5 Minuten Wien

Beiträge zum Thema 5 Minuten Wien

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5 Minuten: Zitternd im Sakko

WIEN. Eigentlich mag ich Schnee. Aber nur im Urlaub, auf dem Land und in kleinen Dosen. In Wien ist er für mich nur überflüssig. So bin ich wirklich glücklich, wenn die Kältewelle, die überraschenderweise doch jeden Winter kommt, wieder vorbeigeht. In jugendlichem Überschwang bin ich dann immer zu leicht gekleidet und verzichte auf einen Mantel. Klar: Zehn Grad über null kommen mir im warmen Wohnzimmer wie eine Hitzewelle vor. Wenn ich dann länger im Freien unterwegs bin, fange ich natürlich...

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5 Minuten: In Würde altern

WIEN. Es ist nicht immer leicht, älter zu werden. Dabei meine ich jetzt nicht solche Kleinigkeiten wie den 30er oder 40er. Auch wenn diese Jubiläen angeblich einen Einschnitt ins bisherige Leben anzeigen: Letztendlich sind es doch nur Zahlen. Man sollte sie als solche betrachten und die dazugehörigen Geburtstage ausgiebig feiern. Schlimm wird es dann, wenn man nicht mehr weiß, ob die Schmerzen, die neu auftauchen, vom Alter oder einer Krankheit kommen. Aber der gelernte Wiener weiß, wie man...

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5 Minuten: London oder Wien

WIEN. Wieder einmal warte ich auf die U-Bahn. Eine Störung beider Station am Keplerplatz. Ärger kommt auf und ich denke, wie toll die ganze U-Bahn-Story in London funktioniert hat, wo ich kürzlich mit meiner Frau war. Da fahren die "Tubes" beinahe im Minuten-Takt. Die Menschen sind auch freundlicher, so bieten sie nicht nur Älteren ohne Aufforderung einen Sitzplatz an. Nein, sie versetzen sich auch, nur damit ein Pärchen nebeneinander sitzen kann. Uns ist das in zehn Tagen rund fünfmal...

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5 Minuten: 1 Kilo Obst statt 1 Euro

WIEN. Sie sind wieder im alltäglichen Bild der Stadt zu finden: die Bettler. Sie stehen, sitzen oder knien bei U-Bahn-Stationen, in Fußgängerzonen und neuerdings auch vor Supermärkten. Manchmal grüßen sie freundlich, halten einen Becher oder die offenen Hände hin und hoffen auf eine milde Gabe. Es ist für mich nicht leicht, mit dieser Situation umzugehen. Ich bin in einem Wien groß geworden, wo es keine Bettler gab, zumindest nicht sichtbar. Jetzt sind sie offensichtlich in großer Zahl...

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5 Minuten: Ruhe in der Hektik

WIEN. Man kann es nicht mehr leugnen: Wien ist bereits eine Großstadt. Nicht nur, dass an jeder Ecke, an der noch kein Bau steht, in Windeseile ein neues Wohnhaus hochgezogen wird. Die Straßen sind nun auch viel enger als früher. Klar, es leben auch gefühlt viermal so viele Menschen in Wien als noch vor einem Jahrzehnt. Auch das Tempo hat zugenommen. Alle rennen und hetzen durch die Straßen. Zugegeben: Gegen London ist das immer noch ein Schneckentempo. Aber der Trend geht eindeutig in Richtung...

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5 Minuten: "Das ist doch ein Kind"

WIEN. Hunde sind des Menschen bester Freund, heißt es. Gerade in Wien scheint dieses Sprichwort zu stimmen. Da werden oft die Vierbeiner besser behandelt als Menschen. Ein Problem ergibt sich aber oft, wenn Kinder und Hunde, die einander nicht kennen, zusammentreffen. Da sind Kalamitäten nicht selten vorprogrammiert. Das passierte vor Kurzem, als ich mit meinem Freund Martin unterwegs war. Sein Mischling Moritz ist wirklich ein liebenswerter und geduldiger Hund. Allerdings bekam es Martin mit...

