Einen Tag lang 80 sein

Bandagen, Brillen mit  eingeschränkter Sicht und Handschuhe simulierten die Gebrechen eines alten Körpers. | Foto: Alexander Krenn
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  • Bandagen, Brillen mit eingeschränkter Sicht und Handschuhe simulierten die Gebrechen eines alten Körpers.
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Einen Tag lang 80 sein, wie fühlt sich das wohl an? Die Physiotherapie Studenten von der FH Gesundheitsberufe OÖ, Campus Gesundheit am LKH Steyr haben es ausprobiert, die Welt mit anderen Augen zu sehen. Wenn das eigene Selbstverständnis alltäglicher Dinge der Frustration über das nächste Hindernis weicht.

STEYR. Die FH Gesundheitsberufe OÖ, Campus Gesundheit am LKH Steyr veranstaltete vergangene Woche in Zusammenarbeit mit Prosenectute ein Sozialexperiment. Unter dem Motto „Einen Tag lang 80 sein“ mussten sich die Studenten des Bachelor-Studiengangs Physiotherapie unter Anwendung von besonderen Hilfsmitteln in einen alten Körper hineinfühlen. Unter anderem machten spezielle Bandagen, Schuhe und Brillen mit eingeschränkter Sicht den "Zeitmaschineneffekt" möglich. Die angehenden Physiotherapeuten schlüpften in die Rolle eines Rheuma, Parkinson oder Schlaganfallpatienten. Unter der Leitung von Gabriele Mayrhofer und Elisabeth Eckerstorfer wurden die Krankheitsbilder zuerst näher beleuchtet. Anschließend ging es raus auf die Straße, um die Auswirkungen am eigenen Leib zu erleben.

Unerwartete Schwierigkeiten

Mit jeder zu hohen Gehsteigkante, jeder Unebenheit und jedem Zebrastreifen wurde den Beteiligten schnell bewusst, welcher Herausforderung sie sich gestellt haben. Die anfängliche Euphorie wandelte sich rasch in Respekt und Anerkennung für das ältere Semester mit ähnlichen Gebrechen um. „Ich habe Schmerzen, obwohl ich jung bin und einen gesunden Körper habe“, lautete der allgemeine Tenor. In einem Supermarkt wurde deutlich, dass so etwas Selbstverständliches wie der alltägliche Einkauf, unter diesen Umständen einige Tücken birgt. Produkte außerhalb der körpereigenen Reichweite und Orientierungsschwierigkeiten, durch eine eingeschränkte Sicht, gehörten zu den häufigsten Problemen. Wo man im bisherigen Leben kein Problem hatte, wartete nun eine Barriere. Danach ging es mit dem Bus zurück zur FH. Bei einer Nachbesprechung spielten auch Einflüsse von außen eine wichtige Rolle. Immer wieder war ein Raunzen von unbeteiligten Personen zu hören, wenn etwas zu langsam voranging. „Man fühlt sich teilweise wirklich unerwünscht und in einigen Situationen missverstanden“, lautete das Resümee. In Zukunft will man mehr Verständnis für Patienten aufbringen. Am Ende des Experiments waren sich alle einig, dass das Lächeln eines alten Menschen an Wert gewonnen hat.

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