Hypo-Neubau in Fulpmes
Zehnmonatige Straßensperre regt auf

Voraussichtlich bis November dürfen nur Busse und Baustellenfahrzeuge die Medrazerstraße im Bereich der Hypo Bank benützen. Pkw-Lenkern, die das Fahrverbot ignorieren, drohen Strafen. | Foto: Kainz
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  • Voraussichtlich bis November dürfen nur Busse und Baustellenfahrzeuge die Medrazerstraße im Bereich der Hypo Bank benützen. Pkw-Lenkern, die das Fahrverbot ignorieren, drohen Strafen.
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GR Krösbacher: „Aktuelle Baustellenpolitik ist zum Schämen!" Bgm. Denifl: "Das muss man so machen!"

FULPMES. Die gute Nachricht vorweg: Die seit 20. Jänner aufrechte Totalsperre einer der wichtigsten Gemeindestraßen, der Medrazerstraße, ist seit Montag keine Totalsperre mehr! Pkw dürfen den einspurigen Bereich nunmehr in der Zeit von 19 bis 7 Uhr sowie an den Wochenenden befahren. Die Ampelregelung bleibt dabei aber aufrecht.

Bis November bleibt zu

Voraussichtlich für die Dauer von zehn Monaten ist die Medrazerstraße gesperrt. Jetzt eben nur mehr wochentags von 7 bis 19 Uhr. In dieser Zeit darf die zu den Hauptverkehrsrouten im Dorf gehörende Verbindung nur von Bussen und Baustellenfahrzeugen passiert werden. Grund für die Großbaustelle ist der Neubau der Hypo Tirol Bank. Am bekannten Standort entsteht auf 400 qm die neue Geschäftsstelle der Landesbank mit Tiefgarage sowie elf Mietwohnungen (wir berichteten).

Hauptverkehrsroute zu

Das millionenschwere Vorhaben an sich wird dabei nicht kritisiert – ganz im Gegenteil – dass sich die Hypo zum bewährten Standort bekennt, gefällt. Unklar ist, ob der für die Bauarbeiten nötige Kran wirklich unbedingt auf der Straße positioniert werden musste. Diese Frage erhitzt die Gemüter. Dadurch müssen Pkw-Lenker den Baustellenbereich jetzt nämlich oft großräumig umfahren – die Umleitungen führen durch das Wohngebiet im Unterdorf.

"Auf Rücken der Bürger"

"Nicht nur Fulpmer Gemeindebürger wurden von der Sperre überrascht, auch der Gemeinderat stand vor vollendeten Tatsachen", ärgert sich GR Roman Krösbacher und stellt fest: „Die aktuelle Baustellenpolitik ist zum Schämen. Es kann nicht sein, dass eine private Baustelle auf dem Rücken der Gemeindebürger abgewickelt wird. In Innsbruck gibt es genügend Beispiele, wie man Baustellen professionell und bürgerfreundlich abwickelt. Das müssen sich auch der Bürgermeister und die Seinen eingestehen! Noch dazu kam der Postwurf, der die Bevölkerung über die Sperre informierte, teilweise erst fünf Tage später in die Haushalte." Auch Bauausschussobmann Vizebgm. Hans Deutschmann spricht von einer "Katastrophe": "Ich habe viele Anrufe bekommen, die Leute schimpfen sehr. Natürlich muss man die Hypo in der Ausführung unterstützen, aber hier wurde keine Alternativen gesucht. Die Verordnung ist extrem, eine andere Lösung wäre sicher möglich gewesen."

Denifl: "Es läuft gut!"

Der angesprochene Bgm. Robert Denifl verweist auf den einstimmigen Gemeinderatsbeschluss für den Neubau der Hypo-Geschäftsstelle. Was etwaige Straßensperren bei Baustellen angeht, agiert der Bürgermeister aber allein als Behörde, erklärt David Gstraunthaler von der Verkehrsabteilung in der BH Innsbruck. Denifl war es also, der das Ansuchen um die Benützung des öffentlichen Guts genehmigt hat und erklärt das so: "Im Fall der Hypo kann die Baustelle nur auf öffentlichem Gut sein. Das müssen wir ermöglichen! So wird das auf kürzestem Weg gemacht. Den Kran mitten in die Baustelle zu setzen wäre Blödsinn. Das kostet einen Haufen und dauert länger." Nachsatz: "Insgesamt läuft es gut, da wollen einige nur wieder einen Wirbel hineinbringen."

Statement der Hypo Tirol

Hypo-Geschäftsstellenleiter Markus Steirer: "Die Tiroler Landesbank hat nach Vorliegen aller Genehmigungen und Information aller von dem Bauvorhaben betroffenen Anrainer im November 2021 mit dem Neubau begonnen. Jedes Bauvorhaben ist mit temporären Einschränkungen verbunden. Selbstverständlich stehen wir in laufender Abstimmung mit der Gemeinde und versuchen, den Einfluss auf Menschen und Umwelt so gering wie möglich zu halten. Wir bedauern, wenn es zu nötigen Umleitungen oder punktuellen Verkehrsbehinderungen kommt und bitten alle, die davon betroffen sind, um Verständnis.“ Das Bauvorhaben wird mit Ende 2022 abgeschlossen – bei Anliegen oder Fragen können sich Personen gerne direkt an die Geschäftsstelle in Fulpmes wenden.
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