Bewegung hinter Kulissen
Letzter Winter für das Weiße Rössl in Gries?

- Das denkmalgeschützte Gebäude ist seit eineinhalb Jahren den Elementen ausgesetzt. Besitzer Andreas Vogelsberger will nicht mehr investieren, weil das "technisch und wirtschaftlich nicht vertretbar" sei.
- Foto: Verein Initiative Denkmalschutz
- hochgeladen von Tamara Kainz
Das altehrwürdige Gebäude steht immer noch so da, wie nach dem Brand im Mai 2023. Fragt sich nur, wie lange noch.
GRIES. Die einen meinen, man solle das Weiße Rössl schleifen, die anderen plädieren für eine Restaurierung. Zu letzteren gehören Gabi Gatscher und Monika Grünbacher. Sie haben eine kleine Initiative gegründet: "Das Weiße Rössl ist ein historischer Ort. Da haben Könige und Kaiser genächtigt. Das denkmalgeschützte Haus gehört zu Gries, es soll erhalten werden. Es gäbe auch tolle Ideen für eine Nachnutzung", weiß Gatscher. Sie und Grünbacher sind laut eigenen Angaben in ständiger Verbindung mit dem Bundesdenkmalamt in Wien und dem Landesdenkmalamt. Sie hoffen jetzt erst einmal, dass es doch noch zur (Not-)Abdeckung des Daches kommt, denn: "Dafür würde jetzt vom Denkmalamt eine noch höhere Summe beigesteuert und wenn das Dach erst geschlossen ist, kann man in Ruhe weiter überlegen."
Stellungnahme Vogelsberger
Diese Vorgangsweise scheint jedoch nicht im Sinne von Besitzer Andreas Vogelsberger zu sein. Er hat uns folgende Stellungnahme zukommen lassen: "Die Entscheidung, ob die Unterschutzstellung aufgehoben wird, liegt beim Bundesverwaltungsgerichtshof in Wien. Die dafür angefertigten Gutachten verheißen nichts Gutes (für das Weiße Rössl, Anm. d. Red.). Parallel dazu hat das Bundesdenkmalamt erneut einen Antrag bei der BH Innsbruck gestellt, der wiederum ein Notdach sowie weitere Sicherungsmaßnahmen vorsieht. Der letzte Antrag wurde vom Landesverwaltungsgerichtshof abgewiesen, da das Bundesdenkmalamt die Kosten dafür nicht bezahlen wollte. Im neuerlichen Verfahren hat das Bundesdenkmalamt wieder eine eingeschränkte Kostendeckungszusage in der Höhe von 200.000 Euro abgegeben, wäre rechtlich aber dazu verpflichtet, 100 Prozent der Kosten zu tragen, die ein externer Sachverständiger mit zumindest 403.000 Euro schätzt. Auch wenn dieser Betrag vom Bundesdenkmalamt aufgebracht werden könnte – was bis dato nicht geschehen ist – hält der Sachverständige die geforderten Sicherungsmaßnahmen für nicht umsetzbar und auch nicht für sinnvoll. In den Einschätzungen heißt es u.a.: 'Für einen überwiegenden Teil der baulichen Anlage ist eine Behebung der vorliegenden Gebrechen technisch nicht möglich und wirtschaftlich nicht vertretbar. Die belangte Behörde hat demzufolge dem Eigentümer der baulichen Anlage deren gänzlichen oder teilweisen Abbruch aufzutragen'. Auch die weiteren Aussagen im Gutachten, deuten darauf hin, dass dies wohl der letzte Winter für das Gebäude sein wird. Bei jedem Verständnis für den Denkmalschutz ist doch darauf Bedacht zu nehmen, dass mit Steuergeldern sinnvoll und nachvollziehbar umgegangen wird." Eigentümer Andreas Vogelsberger hat das Gebäude schon einmal ohne finanzielle Unterstützung des Bundesdenkmalamtes saniert. Er versteht die Vorgangsweise schon lange nicht mehr und könne auch nur abwarten, meint er, ehe er abschließend noch ein kursierendes Gerücht dementiert: "Es gibt für das Weiße Rössl keinen Interessenten, der das Projekt im derzeitigen Zustand kaufen möchte!"
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