Die Alpenaurikel (Primula auricula)
Die Schutzgebietsbetreuerin der Kalkkögel, Kathrin Herzer, stellt erneut einen Frühlingsboten vor.
Für Kenner und Liebhaber der Alpenaurikel, hier besser bekannt unter dem Namen „Platenigl“, ist der Gloatsteig zwischen Pfarrach-und Schlickeralm ein Geheimtip. Kaum hat die Sonne die letzten Schneereste beseitigt, zeigt sich dieses, stark nach Tee duftende, Primelgewächs im kargen Geröll und den Felsspalten der zerklüfteten Kalkkögel. Nach und nach bilden sich dann ganze Felder im felsigen Gelände. Die Art kommt ausschließlich auf Kalkböden vor und muss damit gegen Trockenheit gut gefeit sein, denn das Wasser fließt hier schnell ab. Darum hat die Hochgebirgspflanze fleischige Blätter entwickelt, in denen Wasser gespeichert wird. Sie sind außerdem mehlig beschichtet, was die Verdunstung stark vermindert. Auf Kalkböden sind Pflanzennährstoffe weniger gut verfügbar als auf Silikatböden. Dadurch bilden die Pflanzen hier ein kräftigeres Wurzelsystem aus, um an die Mineralien zu gelangen. Durch ihre kräftige Färbung – ein sattes Gelb und im Inneren Bereich ein weißer Ring - lockt die Alpenaurikel, die in dieser Höhe eher seltenen Bestäuber an. Diese Primelart wird in Österreich auch „Petergstamm“ genannt und ist schon selten und streng geschützt. Man sollte sie also keinesfalls pflücken. Ganz ohne Verstoß gegen Naturschutzgesetze, kann sie übrigens auch auf der Rückseite einer österreichischen 5 Cent Münze bewundert werden.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.