Landeskulturfonds unterstützt
Sonnenernte auf Gschnitzer Bauernhof

V.r.: LH-Stv. Josef Geisler, Peter und Elke Pranger vom Prangerhof Gschnitz und LKF-Geschäftsführer Thomas Danzl
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Der Landeskulturfonds bietet Investitionskredite für PV-Anlagen auf landwirtschaftlichen Gebäuden. Als Beispiel für das Potenzial wurde der Prangerhof in Gschnitz vorgestellt.

GSCHNITZ. Drei Viertel aller in Tirol für die Produktion von Sonnenstrom geeigneten Dächer müssen bis zum Jahr 2050 mit PV-Modulen bestückt werden, damit Tirol sich unabhängig von fossiler Energie aus dem Ausland machen und sich unterm Strich selbst versorgen kann. In der Landwirtschaft stehen große Dachflächen zur Verfügung. Mit Unterstützung des Landeskulturfonds (LKF), einer Einrichtung zur Stärkung und Erhaltung der landwirtschaftlichen Betriebe in Tirol, wird der PV-Ausbau in der Landwirtschaft forciert. Der LKF bietet interessierten Betrieben ein Kreditprogramm, das den Ausbau von PV in der Landwirtschaft ermöglichen und beschleunigen soll. Der Prangerhof in Gschnitz war einer der ersten landwirtschaftlichen Betriebe, die mit Hilfe des LKF eine PV-Anlage installiert haben.

Lebensmittelproduzent und Energielieferant

Familie Pranger hat sich bereits im Frühjahr 2021 zur Installation einer PV-Anlage entschlossen. Die Anlage ist mit Unterstützung des LKF im Sommer 2021 in Betrieb gegangen. Rund die Hälfte der produzierten Energie wird am Hof selbst verbraucht. Der Rest wird eingespeist. „Die PV-Anlage hilft uns, Kosten zu sparen“, erklären Elke und Peter Pranger. Familie Pranger führt ihren Hof in Gschnitz im Vollerwerb. Vor einigen Jahren ist sie von der Grauviehzucht auf das Halten von Fleischrindern (Tiroler Grauvieh-Almochs) umgestiegen. Der Prangerhof steht unter Denkmalschutz. Seine Erhaltung ist für die Familie ein großes Anliegen, gleichzeitig aber auch eine große Herausforderung und kostenintensiv.

Kostenreduktion und Einkommenszweig

„Ziel ist es, sowohl die Energiewende voranzutreiben als auch unsere bäuerlichen Betriebe wirtschaftlich zu stärken. Eigene Energie vom Dach soll die – auch in der Landwirtschaft erheblich gestiegenen Kosten – senken und neben anderen Standbeinen ein weiterer Betriebszweig und Einkommensbestandteil werden“, erklärt LH-Stv. Josef Geisler, Vorsitzender des Kuratoriums des Landeskulturfonds dazu. Seit vergangenem Jahr bietet der LKF Investitionskredite zur Finanzierung von gebäude- und dachintegrierten PV-Anlagen in der Landwirtschaft an. „Unsere Höfe können einen großen Beitrag zur Energieunabhängigkeit leisten, haben aber vielfach nicht die finanzielle Schlagkraft und infrastrukturellen Voraussetzungen“, weiß Energie- und Agrarreferent Geisler.

Zur Sache

Neben den PV-Krediten konnten vom LKF im vergangenen Jahr aber auch 124 Agrarinvestitionskredite mit einer Summe von fast 14 Millionen Euro für bauliche Maßnahmen bei Wirtschaftsgebäuden und den Ankauf von Bergbauernspezialmaschinen gegeben werden. Damit stieg das Investitionsvolumen trotz gestiegener Baukosten gegenüber 2020 um vier Millionen Euro an. Insgesamt sind aktuell rund 2.200 Kredite in der Höhe von 127 Millionen Euro an bäuerliche Betriebe in Tirol vergeben. Etwa jeder fünfte aktive Betrieb hat eine Finanzierung beim LKF. „Der Landeskulturfonds ist damit einer der wichtigsten Finanzierungspartner der Tiroler Landwirtschaft und unterstützt mit seinen Kreditprogrammen Investitionen in das Tierwohl durch Investitionskredite für Laufställe ebenso wie die Anpassung an den Klimawandel durch Bewässerungsanlagen oder die Energieunabhängigkeit Tirols“, unterstreicht LH-Stv. Josef Geisler die Bedeutung des LKF weit über die Landwirtschaft hinaus.

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