Miteinander in der Region
Sommerliches Treffen im Dominikanerhaus

Daniela Zeiner, Markus Vogl und Sabine Gamsjäger (v. li.). | Foto: Preisinger
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  • Daniela Zeiner, Markus Vogl und Sabine Gamsjäger (v. li.).
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Beim dritten Sommercocktail der Zukunftsregion Steyr fanden sich zahlreiche Vertreter aus Politik, Wirtschaft, sozialen, kirchlichen und caritativen Einrichtungen im  Dominikanerhof ein. In diesem Jahr wurden soziale Initiativen zum Talk gebeten, um mehr über deren Angebote zu erfahren.

STEYR. „Wir wollen Menschen zusammenbringen, vernetzen, Austausch initiieren, ein Miteinander in der Region schaffen, wo alle ihren Platz finden, gemeinsame Synergien nutzen und die Region noch lebenswerter gestalten“, sagt Netzwerkchefin Zeiner. Sie war begeistert von den vielfältigen Möglichkeiten, welche es gibt, um Menschen in ihrer Entwicklung zu unterstützen und am Arbeitsmarkt zu integrieren. „Zwischen 0 und 100 Prozent Arbeitseinsatz liegt viel“ berichtet AMS Steyr Leiter Peter Hrubant, der in Zusammenarbeit mit den Unternehmen, die den Arbeitsplatz zur Verfügung stellen, den Arbeitssuchenden und den sozialen Organisationen der Region aktiv Angebote wie Arbeitserprobung, Arbeitstraining, arbeitsplatznahe Qualifizierung schafft und auch finanzielle Unterstützung bietet.
Roland Palmetshofer, Geschäftsfeldleiter Arbeit bei pro mente OÖ, freut sich über eine bis zu 50%ige Vermittlungsquote, mit der es Ihnen gelingt, die Teilnehmer psychisch kranke Menschen, wieder am Arbeitsmarkt einzugliedern. „Nach einer Stabilisierung werden sie vom Arbeitsmarkt aufgesaugt, brauchen manchmal noch die eine oder andere Unterstützung und in einigen Fällen auch kreative Ideen“, erzählt Palmetshofer und schildert ein Beispiel, wo kürzlich eine Dame mit Hitzeunverträglichkeit im Tiefkühlager einer Feinkost ihren neuen Arbeitsplatz fand.

Richtigen Weg finden

Auch den Mitarbeitern des VABB, dem Verein für Arbeit, Beratung und Bildung ist es ein großes Anliegen, für jeden Einzelnen den richtigen Weg zu finden, erzählt Geschäftsführerin Isabella Boitllehner: „Wir sind mit den Unternehmen in laufendem Dialog und bieten Praktika an, können die Teilnehmer gerne begleiten.“
Wie schwierig es für Menschen mit Eintrag im Strafregister ist, das Vertrauen eines potenziellen Arbeitgebers zu gewinnen, weiß Markus Antesberger von Neustart OÖ in Steyr. Er appelliert: Wir würden uns wünschen, dass die Unternehmer Chancen wie befristete Dienstverhältnisse nutzen, um sich selbst eine Meinung zu bilden.“
Eine andere Bitte äußerte Eduard Ebner, Leiter des Projekts HomeRun der Volkshilfe Arbeitswelt. Er ersucht die Wirtschaft, „den Glauben an gutes Coaching und Betreuung“ nicht zu verlieren. Vieles kann bewegt werden, vieles verändert.“

Durch Tun lernen

Von solchen Veränderungsprozessen durch professionelle Begleitung weiß auch Silvia Nagler, Leiterin der Produktionsschule des BFI OÖ in Steyr und Kirchdorf, zu berichten, denn ihre Jugendlichen kommen oft mit schweren Rucksäcken, herausfordernden Biografien zu ihnen. “Wir holen sie dort ab, wo sie sind, begleiten sie, sodass sie wieder an sich glauben! Durch Tun lernen sie dann auch wieder den Berufsalltag“ erzählt Nagler.
Im Integrationszentrum Paraplü der Caritas Oberösterreich steht die Arbeitsvermittlung nicht an erster Stelle, dafür werden hier ganz viele andere Leistungen für Menschen mit und ohne Migrationsbiografie angeboten, etwa Orientierungshilfe beim Ankommen und Formate zur Begegnung zwischen einheimischer und zugewanderter Bevölkerung, wie Leiterin Manuela Angerer und Projektmitarbeiterin Carmen Rackeseder berichten. Sie wissen aber auch vom Arbeitskräftepotential, das geflüchtete Frauen mitbringen: "Das tritt jetzt erst ins Bewusstsein vieler. Für diese Zielgruppe sind mitunter andere Zugänge zu schaffen, die ihre komplexen Lebensrealitäten mitberücksichtigen, damit sie ihr Leben aktiv und selbstbestimmt gestalten können."

Vielfältige Angebote sind wichtig, auch wenn es in Zeiten von Fachkräftemangel etwas leichter ist für Menschen, die es normal schwerer haben, einen Arbeitsplatz finden. „Dies sollte eigentlich selbstverständlich sein“, betont Vizebürgermeister Michael Schodermayr: „Unser Ziel muss es sein, das Menschenrecht an Partizipation am gesellschaftlichen Leben für alle zu respektieren und Wirklichkeit werden zu lassen, unabhängig von der jeweils aktuellen wirtschaftlichen Situation.“
Auch Leiterin des Dominikanerhauses Sabine Gamsjäger unterstreicht die Relevanz des Themas der gemeinsamen Veranstaltung: „Die Vielfalt der Menschen und die Vielfalt derer Talente sind wichtig für die Gesellschaft. Zu oft werden die Talente unterschiedlich bewertet“, sagt sie.

Mehrwert Netzwerktreffen

Bürgermeister Markus Vogl freut sich über das gelungene Treffen und betont den Mehrwert der Netzwerktreffen: „Man lernt sich kennen, tauscht sich aus, generiert Ideen und setzt mit gemeinsamen Synergien um!“ Was vor einem Jahr mit der Idee begann, freigesetztes CO2 zu binden, wurde mittlerweile mit gebündelter Kraft von carbony und der Stadt Steyr sowie einer Förderung der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG im Stadtgut Steyr initiiert. Auch das Siegerprojekt der Kategorie „Nachhaltige Region“ im Wettbewerb 2021 „Junior Maker Pioneers“ erhält eine solche Förderung, viele kreative Köpfe arbeiten intensiv daran und werden das Projekt ab Oktober 2023 umsetzen. Netzwerkchefin Zeiner unterstreicht: „Gute Ideen brauchen Zeit sich zu entwickeln, das Netzwerk unterstützt gerne und verbindet Partner:innen, denn mit gebündelten Kräften ist es leichter.“
Für große Freude beim Sommercocktail sorgte auch die Charity-Musik von Netzwerkpartner Pop-Up Aid Club. „Danke für den Einsatz und danke an alle Spender:innen! Es konnten €1.242,70 für das Kinderschutzzentrum Wigwam gesammelt werden!“ erzählt Daniela Zeiner.
Die nächsten Termine des Netzwerks sind: Mittwoch, 18. Oktober: Bildungsgespräch, Dienstag, 7. November: Jobmatch – die Bewerbungsinitiative im City Point Steyr. Alle Infos und Anmeldung unter: zukunftsregion-steyr.at

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