St. Jodok
Brandruine bleibt Dauerbrenner

- Ein Bild der Verwüstung.
- Foto: Kainz
- hochgeladen von Tamara Kainz
ST. JODOK. Schon bei der Recherche für die Berichterstattung zur Gasexplosion im Vorjahr räumte der Polier der TIGAS ein, dass "was schief gegangen sein dürfte". Vergangene Woche stand er vor Gericht.
"Bei den Bohrungen wurde eine bestehende Gasleitung beschädigt. Das Gas der angebohrten Leitung strömte durch das Erdreich in das Innere des Hauses, das noch ohne Bodenplatte errichtet worden war. So kam es zum Unglück" – diese Kurzfassung, die sich unter den Bewohnern von St. Jodok bereits unmittelbar nach der verheerenden Gasexplosion im September vergangenen Jahres herumgesprochen hatte, haben offizielle Untersuchungen inzwischen bestätigt.
Prozess endete mit 3.600 Euro Geldstrafe
Der deswegen angeklagte Polier hat von Anfang an und folglich auch bei der Verhandlung Fehler eingeräumt. Der 52-Jährige bekannte sich schuldig und ist vom Innsbrucker Landesgericht zu einer Geldstrafe in der Höhe von 3.600 Euro verurteilt worden. Laut ORF Tirol sprach die Richterin von einer "Verkettung unglücklicher Umstände", die zur Explosion mit einem Todesopfer führte. Das Urteil ist rechtskräftig.
Wie geht' mit der Ruine weiter?
Eine andere Geschichte ist, wie es mit der Brandruine weitergeht, die nun schon seit einem Jahr fast unverändert mitten im Dorfzentrum steht. Viele Bewohner stört der Anblick massiv. "Schön ist es sicher nicht", räumt Hermann Ungerank dazu ein. Er besitzt das Haus gemeinsam mit seinem Bruder Fritz – der war zu keiner Stellungnahme bereit – und stellt klar: "Es sind bei Weitem noch nicht alle versicherungstechnischen Fragen geklärt. Ein weiteres Gutachten wird gerade erstellt. Deshalb dürfen wir an der Ruine selbst auch nichts angreifen." Das Wohn- und Geschäftshaus sei aber in sanierungsfähigem Zustand und würde gerade hergerichtet. Eine der dortigen Wohnungen wurde inzwischen auch wieder bezogen.
Blatt hat sich gewendet
Bgm. Klaus Ungerank informiert derweil, dass man versucht hätte, mit den Hausbesitzern eine Lösung zu finden: "Anfangs hat es auch ganz danach ausgeschaut, als würden wir flott auf einen Nenner kommen. Denkbar wäre zum Beispiel gewesen, dass die Gemeinde den gesamten Komplex kauft, abreisst und neu baut, um darin wieder ein Lebensmittelgeschäft evt. mit angeschlossenem Café und die örtliche Bankstelle sowie im oberen Teil Wohnungen unterzubringen. Die "Innsbrucker Preise", welche die Hausbesitzer veranschlagten, hätten aber jeglicher Grundlage entbehrt, so der Ortschef. Hermann Ungerank dementiert das: "Verschenken oder verkaufen können und wollen wir nichts. Es ist unser Heimathaus mit unseren Wurzeln. Andererseits ist von der Gemeinde auch nie ein seriöses Angebot gekommen." Abgesehen davon ist der Streit inzwischen leider um etliche Kapitel reicher. Es würde den Rahmen sprengen, hier auf Details einzugehen.
Studie beauftragt
Das Blatt hat sich mittlerweile jedenfalls dahingehend gewendet, dass die Variante mit dem Ankauf durch die Gemeinde wohl nicht zum Tragen kommen wird. "Schade, denn mit ein bisschen gutem Willen der Eigentümer hätte man viel tun können", meint der Bürgermeister. Hermann Ungerank hat aber schon andere Pläne: "Wir haben eine neue Studie in Auftrag gegeben, die ermitteln soll, was die beste Lösung für die eigentliche Ruine ist. Wir werden auf jeden Fall schauen, dass wir mittelfristig selbst einen Neubau zusammenbringen."
Wie sich der Lokalaugenschein im vergangenen Jahr darstellte, können Sie hier nachlesen.
www.meinbezirk.at


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