Volkskultur

Beiträge zum Thema Volkskultur

Blick auf die Gleisdorfer Marienkirche.

Kultur im Bezirk Weiz
Gleisdorf: Volkskultur, Popkultur, Gegenwartskunst

Das geistige Leben einer Region wird von sehr verschiedenen Interessen geprägt, von sehr unterschiedlichen Gruppen gelenkt. Mit dem „Archipel Gleisdorf“ ist eine neue Formation aus altbewährten Leuten aktiv. Das hat eine dichte Vorgeschichte, die ich derzeit aufarbeite, um sie für die Wissensplattform „Austria-Forum“ etwas überschaubar zu machen. Im Raum Gleisdorf konnte man die letzten 30 Jahre sehr gut sehen, auf welche Arten die drei Sektoren „Staat, Markt und Zivilgesellschaft“ kulturell in...

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Wie und wodurch unterscheiden wir Kunst, Kunsthandwerk und Handwerk?
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Kulturpolitik
Funkenflug VIII

Wo das Wort „Kunst“ wie ein Container behandelt wird, in den alles reingepackt wird, was jemandem grade so paßt, hat das sehr oft den banalen Grund, daß sich jemand ein Kulturbudget holen will, ohne die Widmung des Budgets sonderlich ernst zu nehmen. In anderen Ressorts würde man dann irgendwann von Korruption zu reden beginnen. Im Kulturbereich geht vieles so-lala, weil die Kriterien gerne unscharf gehalten werden. Diese „Kulturelle Omertà“ hat einen simplen Nutzen. Es ist eine ungeschriebene...

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Kulturpolitik
Funkenflug IV

Wenn ich über fliegende Funken nachdenke, über Genieblitze und das Feuer der Inspiration, dann auch deshalb, weil der Begriff Volkskultur sehr unscharf geworden ist. Das Volk. Also: die Leute. Auch das ist heute ein unscharfer Begriff. Sagen wir erst einmal vorsichtig: jene, die nicht prominent sind. Nun kann man etwas wissen, etwas können, das manchmal gerne von Leuten ausgenutzt wird. Unter jenen, die nicht prominent sind, befinden sich viele, die sehr begabt sind. Aber das reicht noch nicht....

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Volkskultur
Emotionen und Zeichen

Ich besuche Friedhöfe regelmäßig, weil sich dort auf sehr anschauliche Weise abbildet, welche visuellen Codes Menschen aktuell bevorzugen, um in der Öffentlichkeit intensive Emotionen auszudrücken. Wer ein Grab gestaltet und längerfristig pflegt, hat sich und anderen etwas zu sagen, erzählt damit von einer individuellen Befindlichkeit. Mir ist in den letzten Jahren eine Invasion der Engel aufgefallen. Dazu kamen allerhand Elemente, die sich als eine Mischung von Esoterik und Fantasy...

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Nennen Sie Ihre Gründe
Zur steirischen Politik

Unsere mediale Umwelt (Info-Sphäre) ist schon lange von Gezänk und abschätzigen Tiraden erfüllt, von Feindseligkeiten und stellenweise auch von unverhüllter Menschenverachtung. Das führt zu einer wachsenden Brutalisierung unserer Gesellschaft. Vor solchen Entwicklungen ist dann letztlich niemand sicher. Es gibt also gute Gründe, sich über fragwürdige Ereignisse zu äußern; nach dem Prinzip: Nennen Sie Ihre Gründe! 59) Gleisdorf und Österreich 58) Was reden Sie da? 57) Zensur in Gleisdorf?...

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Von links: Valentin Eggbauer, Heimo Müller, Micky Tieber und Ursula Glaeser
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Dorf 4.0: Volkskultur

Ein ruhiger Winkel in einem Irish Pub als Konferenzzimmer für ein ungewöhnliches Treffen. In der Kleinregion Gleisdorf wird an einem Blick auf die Volkskultur gearbeitet, der auf die Höhe der Zeit gerichtet ist. Dazu kam aktuell eine sehr kontrastreiche Runde zusammen. Dabei lag neben „Lernen von Las Vegas“ (einem Klassiker der Architekturtheorie) auch Hermann Bausingers „Volkskultur in der technischen Welt“ auf dem Tisch. Doch es ging dann über einige Distanz um ein anderes Thema, mit dem sich...

