Nachhaltigkeit im Fokus

Das durch den Produktionsprozess verunreinigte Wasser wird im Keller des Werks aufbereitet und der Produktion wieder zugeführt.
  • Das durch den Produktionsprozess verunreinigte Wasser wird im Keller des Werks aufbereitet und der Produktion wieder zugeführt.
  • hochgeladen von Sandra Kaiser

STEYR. "Wir versuchen immer besser zu werden und setzen uns engagierte Ziele. Der Fokus liegt darauf, diese Ziele zu erreichen und zusätzlich Verbesserungen zu erzielen, die über diese Ziele hinaus gehen. Heuer sollen allein in unserem Bereich fünf Gigawattstunden, das ist Energie, die 1300 Einfamilienhäuser ein Jahr lang verbrauchen, eingespart werden", erklärt Günter Stimeder aus der Mechanischen Fertigung.

Verbrauch senken

Im BMW Group Werk Steyr werden neben der Dieselmotoren-Entwicklung und der Motorenmontage auch die Kernkomponenten des Motors, also Kurbelgehäuse, Kurbelwelle, Pleuel und Zylinderkopf bearbeitet. Dies passiert auf 14 verschiedenen Produktionslinien in der mechanischen Fertigung. Durch den hohen Automatisierungsgrad wird in diesem Bereich viel Energie verbraucht. Drei Leuchtturmprojekte haben im letzten Jahr zur Ressourcenschonung beigetragen. So wurden die Waschmaschinen für die Reinigung der Motorenteile optimiert. "Die Pumpen laufen jetzt nur mehr, wenn sie benötigt werden. Das ergibt eine Einsparung von 45 Prozent an Energie", weiß Gerhard Fuchs, zuständig für Energieeffizienzprojekte im Werk Steyr. Der Verbrauch der Waschmaschinen wurde von 1000 Liter auf 650 Liter Wasser pro Tag gesenkt. Dafür wurde eine eigene Energieeffizienz-Software entwickelt. "Jede neue Maschine wird zukünftig damit überprüft ob sie den Anforderungen entspricht", so Fuchs. Vor einem Jahr wurde das Pilotprojekt gestartet, jetzt wird es weltweit in allen BMW Motorenwerken ausgerollt.
Zusätzlich informiert ein intelligentes Druckluft- und Strominformationssystem den Mitarbeiter am Smartphone, wenn von Sensoren gemessene Grenzwerte überschritten werden. Aufgrund der so möglichen schnellen Reaktion des Mitarbeiters wird Energie gespart – so viel, dass ein BMW i3 mit der jährlichen Gesamtersparnis 10 Millionen Kilometer weit fahren könnte.

Abwasser-Aufbereitung

Der Wasserverbrauch in der Mechanischen Fertigung liegt bei rund 63 Millionen Liter pro Jahr. Alle anfallenden Industrieabwässer werden durch eine Anlage im Keller des Werkes aufbereitet und einer Wiederverwendung in Kühlschmierstoffanlagen und Waschmaschinen zugeführt. "Der Kühlschmierstoffdurchlauf liegt bei ca. 500 Kubikmeter pro Minute. Die gleiche Menge fließt pro Minute von der Steyr in die Enns," stellt Siegfried Berger einen eindrucksvollen Vergleich an. Er leitet 35 Mitarbeiter, die sich auf fünf Keller-Bereiche verteilt damit beschäftigen, die Mechanische Fertigung möglichst effizient und ressourcenschonend mit Kühlschmierstoff und Wasser zu versorgen.

Zwei Mal Eiffelturm

Im BMW Group Werk wird nichts einfach so entsorgt. So werden beispielsweise die bei der Bearbeitung anfallenden Späne aufbereitet und wiederverwertet. Rund 16.000 Tonnen Alu- und Stahlspäne – das entspricht Gewicht von zwei Eiffeltürmen – fallen pro Jahr in der Mechanischen Fertigung an. Durch die Aufbereitung können wiederum ca. 400.000 Vierzylinder-Kurbelgehäuse hergestellt werden.
Auch in Summe ist das Werk grüner denn je. Schon heute wird 80 Prozent der benötigen Energie aus regenerativen Quellen bezogen. Jährlich wird der Energieverbrauch des Werks um mehr als zehn Gigawattstunden gesenkt – so viel, wie circa 2600 Haushalte im Jahr verbrauchen.

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Foto: Cityfoto
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