Schichtarbeit bietet nicht nur Nachteile

- <f>Im Gespräch: </f>LehrlingsRedakteur Jonas Dormayr (re.) interviewte Stefan Reisinger.
- Foto: Weber-Hydraulik
- hochgeladen von Lisa-Maria Auer
Stefan Reisinger arbeitet im Drei-Schicht-Betriebe bei Weber Hydraulik in Losenstein.
LOSENSTEIN. Stefan Reisinger hat seine Lehrzeit vor zwölf Jahren abgeschlossen. Er ist seither noch immer in der Firma Weber-Hydraulik in der Fräserei tätig und arbeitet dort im 3-Schicht-Betrieb.
Was hältst du grundsätzlich von der Arbeit im Schichtbetrieb?
Reisinger: Ich persönlich arbeite gerne auf drei Schichten, weil ich dadurch genauso viel Zeit für Familie und Freunde habe. Selbst beim Ausüben von Hobbys gibt es für mich kaum Nachteile.
Kannst du dir vorstellen, bis zum Ende deiner Arbeitslaufbahn Schichtarbeit zu leisten?
Ja grundsätzlich schon, nur wird es wahrscheinlich schwerer, je älter man wird. Nach Vollendung meiner Lehrzeit arbeitete ich oft viele Wochen hintereinander nur in der Nachtschicht. Jedoch betreibe ich dies nicht mehr in diesem Ausmaß, da es auf Dauer körperlich nur schwer auszuhalten ist.
Kann man, wenn man Schichtarbeit leistet, weniger Zeit für die Familie aufbringen?
Ganz im Gegenteil. Ich sehe meine Familie nur, statt zum Beispiel erst am Nachmittag, dann gleich in der Früh. Wenn ich spät abends von der Arbeit nach Hause komme, kann ich trotzdem morgens mit meiner Familie in den Tag starten.
Wie teilst du deine Zeit nach einer Spät- oder Nachtschicht ein?
In der Spätschicht finde ich von Vorteil, dass man Erledigungen machen kann, die am Nachmittag nicht möglich sind, ohne Urlaub bzw. Zeitausgleich zu beanspruchen.
In der Nachtschicht ist wiederum der Vorteil, wenn man die Schlafenszeit so einteilt, dass man mittags aufsteht und den ganzen restlichen Tag noch sinnvoll verbringen kann. Was auch noch vorteilhaft ist, dass die Nachtschicht am Freitag um 6 Uhr endet und das Wochenende beginnt.
Wie schwer ist die Umstellung von Tag- auf Nachtschicht beziehungsweise umgekehrt?
Die Umstellung von Nachtschicht auf Frühschicht ist bestimmt schwieriger als umgekehrt. Wenn einem beispielsweise nahegelegt wird, Samstag in der Früh Überstunden zu machen und daraufhin am Sonntag spät abends wieder für die Nachtschicht eingeteilt ist, hat man natürlich ein sehr kurzes Wochenende und dadurch auch weniger Zeit für Familie und Freunde.
Wovon hängt es ab, in welchen Schichten man arbeiten muss?
Der Teamleiter teilt grundsätzlich ein, wann wer welche Schicht zu arbeiten hat. Untereinander wird jedoch auch gerne getauscht. Natürlich gibt es mehrere Arbeiter, die aufgrund persönlicher Gründe nicht immer in der Nacht arbeiten können oder wollen.
Von unserem LehrlingsRedakteur Jonas Dormayr
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