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Von links: Peter Moser, Hermann Maurer, Werner Höfler und Robert Schmierdorfer
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Kleinregion Gleisdorf: Kulturprojekt

Wissens- und Kulturarbeit in der Region ist ein Thema, das man nicht auf Anhieb mit Dörfern assoziiert. Aber es zeigt sich inzwischen, daß es diese Art kulturelles Engagement auf hohem Niveau auch in kleinen Gemeinden geben kann. Der Gasthof Wolf in Kalch (Albersdorf-Prebuch) war gerade Treffpunkt für eine ungewöhnliche Kulturkonferenz. Professor Hermann Maurer, unter den Top Ten der am meisten zitierten Wissenschafter Österreichs, erörterte mit drei Bürgermeistern der Region eine...

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Von links: Peter Moser (Ludersdorf), Werner Höfler (Hofstätten) und Robert Schmierdorfer (Albersdorf)
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Dorf 4.0: Oststeirische Innovation

Die Bürgermeister kleiner Gemeinden haben nicht allerweil was zu Lachen, aber manchmal schon. So neuerdings in einem Arbeitsgespräch zu kulturpolitischen Fragen. Aus der Zusammenarbeit mit dem „Kuratorium für triviale Mythen“ (Kunst Ost) hat sich in den letzten Jahren eine Kooperation von Albersdorf-Prebuch, Hofstätten an der Raab und Ludersdorf-Wilfersdorf entwickelt. In diesem Vorgehen entstand nun das zweite LEADER-Kulturprojekt dieser Formation. Nach Albersdorf ist gerade Ludersdorf am Zug,...

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5.3.1984: Jim Cogan (Vormals Turning Point) beim "Countryfest" im Grauer "Kleeblatt". Das war die Veranstaltung, anläßlich der Michael Krusche bei den Folkfriends (später Aniada a Noar) an Bord ging.
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Kultur kurios: Volksmusik II

Ich hab im Auftakt meiner Betrachtungen zur Volksmusik schon angedeutet, daß uns während der 1970er Jahre sowohl in den Städten wie vielfach auch auf dem Lande die Zugänge zur überlieferten Volksmusik Österreichs verstellt waren. Da stand allerhand im Wege. Zu allererst eine Radiowelt, in der uns Sender mit den Musiken verschiedener Jugendkulturen natürlich mehr zusagten, als etwa das „Wunschkonzert“, in dem Schlager, Schnulzen und verflachte Volksmusik-Versionen aus der Unterhaltungsindustrie...

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Die erste Produktion von "Aniada a Noar" mit dem Logo von Gerald Brettschuh
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Kultur kurios: Volksmusik

Sie denken doch nicht, die Bevölkerung der agrarischen Welt oder der aufkommenden Industrialisierung hätte damals von „Volksmusik“ gesprochen? Solche Zuschreibungen kamen aus anderen Milieus und sind ganz jung. Wer in sich Musikalität findet, wer Freude am Singen oder am Spielen eines Instrumentes hat, wer das Tanzen mag, braucht kein wissenschaftliches Personal, von dem ihm Kategorisierungen zugerufen werden. Wir sind freilich mit solchen Einteilungen aufgewachsen. Wir haben schließlich auch...

