Erinnerungen
50 Jahre Langlauf in Gschnitz – mit VIDEO

Die Initiatoren v.l.: Adi Messner, Artur "Turi" Reimeir und Seppl Öttl mit Kurt Hasenbacher und Helga Beermeister (beide TVB Wipptal) | Foto: Kainz
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  • Die Initiatoren v.l.: Adi Messner, Artur "Turi" Reimeir und Seppl Öttl mit Kurt Hasenbacher und Helga Beermeister (beide TVB Wipptal)
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Sie zählt noch heute zu den beliebtesten Langlaufloipen weitum: Die Gschnitztalloipe. Aus Anlass ihres 50-jährigen Bestehens lud Initiator Adi Messner vor Kurzem einstige Weggefährten zu einer gemütlichen Marende ein. Gemeinsam mit Kurt Hasenbacher und Helga Beermeister vom TVB Wipptal wurde ein Blick zurückgeworfen.

GSCHNITZ (tk). Ende der 1960er war was los in Gschnitz! Rund 40.000 Nächtigungen pro Jahr – um einige mehr als heute – zählte man damals in der kleinen Gemeinde. Während die Sommerfrische im "Berg- und Wanderdorf" schon länger florierte, versuchte Adi Messner in seiner Rolle als Geschäftsführer des "Fremdenverkehrsvereins Gschnitz" auch den Wintertourismus anzukurbeln.

Vier Schlepplifte in Betrieb

So wurden Schlepplifte neu gebaut, vorübergehend waren gar vier an der Zahl in Betrieb, und es entstand die Idee, auch in Gschnitz den Langlauf zu forcieren. "Langlaufen war zu dieser Zeit noch eine recht exotische Sache", schmunzelt Messner. Er aber hatte die Vorzüge bereits früh erkannt, blieb ihm nach einem Sportunfall doch das Alpinskifahren verwehrt. "Also sind meine Frau Hilde und ich eben Skiwandern gegangen. Es kam öfter vor, dass uns die Leute den Vogel gezeigt haben, wenn wir auf dem flachen Talboden querfeldein sind", lacht er.

Eins entwickelte sich zum andern

Doch der Trend griff um sich. Und so kam es, dass schließlich mit der Präparierung einer Loipe begonnen wurde. Zuerst war es nur ein ein Kilometer langer Rundkurs, der mit Hilfe eines Pistengerätes in der Ortsmitte entstand. Später hat man Wanderwege geräumt und gespurt, teils sogar neue Wege erschlossen, Brücken errichtet und Hügel begradigt, um der Leidenschaft auch auf weiteren Strecken frönen zu können. Eine adäquate Beschilderung und ein neues Loipengerät perfektionierten bald das Angebot, von dem übrigens seit jeher vorwiegend Einheimische Gebrauch machen. Messner: "Dafür kamen die aus dem gesamten Wipptal."

Dorfleben spielte sich auf der Loipe ab

1969, also genau vor 50 Jahren, gelang der Durchbruch, indem die Loipe erstmals bis nach Steinach hinausgezogen wurde. Maßgeblich dazu beigetragen haben auch der ehemalige Loipenfahrer und Gemeindebedienstete Seppl Öttl aus Gschnitz und der langjährige Steinacher TVB-Mitarbeiter Artur "Turi" Reimeir, der als erster Loipenzieher zumeist mit dem inzwischen verstorbenen Jörgl Pittracher unterwegs war.
Beim gemütlichen Beisammensein erinnerten sich die drei an allerlei lustige und interessante Anekdoten. An die steifen Lederschuhe zum Beispiel und an eisige Passagen, wo es Gäste nicht selten aus denselben gekippt hat. Daran, dass Handschlagqualität noch was galt und anfangs kein Bauer auch nur einen Groschen für die Nutzung seines Grundes einforderte. Und dass es im Café Gschnitztal die beste Käsesahne-Torte gab und eine Einkehr nach getaner sportlicher Betätigung schier ein Muss war. Messner: "Hausfrauenlanglaufkurse sowie kleinere und größere, teils auch internationale Wettbewerbe taten ihr Übriges dazu, dass sich die Loipe zu einem echten Treffpunkt entwickelte."

Benützung kostenlos

Freunde des Langlaufs kommen im Gschnitztal nach wie vor auf ihre Kosten. Das Gebiet gilt als schneesicher und die Landschaft steht für Winteridylle pur. Schon 1984 wurde zusammen mit Trins und Steinach sowie den damals noch drei zuständigen Tourismusverbänden eine Loipengemeinschaft gegründet. Die seinerzeit ausgearbeiteten Schlüssel und Regeln haben noch immer Gültigkeit! Die heute noch gut 30 Kilometer umfassende Gschnitztalloipe (bis Steinach reicht sie nicht mehr) wurde als eine der ersten in Tirol mit dem Loipengütesiegel ausgezeichnet. Ihre Benützung ist kostenlos und das soll laut TVB-Obmann Kurt Hasenbacher auch so bleiben, Parkgebühren sind allerdings zu entrichten.

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