So knallt man zu Silvester "sicher"

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SIERNING. Mit einem farbenfrohen Feuerwerk und lautem Knallen feiern die Menschen weltweit Silvester und begrüßen das neue Jahr. Doch durch all die explodierenden Raketen, Böller und Feuerfontänen kommt es immer wieder zu Unfällen und schweren Verletzungen. Gründe: Eine leichtsinnige oder unsachgemäße Benutzung der Feuerwerkskörper.
Schon beim Einkauf gilt es, auf einiges zu achten. "Auf den Pyrotechnikartikel müssen eine CE-Kennzeichnung und der Name des Herstellers verzeichnet sein. Man sollte Raketen auch nur dort kaufen, wo man diese wieder zurückbringen kann, wenn sie nicht funktionieren", erklärt Pyrotechniker Karl Kuba von Kuba-Pyrotechnik aus Sierning.
Für den Abschuß rät Kuba, Raketen in Schirmständer oder in gefüllte Getränkekisten zu stecken. "Oft sind auch schon Abschußrohre bei den Packungen dabei. Raketen auf jeden Fall nicht aus der Hand abschießen oder nur in einen Busch stecken".
Und: Niemals zwei Raketen auf einmal oder hintereinander anzünden. "Es kann sein, dass eine am Boden explodiert und das ist sehr gefährlich." Bei großen Feuerwerksbatterien rät Kuba, sie auf ebenen Untergrund zu stellen. "Batterien stehen relativ gut. Ist man sich nicht sicher, dann eine Steinplatte drunterlegen oder mit einem Gewebeband befestigen". Auf genügend Sicherheitsabstand ist bei den Feuerwerksbatterien zu achten. "Auf jeden Fall 20 bis 30 Meter weit weg hinstellen. Da kommt nämlich einiges an Schlacke wieder runter".

Feuerwerk: Kein Alkohol

Im Vorfeld sollte man sich auch bei der Gemeinde erkundigen, ob es für den 31. Dezember eine Ausnahmeregelung gibt. "Es geht dabei um Lärmbelästigung. Die Strafen dafür können sehr empfindlich sein. Und man sollte auch darauf achten, wo man das Feuerwerk zündet. Neben Krankenhäusern und Altersheimen ist es verboten." Kleine Feuerwerke, die gerne beim Zünden in der Hand gehalten werden, sind auch gefährlich. "Es gibt kein Feuerwerk für die Hand", so Kuba. Zündet eine Rakete nicht, warnt der Pyrotechniker davor, sie noch einmal zu zünden. "20 Minuten stehen lassen und dann zurückbringen, wo man die Rakete gekauft hat."
Alkohol und Feuerwerk sind für Kuba ein "no go". "Der, der das Feuerwerk zündet, soll absolut keinen Alkohol trinken."

Tödliche Böller

Der Sierninger warnt auch vor Raketen und Batterien aus dem Ausland. "Viel kommt aus Tschechien. Dort wird Feuerwerk verkauft, das Privatpersonen gar nicht abfeuern dürfen. Beziehungsweise werden zum Beispiel Böller oder Kugelbomben gekauft, die in der Handhabung sehr gefährlich sind. Da ist schnell die Hand weg, kann aber auch bis zum Tod führen".
Kuba, der selbst zwei Verkaufsstände für Pyrotechnik in Steyr und in Neuzeug betreibt, sieht Komplettfeuerwerke als Trend. "Die Batterien bis zwei Kilo dauern zwischen zwei und fünf Minuten. Bei Komplettfeuerwerken ist man bereits ab 20 Euro dabei".

Gesetzliche Lage

Das Pyrotechnikgesetz regelt den Besitz, die Verwendung, die Überlassung, das Inverkehrbringen und die Bereitstellung pyrotechnischer Gegenstände und Sätze sowie das Böllerschießen.
• Pyrotechnische Gegenstände der Kategorie F1 stellen eine sehr geringe Gefahr dar, haben einen geringen Lärmpegel und können in Wohngebäuden verwendet werden wie beispielsweise Wunderkerzen und Tischfeuerwerk. Altersgrenze: Ab zwölf Jahren.
• Kategorie F2: Feuerwerkskörper, die eine geringe Gefahr darstellen, mit geringem Lärmpegel und die zur Verwendung im Freien vorgesehen sind, wie Batteriefeuerwerk. Altersgrenze: Ab 16 Jahren.
• Für F3 und F4 ist ein Pyrotechnikerausweis notwendig.
• Das Pyrotechnikgesetz sieht bei Verwaltungsübertretungen eine Geldstrafe in Höhe von 3.600 Euro bis maximal 10.000 Euro vor.

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