Gries
Zufahrt zu Waldeben auf Schiene

Seit 40 Jahren gibt es nur einen schlechten Hohlweg nach Waldeben – das wird sich bald ändern. | Foto: Kainz
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  • Seit 40 Jahren gibt es nur einen schlechten Hohlweg nach Waldeben – das wird sich bald ändern.
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Es war ein langes Hin und Her, aber jetzt läuft die Ausschreibung. Nach Fertigstellung der Ringstraßenlösung wird die Neue Heimat Wohnungen bauen.

GRIES. Über das Problem einer fehlenden Zufahrt in das Grieser Siedlungsgebiet Waldeben haben wir vor fast genau einem Jahr berichtet. Der inzwischen aus dem Gemeinderat ausgeschiedene, vormalige Vizebgm. Harald Gstrein hat sich zuletzt fünf Jahre lang intensiv um eine Lösung bemüht. Die konnte kurz vor den Wahlen auch noch erzielt werden.

Finanzierung sichergestellt

Gemeinsam mit LR Johannes Tratter wurde vergangene Woche nämlich endlich die Finanzierung gesichert. Dieser Punkt sorgte lange für viele Fragezeichen. Die von Tratter zugesagte Bedarfszuweisung in der Höhe von 1,2 Millionen Euro sowie der Verkauf von rund einem Hektar Grund an die Neue Heimat für 1,4 Millionen lassen das Großprojekt jetzt aber auf stabilen Beinen stehen, es ist damit mach- und leistbar. In der letzten Sitzung des alten Gemeinderats wurde die Umsetzung auch gleich noch über einen Dringlichkeitsantrag mit einer 8:5-Mehrheit beschlossen. 2021 bekannten sich nebenbei bemerkt noch alle Mandatare zur Notwendigkeit einer ordentlichen Erschließung von Waldeben. Aber wie dem auch sei, die Ausschreibung kann jetzt starten.

Leistbares Wohnen entsteht

"Natürlich freut es mich, dass es mir dieses 'Abschiedsgeschenk' noch gelungen ist", so Gstrein. Er habe das Projekt noch einmal reduziert, um die inzwischen eingetretene Kostensteigerung einzudämmen, ergänzt der Ex-Vize. Nichtsdestotrotz wird die neue Zufahrt mit insgesamt rund fünf Millionen Euro zu Buche schlagen, Kanalisierung inklusive. Gstrein: "Wenn die neue Straße fertig gestellt ist – das wird wohl frühestens in einem Jahr sein – realisiert die Neue Heimat im ersten Bauabschnitt zwei Wohnblöcke mit je zwölf Einheiten. Mittelfristig können in Waldeben in verdichteter Bauweise maximal 84 Wohnungen entstehen. Gebaut wird nach Bedarf."

Anrainer atmen auf

Aber nicht nur das Schaffen von leistbarem Wohnraum ist ein wesentlicher Aspekt, auch dass die bereits in Waldeben lebenden Grieser nach fast 40-jähriger Wartezeit mittels Zufahrtsstraße an das Dorf angebunden werden, sorgt für Freude. Etwa bei Anrainer Markus Platter: "Meine Mutter kann aus gesundheitlichen Gründen gar nicht mehr bei mir wohnen. Im Falle des Falles, wäre es schwierig, schnell zu Hilfe zu kommen. Aber das soll sich ja jetzt ändern. Endlich passiert was. Vielen Dank dafür an Harald Gstrein, der super Arbeit geleistet hat!" Der Angesprochene wünscht indessen abschließend dem neuen Gemeinderat "alles Gute, dass sie zusammenarbeiten und das Projekt Waldeben zu einem guten Ende bringen". Gstrein will sich in seiner Polit-Pension vermehrt seinen Schafen und dem Kampf gegen den Wolf widmen.

Zur Sache

Die "Kugler News" folgten auf den Fuß: "Am Montag, den 21.2.22 hat Bürgermeister Karl Mühlsteiger durch einen kurzfristig, einberufenen Dringlichkeitsantrag während der Gemeinderatsitzung das Projekt Waldeben, ohne Einbeziehung der restlichen Gemeinderäte, zur Abstimmung gebracht", hieß es darin. Dem BEZIRKSBLATT gegenüber betonte Harald Gstrein allerdings, dass er das Projekt im Zuge der Sitzung "nochmal präsentiert" hätte. Die Kritik richtete sich aber wohl weniger gegen die Ringstraßenlösung an sich, sondern vielmehr gegen den doch relativ groß dimensionierten Wohnbau. Immerhin war lange davon die Rede, dass in Waldeben lediglich Bauparzellen für junge Grieser bereit gestellt werden sollen. Im Schreiben von Andrea Leiter war jedenfalls weiters angemerkt: "Es sollen vom Gemeinnützigen Wohnbauträger Neue Heimat dort 84 Wohnungen und 176 Autoabstellplätze entstehen. Die jährlichen Bedarfszuweisungen für die Gemeinde vom Land Tirol sind dadurch für die nächsten drei Jahre verbraucht. Ist unsere Infrastruktur für den Anstieg von ca. 200 Gemeindebürgern vorbereitet? Warum beschließt unser Bürgermeister solch tiefgreifende Entscheidungen im Alleingang? Ist dadurch die bisherhige Vergabe von Bauplätzen an junge Grieser Familien hinfällig?"
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Seit 40 Jahren gibt es nur einen schlechten Hohlweg nach Waldeben – das wird sich bald ändern. | Foto: Kainz
Freut sich über einen "schönen Abschied" aus der Gemeindepolitik: Der ehemalige Vizebgm. Harald Gstrein | Foto: Kainz
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