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5 Minuten: Alles wird wieder gut

WIEN. Es gibt Tage, da wünscht man sich, man wäre einfach liegen geblieben. Meistens fangen diese mit einem Wecker an, der einfach vergisst einen zu wecken. Das ist mir kürzlich passiert. Damit laufe ich den ganzen Tag einer vermeintlich verlorenen Stunde hinterher – natürlich ohne diese Zeit auch wirklich zu finden. Das passierte mir auch vor kurzem. Schnell zog ich mein sommerliches Outfit an – und hoffte, den herbstlichen Temperaturen so Paroli bieten zu können. Dass dies vergeblich war,...

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5 Minuten: Der Wiener als Grantler

WIEN. Der Wiener ist ein besonderer Menschenschlag. Es gibt eigentlich nichts, woran der echte Hauptstädter nicht etwas auszusetzen hätte. Das Wetter etwa ist einfach zu heiß oder zu kalt oder zu viel Wetter eben. So wirklich gut kann es einfach nicht sein. Meine Tante hat schon seit jeher Probleme, die echten Wiener zu verstehen – nicht nur sprachlich. Sie ist Burgenländerin und lebte Jahrzehnte in Floridsdorf und danach in Favoriten. Die Stadt, die Bezirke findet sie immer noch toll, nur was...

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5 Minuten Wien: Unerwartete Hilfe nach dem Unfall

WIEN. Mein Freund Martin ist ein lieber Kerl, aber die Geschicklichkeit hat er leider nicht gepachtet, wie er selbst sagt. So erzählt er mir immer wieder seine Geschichten, die er so erlebt: etwa wie der Hammer statt des Nagels seinen Daumen getroffen hat oder als er beim Umdrehen in der Küche den heißen Topf Suppe umgestoßen hat. In der Folge verbringt er auch viel Zeit in diversen Spitälern. An seinem umfangreichen Erfahrungsschatz lässt er mich regelmäßig teilhaben und gibt mir sinnvolle...

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5 Minuten Wien: Fast wie im richtigen Leben

WIEN. Der Sommer in der Stadt ist meistens nur heiß. Aber es gibt auch viel Schönes zu entdecken. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass man auch hinschaut. Das ist leider nicht immer so der Fall: Kürzlich habe ich meinen Freund Martin getroffen. Er hat mir von seinem jüngsten Urlaub erzählt. Dafür brauchte er aber sein Handy. Bei jedem Bild, das er gezeigt hat, fing er an zu schwärmen, wie schön es in Marokko war, wo er die Ferien mit seiner Familie verbracht hat. Auf meine Frage, was abseits...

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5 Minuten: Regen in Wien

WIEN. Der Wiener ist ein besonderer Menschenschlag. Vieles davon verstehe ich nun, schließlich bin ich selbst einer – sogar einer der wenigen gebürtigen. Und kann auch mit Stolz auf eine tschechische Großmutter verweisen (die in Wien gelebt hat), einen österreichischen Großvater (der in Znojmo lebte) und zwei Großeltern aus dem Waldviertel. Also ein echter Wiener. Als solcher habe ich das Granteln genauso verinnerlicht, wie immer das Schlechte zu sehen – sagt meine Frau jedenfalls. Für mich ist...

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5 Minuten Wien: Lebensrettung ohne Grenzen

WIEN. Jetzt steht der Frühling in voller Blüte. Die Tage werden länger und heller. Die Sonne lässt einfach alles in einem viel besseren Licht erscheinen als der wolkenverhangene Himmel. So freue ich mich auch wieder, in der Donaustadt zu wohnen. Hier gibt es die Möglichkeit, spazieren zu gehen, auch wenn die Grünflächen immer öfter durch Baustellen und dann Wohnburgen ersetzt werden, die einander gleichen wie ein Ei dem anderen. Aber das tut meiner guten Laune keinen Abbruch, und so spaziere...

