Kultur- und Erholungslandschaft in Neustift
Pedevilla: "Meine Idee wurde ignoriert"
Bis ins Detail ist das Konzept von Helmut Pedevilla für eine Kultur- und Erholungslandschaft in den Neustifter Mösern durchdacht. Weit gekommen ist er damit nicht.
NEUSTIFT. "Immer wieder werden Bürger zur Mitarbeit aufgerufen. Will man dann mitarbeiten, wird man einfach ignoriert", schüttelt Helmut Pedevilla den Kopf. Ihm ging es mit seiner Idee einer Kultur- und Erholungslandschaft in den Neustifter Mösern so. Dabei wäre für Touristen und Einheimische gerade im Stubaier Talboden ein neuer Akzent wünschenswert, findet der 80-Jährige: "In meinem Alter kommt man nicht mehr so weit. Spätestens dann fängt man an, umzudenken. Ich bin der Meinung, es macht keinen Sinn, die Feriengäste nur auf die Berge hinauf zu treiben, während herunten die Geschäfte und Cafés pleite gehen, weil bis nachmittags keiner bei der Türe hereinschaut. Das ist wirtschaftlich verkehrt, das gehört umgedreht!"
Viele Gedanken gemacht
Pedevilla ist ein kreativer Geist und hat sich daher selbst ans Werk gemacht. Er hat viel Zeit in die Ausarbeitung eines ziemlich detaillierten Konzepts gesteckt, das die Idee in den Raum wirft, die Wiesen zwischen Neustift und Neder in eine großzügige Kultur- und Erholungslandschaft umzuwandeln. Der Neustifter stellt sich auf rund sechs Hektar Fläche u.a. ein Veranstaltungsareal, einen Badesee, Spielplätze, Wasserläufe zum Befahren mit Booten, Kulturinseln, einen Barfußweg, eine Bahn für Rollerskater bzw. Eisläufer und, und, und – eben ein Rundumangebot für alle – vor.
Erholung für Jung und Alt
"Das Ganze könnte naturnah umgesetzt und gestaltet werden und würde sommers wie winters jeden – und das ist mir ganz wichtig – zum Verweilen einladen", sagt er und ergänzt: "Das Erscheinungsbild der Wiesen mit den Heustadeln und damit auch das Ortsbild von Neustift blieben voll erhalten. Ein Park in dieser Größenordnung und Vielfalt wäre außerdem einzigartig in Tirol und deshalb sicherlich ein Anziehungspunkt. Man müsste ja nicht gleich den Vollausbau anstreben."
Positive Signale, aber keine Reaktionen
Sein Vorschlag ist rund 15 Jahre alt und dementsprechend wurde Pedevilla mit dem Entwurf auch schon da und dort vorstellig. Bei der Wildbach- und Lawinenverbauung und beim Landesumweltanwalt zum Beispiel. Beide Institutionen haben das Projekt laut Pedevilla einst durchaus positiv bewertet. Von der vormaligen Neustifter Gemeindeführung wurden seine Pläne zwar gelobt, gehört hat er dann aber nie mehr etwas. Zuletzt ist er mit einer überarbeiteten Version beim Stubaier Talmanagement vorstellig geworden: "Nach der Audienz und wiederum anerkennenden Signalen wurde mir mitgeteilt, dass sich der TVB Stubai bei mir melden würde. Das ist seit zwei Jahren nicht passiert." Enttäuscht zeigt sich Pedevilla also nicht nur darüber, dass seine Idee nicht mal ansatzweise aufgegriffen wurde, sondern auch über die Vorgangsweise insgesamt.
www.meinbezirk.at
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