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Fachdebatte zur Tracht-Frage im Gleisdorfer "Schätzchen"
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Volkskultur: Tracht und Tragbarkeit

Kürzlich fand in Gleisdorf ein bemerkenswertes Gespräch über Fragen der Tracht, der Mode und der damit verbundenen Kulturgeschichte statt. Unternehmerin Kerstin Feirer (Schätzchen: Real Vintage Fashion) erhielt Besuch von Irmgard Hierzer, Meisterin des Schneiderhandwerks. Der Anlaß des Gesprächs waren zwei Illustrationen im Buch von Franz Arnfelser: „Gleisdorf in alter und neuer Zeit“ (1928). Die Frauentracht in Gleisdorf um 1800 und die Männertracht jener Zeit, jeweils für Alltag und Festtag...

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Das älteste fahrbereite Automobil aus Grazer Produktion, der Albl Phönix von 1902
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Mythos Puch II

Die zweitägige Veranstaltung in Albersdorf-Prebuch hat heuer ihren Höhepunkt in einer Schau, die hundert Jahre Automobilgeschichte mit Originalfahrzeugen darstellt. Vom Albl Phönix (1902) zieht sich diese Darstellung aus der Vergangenheit über ein Steyr „Baby“ und ein rennfertiges „Puch-Schammerl“ bis in die nahe Zukunft: Kunst Ost zeigt ein Unikat, den Mila Aerolight von Magna Steyr. Es gibt auch andere Raritäten zu sehen, wie etwa die Puch Maxi-Umbauten der oststeirischen „Hell Gang“ oder den...

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Tracht als Arbeitskleidung für Tourismus und Gastronomie mag stimmig sein, auch komfortabel und ebenso ein kulturelles Statement, aber Volkskultur handelt eigentlich von anderen Zusammenhängen.
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Kultur kurios: Wenn das Volk tanzt

Warum zeigt kulturelle Praxis uns eine beharrliche Weigerung, die allgemeine Auffassungen von Volkskultur auf die Höhe der Zeit spazieren zu lassen? Ich verrate es Ihnen. Weil Volk und Kultur zwei so komplexe, dynamische Phänomene sind, daß sie sich nur schwer bewirtschaften lassen, wenn man es mit der Betrachung und Beschreibung von Volkskultur nicht so salopp nimmt wie Eventmanagements. Daher wird nach wie vor zwischen „volkstümlich“ und „volksdümmlich“ unterschieden, grenzen sich eher...

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Auf dem Weg zur Kulturkonferenz in Schloß Freiberg, von links: Sandra Kocuvan, Günther Ludwig, Ewald Ulrich und Winfried Lehmann.
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Kulturspange: regional und international

Was darf man sich unter einer zukunftsorientierten Wissens- und Kulturarbeit in der Region vorstellen? Es geht um relevante Themen unseres Lebensraumes und daß man bei ihrer Bearbeitung nicht an Schlagworten hängenbleibt, sondern in die Tiefe geht. Am Vorabend des heurigen „Aprilfestival“, hat die „Kulturspange“ mit ihrem Sitz in Gleisdorf der regionalen Kulturarbeit einen neuen Aspekt erschlossen. Eben fand in Schloß Freiberg eine weitere Kulturkonferenz von Kunst Ost statt. Dabei kamen zwei...

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Das Bildungsbürgertum zeigt eine Tendenz, zeitgenössisches Handwerk zu meiden und sich mit duftenderen Varianten zu befassen.
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Kultur kurios: Bildungsbürgertum

In dieser Themenreihe „Kultur kurios“ widme ich mich Kuriositäten und auffälligen Ungereimtheiten des regionalen Kulturgeschehens. In letzter Zeit häufen sich offene Fragen. Zum Beispiel: Warum kommt so leicht Folklore heraus, wenn sich die heimische Verwaltung auf die Volkskultur schmeißt? Und warum drängt jemand darauf, beim Stichwort „Kultur“ den Fokus auf „Volkskultur“ zu verschieben? Warum wird dabei in einem Aufwischen die Kunst ausgeblendet, respektive „Volkskunst“ dort hingewuchtet, wo...

