"Kein Grund zu Hause zu bleiben"
Diabetesberaterin Getrude Schweiger beantwortete Fragen.
STEYR. "Auch für Diabetiker sind ausgedehntere Reisen kein Problem - es kommt nur auf eine gute Vorbereitung an", erklärt Gertrude Schweiger, Diabetesberaterin im Landeskrankenhaus Steyr. Besonders für Patienten mit Insulintherapie gilt es, alle benötigten Medikamente und Hilfsmittel schnell griffbereit im Handgepäck zu haben. Dazu zählen das Messgerät inklusive Stechhilfe, Insulin, Traubenzucker und andere Medikamente. Auch die Insulinvorräte gehören ins Handgepäck, da sie bei Minusgraden im Flugzeugfrachtraum ihre Wirkung verlieren. "Den Vorrat an Insulin, Tabletten und Teststreifen kalkulieren Sie am besten sehr großzügig, damit keine Behandlungslücken entstehen. Ist ein längerer Aufenthalt geplant, fordern Sie entsprechende internationale Rezepte an. Denken Sie bitte auch an Ersatzbatterien für Ihr Messgerät", so Schweiger.
Große Klimaschwankungen können sowohl die Insulinwirkung als auch die Funktion ihres Messgerätes stören. "Schützen Sie Ihr Insulin vor direkter Sonne und bewahren Sie es am Strand in einer Kühlbox auf, allerdings ohne direkten Kontakt zu den Kühlakkus." Im Urlaub ändert sich der gewohnte Lebensrhythmus und auch das Essen ist fremd. "Sie sollten daher ihren Blutzuckerspiegel genauer überwachen und öfter messen." Für Patienten mit Langzeitinsulintherapie ergeben sich aus Zeitverschiebungen oft Probleme. "Sprechen Sie daher rechtzeitig mit ihrem Arzt über die richtige Verteilung der Insulininjektionen, er wird ihnen gerne einen genauen Zeitplan erstellen."
Auch über die ersten Anzeichen einer Diabeteserkrankung gab die Diabetesberaterin Auskunft. "Viel Durst, viel Harn, Hautjucken, Veränderungen der Haut und Müdigkeit zählen zu den ersten Anzeichen, Viele merken es auch an den Augen, weil sie schlechter sehen". Oft wird die Diabeteserkrankung durch eine Gesundenuntersuchung festgestellt.
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