Scheuer: Weitere Flüchtlingsquartiere notwendig

(dibk). „Es ist eine ganz besondere Leistung, was in der Flüchtlingsfrage in unserem Land in dieser kurzen Zeit bereits umgesetzt wurde. Das Land Tirol sorgt für qualitativ hochstehende Quartiere, weit darüber hinaus, was der Bund vorsieht“, sagt Caritas-Direktor Georg Schärmer zur aktuellen Lage.

Quartiere für Erstunterkünfte und Asylberechtigte gesucht
In der gemeinsamen Arbeit der Unterkunftsfrage erfolgt die Suche auf zwei Ebenen. Bei Ankunft der Asylwerber geht es um die Grundversorgung, also um eine erste vorübergehende Unterkunft bis zum Entscheid der Behörde. Nach einem positiven Bescheid geht es innerhalb von vier Monaten um Vermittlung von Wohneinheiten für einen dauerhaften Verbleib der Asylberechtigten.

Eine Zwischenbilanz die Mut macht

Die Caritas der Diözese Innsbruck bemüht sich seit vielen Jahren um Wohnmöglichkeiten für Asylberechtigte, also Menschen mit einem positiven Asylbescheid. So konnten alleine in den vergangenen drei Jahren 327 Wohnungen an 581 Personen übergeben werden (siehe detaillierte Zahlen unten).
Zudem konnten seit dem ersten Aufruf von Bischof Manfred Scheuer und Caritasdirektor Georg Schärmer im August 2014 von Seiten der kirchlichen Einrichtungen rund 160 Plätze als Erstunterkünfte für Asylwerber zur Verfügung gestellt werden. Dabei haben vor allem Ordenseinrichtungen ihre Türen geöffnet. Alleine die Barmherzigen Schwestern haben Platz für rund 130 Personen bereitgestellt. Im Stift Fiecht steht ein Trakt für derzeit rund 20 Jugendliche zur Verfügung.
Leider sind zahlreiche weitere angebotene Quartiere nach Besichtigung und Prüfung nicht nutzbar. Notwendige Umbauten oder Renovierungen sind zumeist mit sehr hohen Kosten verbunden.
Überlegungen und Bemühungen für Unterkünfte gibt es in manchen Pfarren. In Zusammenarbeit mit den Gemeinden sind kleinere Einheiten in Sillian, Inzing, Jerzens, Innsbruck, Stubaital, und Wipptal bereits entstanden oder in Vorbereitung.

Dank für Solidarität und sensiblen Umgang mit Flüchtlingen

Einen großen Dank spricht Caritasdirektor Schärmer den Tirolerinnen und Tirolern für ihre Solidarität aus, die sich gegen ausgrenzende Kräfte richten: „Die Verantwortlichen in den Pfarren bemühen sich um ein gute und vertrauensvolle Stimmung im Umgang mit Flüchtlingen“, so Schärmer.
Besonders wichtig ist dem Caritasdirektor auch die Zeit nach einem positiven Bescheid: „Wir brauchen dringend weitere Ressourcen für die Begleitung, um eine gute Integration in die Tiroler Gesellschaft zu gewährleisten.“

Bischof Scheuer: Weitere Suche nach Flüchtlingsquartieren notwendig

Bischof Manfred Scheuer wiederholt und verstärkt seinen Appell an alle Tirolerinnen und Tiroler: „Ich bitte alle inständig, eine beherzte Prüfung anzustellen, ob im Einfluss- und Nahebereich Räume und Wohneinheiten für Flüchtlinge zu schaffen wären. Darüberhinaus bitte ich um ein engagiertes Mitgestalten eines wohlwollenden Klimas für Menschen auf der Flucht. Im Besonderen danke ich allen, die sich bereits in die Flüchtlingsarbeit eingebracht haben. Dafür ein herzliches Vergelt`s Gott.“

Zahlen und Fakten

Derzeit beschäftigt die Caritas der Diözese Innsbruck vier Teilzeitkräfte in der Asylarbeit.
Die Caritas der Diözese Innsbruck hat in den vergangenen drei Jahren für Asylberechtigte Wohnraum vermittelt:
2012: 127 Wohnungen für 222 Personen
2013: 106 Wohnungen für 186 Personen
2014: 94 Wohnungen für 173 Personen
Weitere 150 Personen finden derzeit in kirchlichen Einrichtungen Quartier als Asylwerber.

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