Marschrichtung für Bgm. Schönherr klar!

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Zweimal wurden die Neustifter im März auf Druck der Opposition zu den Urnen gebeten. Sowohl die Volksbefragung zu den von der TIWAG geforderten Wasserableitungen wie auch jene zu einem möglichen Schulneubau in Kampl gingen eindeutig negativ aus. Aber wie geht‘s jetzt weiter? Wir haben bei Bgm. Peter Schönherr nachgefragt!

BEZIRKSBLATT: Herr Schönherr, die zwei Volksbefragungen verursachten viel Aufregung und sorgten für noch mehr politische Unruhe. Wie sieht die weitere Vorgangsweise in Sachen Wasserableitungen aus?
Schönherr:
Das Ergebnis ist bekannt, die Neustifter wollen mehrheitlich nicht, dass Stubaier Bäche für den Ausbau des Kraftwerks Kühtai abgeleitet werden. Auf Anfrage bei LH Günther Platter und dem Vorstandsvorsitzenden der TIWAG, Bruno Wallnöfer hin, wo wir wissen wollten, wie die Abstimmung aus ihrer Sicht gewertet wird, teilte uns Letzterer mit, dass das gesetzmäßige UVP-Verfahren ganz normal weiterlaufe und man ‚bemüht sein werde, uns doch noch von der Sinnhaftigkeit der Maßnahme zu überzeugen‘. Spannend war für mich, wie die Opposition mit dem Ergebnis umgeht.

BEZIRKSBLATT: Warum?
Schönherr:
Na, weil sich im Grunde genommen nichts geändert hat! Einerseits gibt es einige Hardliner, die sich in dieser Frage nicht mehr bewegen, andererseits gibt es aber auch einige, bei denen Vernunft einkehrt. Sie verstehen und sehen ein, dass es jetzt darum geht, das Beste für die Gemeinde herauszuholen.

„Mit dem Thema anders umgehen, sonst bleiben wir auf der Strecke!“

BEZIRKSBLATT: Gesprächen will man sich nicht verschließen?
Schönherr:
Nein! Vogel-Strauß-Politik bringt uns nicht weiter! Oder sollen wir prozessieren und viel Geld verbraten, nur damit wir am Ende doch die Zweiten sind? Von Bedeutung ist nun, ob die TIWAG mit ernstzunehmenden Vorschlägen an Neustift herantritt. Wir werden unsere Interessen jedenfalls anständig deponieren, sprich etwa auf die Einhaltung der Umweltauflagen pochen. Außerdem wollen wir, dass es an der Ruetz trotzdem noch möglich ist, eigene Kraftwerke zu bauen. Diesbezügliche Machbarkeitsstudien sind in Arbeit! Auch dem Wunsch aus der Bevölkerung, demnach man sich nicht mit einer einmaligen Entschädigungszahlung abfinden, sondern vielmehr jährliche Ausgleichszahlungen will, wird Nachdruck verliehen werden. Zudem müssen sicher auch Themen wie das des Restwassers in Oberberg angegangen werden. Was Zuwendungen für die lokale Infrastruktur angeht, ist speziell der TVB Stubai gefordert, gute Vorschläge zu bringen.

BEZIRKSBLATT: Nun mischt sich ja ständig auch LA Gottfried Kapferer in die Causa ein – ist das in Ihrem Sinne?

„Kapferer erweist uns Bärendienst“

Schönherr: Nein! Mir wäre lieber, wir würden die Stubaier Interessen abstimmen, anstatt in Populismus zu verfallen. Oder hat für Kapferer gar schon der Landtagswahlkampf begonnen? Wobei: Beim Wasser verstehe ich sein Engagement noch eher, das ist ein regionales Thema, aber was die Schulfrage angeht, würde ich mich hüten, mich in interne Angelegenheiten anderer Gemeinden einzumischen! Kapferer erweist uns hier einen Bärendienst, indem er in Neustift Oppositionspolitik betreibt. Das lehne ich kategorisch ab!

BEZIRKSBLATT: Viel diskutiert wurde auch nach der Schul-Volksbefragung – gibt es hier auch schon einen neuen Fahrplan?
Schönherr:
Ja, im Schulausschuss haben wir die Hauptkernpunkte herausgefiltert, an denen das Abstimmungsergebnis wohl festzumachen ist. Es schwirren einfach noch viele Unbekannte im Raum herum, also haben wir uns darauf geeinigt, das Projekt Schulneubau so weit voranzutreiben, bis alle Daten und Fakten eben zu Bauen auf fremdem Grund, der Finanierung etc., am Tisch liegen. Der Wählerwille soll nicht ignoriert werden, aber dann hat man was zum Herzeigen und es kann eine neue, öffentliche Diskussion angerissen werden. Mit dem Verbreiten von Angstparolen alleine kommen wir nicht weiter. Und unsere Kinder können ja nichts dafür, dass wir uns politisch die Köpfe einschlagen.

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