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Von links: Künstlerin Irmgard Eixelberger, Wissenschafter Günther Marchner und der Ludersdorf Bürgermeister Peter Moser bei der „SynKon“ von Kunst Ost.
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Region und regionale Identität

In einem „Plädoyer für das Unerwartete“ hat Wissenschafter Günther Marchner für die „Synergie-Konferenz“ von Kunst Ost, die auf Schloß Freiberg stattfand, kulturelles Engagement auf der Höhe der Zeit reflektiert. Vor einer Woche fand diese Konferenz statt, in der die „Kulturspange“, eine regionale Plattform von Kulturinitiativen, ihre Themen und ihre Jahresplanung darlegte, auf daß interessierte Kreative Anknüpfungspunkte finden können. Marchner widerspricht übertragenen Klischees und sieht...

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Jahrbuch "Volkskultur Steiermark" 2014, herausgegeben von der Volkskultur Steiermark GmbH
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Kultur kurios: Brauchtum

Die eben gelaufenen Gemeinderatswahlen haben uns gezeigt, daß „Kultur“ für die Parteien eher kein Thema war. „Bildung“ kam gelegentlich zur Sprache. Meist beschränkte man sich auf das Stichwort „Volkskultur“. Wenn wir von Volkskultur reden, dann meint das ganz wesentlich auch Brauchtum. Brauchtum wird allgemein meistens mit alten Bräuchen der bäuerlichen Welt assoziiert. Das ist freilich eine eher saloppe Sicht der Dinge. Wissenschaft und organisierte Brauchtumspflege haben da weit mehr...

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Grenzgängerin: Irmgard Eixelberger verbindet eine alte Kunsthandwerks-Technik mit Prinzipien der Arte Povera.
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Volk und Kultur

Warum sagt man so leicht „Volkskultur“, obwohl es uns so schwer fällt, etwas klarer zu machen, was wir damit meinen? Wer dabei nur an Volkstanz, Trachtendirndl und Dreigesang denkt, das Korbflechten und die Herrrgottschnitzerei einrechnet, liegt mehr als ein halbes Jahrhundert hinter unseren kulturellen Erfahrungen. Gehen wir doch einfach einmal davon aus, daß ein Mensch, wenn er Feierabend hat, weder von der Wissenschaft, noch von sozial höher aufgestellten Kreisen zugerufen bekommen möchte,...

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Kapellmeister Siegfried Teller ist in meinen Augen der herausragendste Kulturschaffende unserer Region, weil er außerberuflich ein großes und äußerst kontrastreiches soziales Feld integriert
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Kultur kurios: Wahlen #3

Ich habe im ersten Text zur kommenden Wahl festzustellen gehabt, daß die wahlwerbenden Parteien weitgehend ohne das Stichwort Kultur auskommen. (Ein paar kleine Ausnahmen ließen sich finden.) Außerdem kommt der übliche Joker vor, mit dem sich Lokalpolitiker gerne über das Thema hinwegschwindeln: die Volkskultur. Da riskiert kein Mensch was, wie auch kaum ein Mensch sagen könnte, was damit gemeint sei, wofür dieses Wort Volkskultur steht. Besonders risikofreudig zeigte sich Siegfried Meixner von...

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Die „Weltmaschine“ von Franz Gsellmann war das Exponat purer Volkskultur eines Mannes, der sich mit keiner Kulturtheorie je befaßt hat, wird aber heute in das Kunstfeld hinüberinterpretiert.
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Was ist Volkskultur?

Die letzten tausend Jahre war die Befassung mit Kunst und mit Fragen der Kultur den Eliten vorbehalten. Der Pöbel hatte sich auf den Feldern und sonst wo krummzuschinden, um zu erwirtschaften, was Adel und hoher Klerus großzügig konsumieren durften. Mit dem sozialen und politischen Aufstieg des Bürgertums verschoben sich kulturelle Gegebenheiten und Fragen des Lebensstils. All das hat mich in meiner Kindheit noch kraftvoll erreicht. Ich bin mit der ideologisch geprägten Unterscheidung zwischen...

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