Klinische Pharmazie im LKH Steyr: Mehr Sicherheit für Patienten
STEYR. Im Spitalsalltag kommt es oft – aufgrund von parallel zu behandelnden Krankheiten oder Begleitsymptomen – zur Verabreichung von mehreren Medikamenten gleichzeitig (Polypharmazie). Um Wechselwirkungen zu vermeiden und möglichst individuelle Lösungen der Medikation zu finden, setzt man im LKH Steyr auf erfahrene Pharmazeuten wenn es darum geht, patientenorientierte Dienstleistungen zu erbringen.
Sie stehen im Fokus der pharmazeutischen Experten am Landes-Krankenhaus Steyr:
Ältere Patienten mit eingeschränkter Organfunktion die nicht immer gleich auf Arzneimittel „ansprechen“ und sich täglich mit einem wahren „Medikamentenmix“ konfrontiert sehen. Diese Patientengruppe ist vor allem aufgrund der physiologischen Veränderungen im Alter besonders gefährdet, unerwünschte Arzneimittelwirkungen zu entwickeln. Ein „Vergessen“ oder „Verwechseln“ der Präparate kann zusätzlich schwerwiegende Folgen haben – besonders bei Patienten mit Polymedikation und „Risiko-Arzneimitteln“: Je mehr Medikamente verabreicht werden, umso höher ist die Gefahr von Wechselwirkungen.
Zum Wohle der Patienten
„Unser ausgesprochenes Ziel ist daher die gezielte Optimierung der Medikation und die Minimierung des Risikos von unerwünschten Arzneimittelwirkungen – wie etwa einer Unter- bzw. Überdosierung/Intoxikation. Aus diesem Grund begleiten und beraten wir Ärzte und Pflegepersonal, erstellen Therapieempfehlungen und tragen zur Auswahl und Durchführung geeigneter Maßnahmen zur Erhöhung der Arzneimitteltherapiesicherheit bei“, berichtet Elisabeth Feizlmayr, Klinische Pharmazeutin am LKH Steyr.
Klinische Pharmazie im LKH Steyr
Das Landes-Krankenhaus Steyr startete bereits im Jahr 2009 ein Pilotprojekt, in dessen Rahmen es auf einigen Stationen eine Betreuung durch den Apotheker gab. Seitdem ist viel passiert: Mittlerweile werden zahlreiche Abteilungen – Orthopädie, Chirurgie, Abteilung für Lungenheilkunde, Psychiatrie sowie die Palliativstation – von vier klinischen Teilzeit-Pharmazeuten in beratender Form unterstützt. Sei es bei der Begleitung von Visiten, der Medikationsoptimierung, der Durchsicht von Patientenkurven, der Medikamenten-Umstellung (von der häuslichen hin zur aktuellen Arzneimittelliste des LKH Steyr) oder der Überprüfung möglicher Wechselwirkungen.
Seit März 2017: Elektronisches pharmazeutisches Konsil
Jene Stationen, die bereits klinisch-pharmazeutisch betreut werden, können seit März zusätzlich auf die Expertise der Apotheker vertrauen. Ärzte haben dabei die Möglichkeit – ganz einfach, auch auf elektronischem Weg – zum Beispiel die vorhandene Medikation der Patienten auf Wechselwirkungen hin überprüfen zu lassen.
Zukünftige Entwicklung
Da die enge Zusammenarbeit der verschiedenen Disziplinen den Patienten ausschließlich Vorteile bietet, soll die Arbeit der klinischen Pharmazeuten in Zukunft auch auf andere Stationen ausgeweitet werden. Zudem ist bei der Arzneimitteltherapie eine noch intensivere Zusammenarbeit in multidisziplinären Teams geplant.
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