Schauspieler aus Matrei
Tom Halder lässt sich gerne in Szene setzen

Schauspieler mit viel Herzblut: Tom Halder (Mitte) | Foto: Thomas Seiter
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Er ist nicht Christoph Waltz, aber er hat schon mit ihm gedreht und darauf ist er sehr stolz. Tom Halder hat sich der Schauspielerei verschrieben.

MATREI/VOLDERS. Film und Theater – Tom Halder kann beides. Er war bereits in Tatort-Folgen, bei Soko Kitzbühel, in der Kinokomödie "1810 – Für eine Hand voll Kaspressknödel" und mehreren TV-Spielfilmen zu sehen. Film mag er eigentlich lieber, aber dennoch hat der Wipptaler bisher mehr Theater gespielt. So wurde er dreimal von den Volksschauspielen Telfs, für zahlreiche Stücke im Lendbräukeller Schwaz und von der Bühne Kolsass engagiert. Auf letzterer feierte er mit "Loriot – Szenen einer Ehe" auch selbst sein Regiedebut.

Am liebsten vor der Kamera

Wie und warum Tom Halder Schauspieler wurde? "Ich war schon immer ein Kasperl und bin durch Tanten und Onkel vielleicht ein wenig erblich vorbelastet. Als Kind unterhielt ich meine Familie zuhause und so keimte früh der Wunsch, Stuntman zu werden", erzählt der 46-Jährige, der heute in Volders lebt. Halder hat dann trotzdem erst einmal Koch gelernt im ehemaligen Steinacherhof und war in der Folge in weiteren Gastronomieeinrichtungen im Stubai- und Wipptal tätig. Es ging weiter auf Weltreise und später zu einem UNO-Einsatz im türkischen Teil von Zypern: "Dann hatte ich ein wenig Geld beisammen und schaffte die Aufnahme für die Schauspielschule Sachers in Innsbruck, die ich vier Jahre lang besuchte und 2003 abschloss."

Zum Traum von Hollywood

Damit war die Basis gelegt für den nebenberuflichen Werdegang. Zum Leben reichen Halder die Schauspieler-Gagen nämlich nicht: "Um im besten Fall bis nach Hollywood zu kommen, hätte ich nach der Ausbildung wohl sofort aus Tirol weg gehen müssen. Andererseits schaffen ja wirklich nur ganz, ganz wenige den Durchbruch. Richtig berühmt zu werden war sicher einmal ein Traum, aber andererseits war ich wohl zu ängstlich und habe es deshalb nicht probiert." So ist Halder heute im Brotberuf Fahrdienstleiter im Außendienst bei den österreichischen Bundesbahnen.

Schauspieler statt Stuntman

Mit Unterstützung der Kollegen, die so manchem Dienst-Tausch zustimmen, kann der Matreier nach wie vor regelmäßig am Set oder auf der Bühne stehen. Zuletzt hat er "Der Alpenkönig" von René Rebeiz abgedreht. In diesem Kurzfilm verkörpert er einen Koch. Sonst gefällt Halder den Filmemachern oft in Beamten- oder Polizistenrollen. Vermittelt wird er über zwei Agenturen. Weil es heimischen Regisseuren oft an großen Budgets mangelt, "darf" Halder auch alle Stunts selbst machen. Die Arbeitsabläufe bei Film und Theater unterscheiden sich grundlegend, erklärt der 46-Jährige noch: "Das schwierige als Akteur ist, dass man auch nach langen Pausen mit Gesichtsausdruck etc. exakt dort anknüpfen muss, wo man zuvor aufgehört hat. Beim Theater müssen die Einsätze genau stimmen. Beides ist nicht einfach."

Von Vorbildern und Privatem

Ob viel Text oder wenig ist Halder hingegen einerlei: "Im Film Wildschütz Jennerwein hatte ich zum Beispiel nur zwei Sätze zu sagen. Die durfte ich aber an Christoph Waltz richten. Darauf bin ich sehr stolz. Der zweifache Oskarpreisträger ist mein größtes Vorbild." Tom Halder findet darüber hinaus rein schauspielerisch Kevin Spacey, Tom Cruise und Jennifer Aniston toll. Er selbst ist seit sechs Jahren verheiratet und führt sonst ein ganz normales Leben.
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