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5 Minuten Wien: Der Foxtrott in Meidling

WIEN. Manchmal ist es das Schönste für mich, durch eine Wiener Einkaufsstraße zu flanieren. Zurzeit ist die Meidlinger Hauptstraße mein Favorit. Hier fühle ich mich wohl, wenn ich bei sommerlichem Sonnenschein ziellos dahinspaziere, ohne Eile, und nur die Menschen beobachte. Da gibt es die Sesselkleber, die jetzt glücklich über die Stühle sind, die es auf dem neuen Teil der Fußgängerzone gibt. Ja, noch sind alle da. Ich habe sie getestet: Sie sind in den Boden fix eingelassen, so kann sie...

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5 Minuten Wien: Donaustadt – in Wien angekommen

WIEN. Ich liebe Wien, es ist ja wirklich die lebenswerteste Stadt – wie eine Umfrage kürzlich ergeben hat. Und mitten in Wien angekommen ist auch die Donaustadt, in der ich seit einiger Zeit lebe. Während ich früher meinte, Transdanubien gehöre nicht mehr zu Wien, hat die Realität meine Ansicht schon eingeholt. Die Öffis fahren hier so toll wie in der Innenstadt. Und auch die Preise in den Beisln haben das Niveau der City schon einge- und teilweise überholt. So wirklich in Wien fühle ich mich...

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5 Minuten Wien: 8. März, with a little help from my co-workers

Am 8. März erscheint diese Kolumne. Ein guter Anlass, die Kolleginnen abzuklappern und sie zu fragen, was ihnen heuer am Internationalen Frauentag wichtig ist. Es ist einiges los, meint eine von ihnen zufrieden: "Es gibt diesmal mehrere Demos, eine Kundgebung für bessere Arbeitsbedingungen im Handel und auch einen Aufruf für einen Frauenstreik." Die, die ihr gegenüber sitzt, ist nicht zufrieden, sondern noch immer empört: "Ich habe ja gestern über diesen HTL-Lehrer berichtet, der seine...

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5 Minuten Wien: Winter-Ende

WIEN. Der Winter ist mir ein Gräuel. Vor allem in Wien ist es dann für mich kaum auszuhalten: Drei Monate Eiseskälte statt wohliger Wärme. Statt der lebensfrohen Sonne verdecken Wolken die Aussicht auf den Himmel und sogar der Nebel macht regelmäßig die Sicht schlecht. Das drückt aufs Gemüt, schlechte Stimmung macht sich breit und ein leichter Anflug von Depression legt sich über die ganze Stadt. Damit geht bei mir eine nicht enden wollende Pechsträhne einher: Das Traumhaus, das wir beziehen...

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5 Minuten Wien: Das halbvolle Glas

WIEN. Der Wiener ist im Grunde ein Grantler, der alles zumeist negativ sieht. Aber eigentlich ist das Schlechte, das dann eintrifft, ja eh gut. Denn schließlich hätt’s immer schlimmer kommen können. So ist es wohl nur selbstverständlich, dass ein Wiener ein Glas als halb leer bezeichnet – auch wenn es eigentlich noch drei viertel voll ist. Das ist einfache Mathematik, die einem in Favoriten und Meidling schon in die Wiege gelegt wird (in den meisten anderen Bezirken auch). Da tut es gut, wenn...

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5 Minuten Wien: Der Umtausch-Marathon

WIEN. Weihnachten und die Feiertage sind bereits vorüber. Der Einkaufswahn hat sich ein wenig gelegt. Die Beschenkten hatten Zeit, sich alles anzusehen, was sie bekommen haben. Und dann natürlich: Die Dubletten suchen und das nicht Gebrauchte aussortieren. Heuer freut sich Ida darüber, dass nur wenige Überraschungen daneben lagen. Am dringendsten: ein Shirt lag zweimal in verschiednenen Größen unter dem Baum. Also ab zum Umtausch. Einmal war sogar die Rechnung dabei, was bei...

