Wipptal

Wie wirkt sich der BBT-Stopp lokal aus?

WIPPTAL. Interview zum aktuellen Stand mit Christian Nemec, BBT-Abschnittsleitung Bau Österreich.

BEZIRKSBLATT: Wie ist der aktuelle Baufortschritt beim BBT?
Christian Nemec: Aktuell sind rund 134 km von insgesamt 230 Tunnelkilometern ausgebrochen. Davon entfallen 44 km auf die Eisenbahntunnel, 51 km auf den Erkundungsstollen und 39 km auf die sonstigen Tunnelbauwerke. Beim eingestellten Baulos H51 Pfons-Brenner sind etwa 20 Prozent fertig gestellt. 

Wie geht’s beim Baulos H51 weiter bzw. wie lange könnte die seit Ende Oktober bestehende Bauunterbrechung andauern?
Hier ist festzuhalten, das bei H51 der bergmännische Vortrieb zum Großteil bereits erfolgt ist. Die BBT SE arbeitet derzeit intensiv an Konzeptvarianten, um den weiteren Baufortschritt sicherzustellen. Der Wiederaufnahme der Arbeiten von Teilbereichen im vormaligen Baulos H51 ist in der zweiten Jahreshälfte 2021 denkbar.

Stimmt es, dass die ARGE derweil die komplette Baustelleneinrichtung auf Kosten der BBT SE rückbaut?
Ja. Für die Neuausschreibung muss eine wettbewerbsneutrale Situation für die künftigen Bieter auf der Baustelle geschaffen werden.

Bekommt die Gemeinde Steinach für die Deponien zwischenzeitlich Geld?
Es wird nach durchgeführtem Schüttvolumen jährlich abgerechnet, und an die Anspruchsberechtigten das vertraglich vereinbarte Deponieentgelt ausbezahlt. Wenn keine Schüttungen durchgeführt werden, entfällt das Entgelt für diese Zeit.

Was passiert mit dem Containerdorf in St. Jodok?
Diese Frage kann zur Zeit nicht zur Gänze beantwortet werden. Grundsätzlich wird auch bei einer Wiederaufnahme der Bauarbeiten eine Unterbringung für die zahlreichen Arbeiter benötigt.

Bleiben die Tunnelwelten in Steinach geöffnet?
Die Tunnelwelten sind derzeit Covid-bedingt geschlossen, im Übrigen aber von der Einstellung des Bauloses H51 nicht betroffen. Das Infocenter wird also auch künftig für interessierte Besucher geöffnet sein. Es wird im nächsten Jahr sogar um 16 Exponate im Innenbereich erweitert. Darunter befinden sich unter anderem ein neuer Schautunnel, ein Bahnsimulator, ein Exponat über die Geschichte und Zukunft des Bahnverkehrs sowie viele weitere interaktive Ausstellungsstücke speziell für jüngere Besucher als auch für Fachexperten. Im Außenbereich wird es ebenfalls eine neue Attraktion geben: Aufgestellt wird das Schneidrad der Weltrekord-Tunnelbohrmaschine „Günther“, welche einen knapp 17 km langen Abschnitt des Erkundungsstollens vorgetrieben hat.
www.meinbezirk.at