Fulpmes
"Lutz Peter" schließt sein In-Lokal

Eine Ära geht zu Ende: Peter Bacher – im Bild mit seiner langjährigen Mitarbeiterin Petra Schwaiger – schließt sein Café Corso ab Samstag für immer.  | Foto: Kainz
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  • Eine Ära geht zu Ende: Peter Bacher – im Bild mit seiner langjährigen Mitarbeiterin Petra Schwaiger – schließt sein Café Corso ab Samstag für immer.
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FULPMES.Mit Samstag wird eine alteingesessene Kneipe in Fulpmes ihre Tore für immer schließen.

Da wird Fulpmes ganz bestimmt etwas fehlen, wenn Peter Bacher, besser bekannt als "Lutz Peter" sein Café Corso für immer dicht macht. Seit 1980 war das Lokal am Eck des unteren Dorfplatzes beliebter Treffpunkt für Einheimische und Gäste. So wie man es heute kennt, steht es seit dem Jahr 2000 da – damals wurde der Wintergarten dazu gebaut. Der Wirt gehörte davor und danach immer zum Inventar: "Ich war jeden Tag selbst vor Ort und habe so gut wie nie Urlaub gemacht", so Bacher.

"Beim Lutz" ging die Post ab!

Zusätzlich zum Café betrieb er im Obergeschoss des Hauses über 20 Jahre lang eine große Diskothek. Sechs mal pro Woche Après-Ski-Party plus dreimal pro Woche Live-Musik – in aller Regel mit dem Lustigen Skilehrern – und viele weitere Veranstaltungen spielte es da in den besten Zeiten. Legendär waren auch die Silvesterbälle. Lutz Peter hat sich in seinem Leben also einige Nächte um die Ohren geschlagen! "Genügend", lacht er, "es hat sich schon was abgespielt."

Verschiedene Gründe

"Soweit ist es immer gut gelaufen", resümiert er jetzt mit 60 und kurz vor der Pension. Die tritt er mit 1. Oktober an, unter anderen aus gesundheitlichen Gründen. Nachfolger für das Café Corso gibt es keinen. "Eine Verpachtung wäre mir durchaus recht gewesen, aber Interessenten gab es nicht wirklich. Also habe ich die Räumlichkeiten im heurigen Sommer an die benachbarte Hypo Bank verkauft. Sie wollen umbauen und erweitern und so kam das gelegen bzw. war es alternativlos."

"Corona macht's nicht schwer, aufzuhören"

Ein bisschen Wehmut ist bei Bacher schon zu spüren, als er von der langen Geschichte des Fulpmer In-Lokals berichtet. "Natürlich gibt es ein lachendes und ein weinendes Auge", sagt er. "Andererseits macht es mir Corona auch irgendwo leicht, aufzuhören." Auch stelle sich die gesamte touristische Situation im vorderen Stubaital so dar, dass es sich wohl bald nicht mehr rechnen würde, eine "Kneipe" zu betreiben, meint Bacher: "Früher waren wir fast zu hundert Prozent ein Touristenlokal, heute leben wir fast nur mehr von den Einheimischen. Wobei hier aber leider die Jungen zunehmend auslassen. Das beobachten auch die Kollegen im Dorf."

Abschiedsparty im Kleinen

Am Samstag gibt's im Café Corso noch ein Abschiedsglaserl mit den Stammgästen – die geplante Feier musste aus bekannten Gründen abgesagt werden. Was Lutz Peter dann ab Sonntag macht, weiß er selbst noch nicht genau: "Das mit dem Urlaub hat sich ja vorläufig auch erledigt, mal sehen." Abschließend möchte sich Peter Bacher noch herzlich bei allen bedanken, die ihm und seinem Team "in guten wie in schlechten Zeiten", wie er sagt, die Treue gehalten haben.
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