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5 Minuten Wien: Der Gedanke "Weihnachten"

WIEN. Je näher der 24. Dezember rückt, desto hektischer wird die Stimmung. Die Nerven der meisten Menschen liegen blank, unheilvolle Wolken scheinen in der Luft zu hängen. In den meisten Familien kommt es dann unweigerlich zu Streit. Kein Wunder, denn meist muss man noch schnell all die Arbeit in der Firma erledigen, die noch nicht fertig geworden ist. Und zumeist kommt kurzerhand die eine oder andere Aufgabe noch dazu. So als ob es kein nächstes Jahr geben würde. Dazu kommt noch der...

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5 Minuten Wien: Besinnung in der Hektik

WIEN. Weihnachten naht unaufhaltsam. Damit aber auch die Zeit, in der die Menschen Geschenke für ihre Liebsten suchen. Das passiert meistens auf den großen Einkaufsstraßen oder in Einkaufszentren. So wie jedes Jahr habe ich mir gerade den Einkaufssamstag in der Favoritenstraße ausgesucht, zu der gefühlt die meisten Wiener unterwegs sind. Also versuche ich, mich in die richtige Schenk- und Kaufstimmung bringen zu lassen. Die fehlende Weihnachtsbeleuchtung hilft da nicht wirklich. Aber immerhin...

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5 Minuten Wien: Die lachende U-Bahn

WIEN. Wenn ich eine längere Strecke mit der U-Bahn fahre, dann beobachte ich gerne meine Mitmenschen. Es ist doch aufschlussreich, was die anderen während der Fahrt machen. Vorneweg: Menschen beobachten habe ich noch niemanden gesehen. Die meisten Leute, die ich gesehen habe, sind vielmehr nach innen gewandt. Der häufigste Fall: am Handy tippen. Sei es, um auf Facebook zu surfen, Mitteilungen zu schreiben oder einfach nur zu spielen, den Blick stur auf das Display gerichtet. Andere blättern in...

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5 Minuten Wien: Der weite Weg über die Stufen

Der Weg zur U-Bahn hat manchmal seine Tücken. Vor allem, wenn man es eilig hat. Das beginnt gleich nach der eigenen Wohnungstür: Die drei Ampeln schalten nur dann auf Rot, wenn ich es eilig habe. Dabei fällt mir auf, dass die Rotphase für die Fußgänger weitaus länger dauert als die Grünphase, die ich trotz Laufschritts nicht einhalten kann. Geistig notiere ich mir dieses Problem für morgen, wenn ich Zeit dafür habe. Dann wird es wirklich nervig: Ich komme zum U-Bahn-Eingang, wenn die meisten...

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5 Minuten Wien: Der handgreifliche Radfahrer

WIEN. Entspannt fährt Tamara mit ihrem Wagen heimwärts. Sie hat gerade ihren Oskar von der Schule abgeholt. In Gedanken geht sie ihre nächsten Termine durch: der Nachmittag und Abend sind voll verplant. Mit ein wenig Glück hat sie gerade noch fünf Minuten zu Hause mit ihrem Sohn. Doch das Unglück kommt in kleinen Schritten: Zwei Radfahrer blockieren gerade die Fahrbahn. Langsam radeln sie nebeneinander. Dabei sind sie intensiv ins gemeinsame Gespräch vertieft, werden langsamer, um ihre Meinung...

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5 Minuten Wien: Die verspätete U-Bahn

WIEN. Freitag 17 Uhr. Ein halb voller Bahnsteig in der U1-Station am Hauptbahnhof. Alle wollen ins Wochenende. Es herrscht gute Stimmung. Doch dann folgt der Dämpfer: "Wegen eines technischen Gebrechens fährt die U1 zurzeit leider in unregelmäßigen Abständen. Wir bitten um Geduld und arbeiten an der Behebung des Gebrechens." Noch ist die Stimmung positiv, aber ich befürchte, dass es nicht lange so bleiben wird. Die Menschen strömen weiterhin in den Untergrund und sie schlichten sich....

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