden aus alten Holz von Heustadeln produziert. "Ich bin auf Messen nach Wien und München gefahren und habe dort die Stuben angeboten. Das hat voll eingeschlagen. Mit dem Geld konnte ich die Renovierung des Hauses bezahlen". Über 20 Tischler beschäftigte die innovative Geschäftsfrau. Eine der ersten Stuben, die auf der Messe ausgestellt war, wurde in der heutigen Hofstub´n verbaut.

Ganz klein angefangen

1997 konnte Hermine Hanke sich endlich den Wunsch eines Gastronomiebetriebes erfüllen. "Ich habe ganz klein angefangen mit einem Café.  Es gab nur Kleinigkeiten zum Essen. Über ein größeres Restaurant habe ich mich anfangs nicht drüber getraut. Wir waren da am Land und wussten nicht, ob das funktioniert".
Das Konzept von Hanke ging aber voll auf. Zur Eröffnung am 17. Oktober 1997 kamen 400 Leute. Zwei Wochen nach der Eröffnung erweiterte sie das Café zu einem Restaurant. 35 Sitzplätze waren es anfänglich. Heute sind es 180. "Wir haben zuerst in unserer privaten Küche gekocht", erinnert sich Hanke. Durch ihre Tätigkeit bei den Messen in Wien und München war Hanke auch oft in Restaurants zum Essen. "Dabei sind mir Dinge aufgefallen, die ich in meinem Betrieb nicht haben wollte."Durchgängige Küche, gute, offene Weine, Stoffservietten am Tisch und Stoffhandtücher auf den Toiletten waren und sind für Hanke ein Muss. "Ich habe gewusst, was ich nicht will."

Immer dazugelernt

Begonnen wurde mit einer kleinen Speisekarte. Mit der Zeit entwickelten sich die "Hofstub´n Spezialitäten", wie das Stadlkirchner Wildpfandl oder das Schoko-Tiramisu. Suppen mit hausgemachten Einlagen und verschiedene Cremesuppen sind von der Speisekarte nicht mehr wegzudenken. Neue Rezepte zu entwickeln und die Zusammenstellung der Speisen gehört zu den Aufgaben von Hermine Hanke. Das Speisenangebot wir saisonell gestaltet. "Ich habe auch immer dazugelernt". Angebote für Vegetarier und Veganer gehören in der Hofstub´n natürlich auch dazu. Jeder Teller, der die Küche verlässt, wird von Hanke kontrolliert. "Ich mache auch die Vorbereitung, schmecke die Speisen ab und leite meine Mitarbeiter an." Selbst die Blumendeko für das Restaurant liegt in ihren Händen.
Probleme, dass keine Gäste kommen, kennt die Gastronomin nicht. "Die Leute fühlen sich wohl bei uns und sie spüren, dass man es gern macht. Und es muss alles passen, das Ambiente, das Service, der Tisch und natürlich das Essen.
Ob sie alles noch einmal so machen würde? "Der Aufbau war zwar hart, aber trotzdem mit viel Freude verbunden. Es kommt so viel zurück von den Gästen und ich habe das Gefühl, ich kann etwas bewegen. Ich hatte ein bewegtes Leben, aber ich hätte es nicht anders gewollt".

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