Nach Unwettern
Unterstützung fürs Stubai von Land Tirol beschlossen

LH Günther Platter (3.v.li.) im Austausch mit Bürgermeister Andreas Gleirscher (2.v.li.) und den Einsatzkräften der Feuerwehr Neustift mit Feuerwehrkommandant Markus Stern (2.v.re.).  | Foto: Land Tirol
  • LH Günther Platter (3.v.li.) im Austausch mit Bürgermeister Andreas Gleirscher (2.v.li.) und den Einsatzkräften der Feuerwehr Neustift mit Feuerwehrkommandant Markus Stern (2.v.re.).
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LH Platter: „Land Tirol unterstützt von Unwetter-Schäden betroffene Tirolerinnen und Tiroler sowie geschädigte Gemeinden“

STUBAI. LH Platter nahm am Dienstag an Sitzung der Einsatzleitung im Stubaital teil. Die geschätzten Schäden belaufen sich auf 2,5 Millionen Euro an Wildbächen, 2,5 Millionen Euro im Bereich Wasserbau und eine Million Euro im Bereich Landesstraßen. Auch über 20 Privathaushalte verzeichnen Schäden – rasche Antragsprüfung und finanzielle Hilfe vonseiten des Landes wurde zugesichert.

Schnelle finanzielle Hilfe

Seit den Katastrophenereignissen 2005 hat das Land Tirol eine ausreichende finanzielle Vorsorge für Großschadensereignisse getroffen. Dadurch ist es jetzt möglich, in Kombination mit dem Katastrophenfonds des Bundes, den von den aktuellen Unwettern betroffenen Personen im Stubaital – allen voran den besonders in Mitleidenschaft gezogenen Gemeinden Fulpmes, Neustift und Mieders – schnellstmöglich finanzielle Hilfe zuteilwerden zu lassen. Am Dienstag sicherte die Tiroler Landesregierung im Rahmen der Regierungssitzung auf Antrag von LH Günther Platter und Sicherheitsreferent LHStv Josef Geisler die rasche Umsetzung der erforderlichen Instandsetzungs- und Verbauungsmaßnahmen sowie die Bereitstellung der notwendigen Mittel zu. Damit sollen private Elementarschäden sowie Schäden, die im Verantwortungsbereich der Gemeinden – beispielsweise Gemeindestraßen – liegen, rasch behoben werden können. LH Platter nahm heute, Dienstagvormittag, im Vorfeld der Regierungssitzung zudem an einer Sitzung der Einsatzleitung in der über Nacht erneut betroffenen Gemeinde Neustift teil. Der Landeshauptmann steht im laufenden Kontakt mit den Stubaier Bürgermeistern und tauschte sich im Zuge seines Besuchs mit dem Neustifter Ortschef Andreas Gleirscher und den örtlichen Einsatzkräften aus.

Suche nach Pfarrer geht weiter

„Die Aufräumarbeiten im Stubaital werden nach wie vor von der Suche des vermissten Pfarrers überschattet. Unsere Gedanken sind bei seinen Angehörigen und den Gläubigen im Seelsorgeraum Stubai. In der vergangenen Nacht verursachten Unwetter erneut massive Schäden im Gemeindegebiet Neustift. Die Schilderungen und Bilder bzw. Lagebilder, die mir heute vonseiten der Gemeinde und den Einsatzkräften mitgeteilt wurden, waren sehr bewegend. Man spürt, mit welcher Wucht ein solches Naturereignis ein ganzes Tal trifft – aber auch, mit welcher Kraft die Gemeinden in solchen Situationen zusammenrücken. Umso mehr bedanke ich mich bei allen Beteiligten und Einsatzkräften für ihre Unterstützung und ihren Einsatz. Vonseiten des Landes Tirol sichern auch wir unsere volle Unterstützung zu“, betont LH Platter und erinnert: „Tirol wird nichts zuletzt aufgrund seiner Topografie seit jeher von Naturereignissen heimgesucht. Die Natur können wir nicht beherrschen. Aber wir können uns umfassend vorbereiten, bestmöglich schützen und im Ereignisfalls rasch und unbürokratisch helfen. Die Tirolerinnen und Tiroler sowie die Gemeinden können sich darauf verlassen, dass sie nicht alleine gelassen werden.“
Konkret wird, analog zu früheren Katastrophenereignissen, eine Beihilfe in der Höhe von 50 Prozent des jeweils anerkannten Schadens gewährt. „Davon sind 50 Prozent als Soforthilfe des geschätzten Schadens anzusehen – österreichweit ist das ein einzigartige Vorgehensweise“, heben LH Platter und LHStv Geisler hervor.

Vorläufige Schätzung: rund sechs Millionen Euro Schäden

„Die Höhe des Schadens wird derzeit ermittelt, sodass materielle Schäden schnellstmöglich behoben werden – vonseiten des Landes werden dafür finanzielle Mittel bereitgestellt. Nach derzeitigem Kenntnisstand dürfte sich das Schadensausmaß an Landesstraßen und Gewässern im Bereich von rund sechs Millionen Euro bewegen“, sagt LHStv Geisler. Davon ist eine Million Euro dem Landesstraßennetz (Brücke und Aufräumarbeiten) zuzurechnen, 2,5 Millionen Euro der Wildbach- und Lawinenverbauung und 2,5 Millionen Euro dem Wasserbau (an der Pitze, Mellach und Ruetz). Zusätzlich sind es über 20 private Schadensereignisse. Für sie gilt es, rasch die entsprechenden Anträge und Unterlagen einzureichen, sodass diese vonseiten des Landes geprüft und die Geldmittel ausbezahlt werden können.

Aufräumarbeiten laufen weiter auf Hochtouren

Nachdem es gestern, Montagabend, in Teilen Tirols und allen voran im Stubaital erneut zu heftigen Unwettern und Murenabgängen infolge des starken Regens gekommen ist, laufen die Aufräumarbeiten weiter auf Hochtouren. Zahlreiche Einsatzkräfte sind vor Ort tätig – allen voran in den hauptbetroffenen Gemeinden Mieders, Fulpmes und Neustift. Die vorübergehenden Straßensperren konnten großteils aufgehoben werden. Im Hinblick auf die Gemeindestraßen wird im Oberbergtal aktuell an der Errichtung eines Notweges gearbeitet, die Stubaier Gletscherstraße bleibt nach derzeitigem Kenntnisstand ab der Grawa-Alm voraussichtlich noch den heutigen Tag gesperrt. An der Räumung der teils noch stark gefüllten Geschiebebecken und Bachläufe wird ebenfalls gearbeitet, um bei weiteren Unwettern wieder genügend Fassungsvermögen zu haben, informiert Ivo Schreiner von der Wildbach- und Lawinenverbauung: „Die intensiven Arbeiten der vergangenen Tage und die Sofortmaßnahmen haben Wirkung gezeigt, das Schadensausmaß konnte bestmöglich eingegrenzt und tausende Kubikmeter Geschiebe abgefangen werden.“ Laut Wetterprognosen der ZAMG ist mit heute, Dienstag, mit einer Entspannung der Wettersituation zu rechnen.

Weitere Informationen aus dem Stubai- und Wipptal lesen Sie hier!

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