Erweiterung des aus den 1950er Jahren stammenden Kindergartens
2021 wird KG Markt aufgepeppt

- In Holz-Fertigteilbauweise sollen binnen 12 Wochen in der Sommerpause 2021 neue Räumlichkeiten nach heutigen Standards entstehen – alles auf der Grundfläche des bestehenden KG Markt.
- Foto: Visualisierung: Architekturhalle Telfs
- hochgeladen von Georg Larcher
TELFS. Der Kindergarten Markt platzt aus allen Nähten, das sehen auch die Telfer Gemeinderäte ein: Daher muss jetzt investiert werden. Der Gemeinderat fasste bei der Budgetsitzung kurz vor Weihnachten zwei Grundsatzbeschlüsse für folgende Vorhaben:
Sanierung KG Markt
4,5 Mio. € kostet die Sanierung und Erweiterung des aus den 1950er Jahren stammenden Kindergarten Markt, davon übernehmen Bund und Land 2,4 Mio. €.
"Nach dem KiKo-Neubau kommt der KG Markt dran, das war immer schon der Plan", meinte Bgm. Härting zu den Vorwürfen, dass dieses Projekt ausgerechnet vor dem Wahljahr 2022 auftaucht. Bestehende 18 Gruppen haben bereits die maximale Kinderanzahl überschritten, informiert Bgm. Härting, pro Gruppe sind 22 anstatt wie vorgeschrieben 20 Kinder. Nun werden zwei zusätzliche Kindergartengruppen geschaffen, und das auf der bestehenden Grundfläche, wie Bauamtsleiter Andreas Kluibenschedl betont: "Der Kindergarten Markt wird über eine Holzbauweise vergrößert. Damit sind wir viel schneller und wir müssen den Kindergarten während der Bauzeit nicht für ein Jahr oder länger aussiedeln, das passiert während den Sommerferien 2021." Aus der bisherigen Nutzfläche von 600 Quadratmeter werden auf der nahezu gleichen Grundfläche 1.400 Quadratmeter neue Nutzfläche geschaffen.
Umgesetzt wird auch der Austausch der Ölheizung, sie wird durch eine klimaneutrale Pellets-Heizung ersetzt. Die bisherigen Heizkosten von ca. € 20.000,- pro Jahr werden durch den modernen Neubau auf einen Bruchteil reduziert, heißt es.
Der Grundsatzbeschluss im Gemeinderat wurde mehrheitlich gefasst. GR Norbert Tanzer (PZT/SPÖ) stimmte dagegen, GV Angelika Mader und GR Manfred Lerch (ÖVP) sowie GR Sepp Köll (TN) enthielten sich.
Die Vorgehensweise der regierenden Fraktion u.a. bei der Auftragsvergabe waren die Hauptargumente, dagegen zu stimmen, oder sich der Stimme zu enthalten. „Diese Art der Herangehensweise hat eine schiefe Optik. Vor allem im Wahljahr", meinte etwa GR Manfred Lerch (ÖVP) und GV Angelika Mader spricht fehlende Alternativen an: „Wir reden seit Jahren über Sanierungen der gemeindeeigenen Gebäude, aber nichts passiert.“ GR Norbert Tanzer (PZT/SPÖ) meinte: „Jetzt fallen auf einmal 70 Kinder vom Himmel. Hat der Ausschuss geschlafen?"
Projekt der GHS
Ein zusätzliches Angebot entsteht am Areal der ehemaligen Tischlerei Köll – im Nahbereich des Kindergarten Lumma. Ab 2022 werden im Erdgeschoss eines Wohnbauprojektes der GHS zwei Kindergarten- oder Kinderkrippengruppen eingerichtet. Die Gemeinde kauft die Räume um 1,05 Mio. € an, das Land hilft mit 400.000 €.
In der Südtiroler Siedlung strebt die Gemeinde mittelfristig eine weitere Einrichtung an, integriert in der letzten Bauphase, so Bgm. Härting, der dafür Druck in Richtung Neue Heimat machen will.
Für dieses Projekt am Köll-Areal stimmte die Gemeinderats-Mehrheit, dagegen waren nur Tanzer und GR Herbert Klieber (BLT), Enthaltungen: Mader, Lerch und Köll.
GR Herbert Klieber (BLT) nennt das Köll-Areal „ein finsteres Loch“ und appelliert, die stark wachsende Südtiroler Siedlung bei der Schaffung von neuen Betreuungsplätze dringend zu berücksichtigen."
Vize-Bgm. Christoph Walch (Grüne) kann die Dringlichkeit des Grundsatzbeschlusses verstehen: „Wir diskutieren seit Jahren und haben einen deutlichen Nachholbedarf. Es ist wichtig und richtig. Wir müssen aber auch eine langfristige denken und neue Lebensrealitäten – gerade in der Kinderbetreuung – in Strategien gießen.“ GV Michael Ebenbichler greift das Argument auf: „Wir besprechen das ja alles ausgiebig im Bildungsausschuss. Wir investieren mit diesen beiden Projekten sinnvoll.“
Hoher Bedarf an Betreuungseinrichtungen
Der Ansturm auf die Betreuungsplätze ist groß, wie die dafür zuständige Referatsleiterin Daniela Faistenauer (Abteilung Bildung) erklärt:
„Wir beobachten seit Jahren einen gesellschaftspolitischen Wandel. Kinderkrippen und -gärten werden bewusster wie früher als Bildungseinrichtungen wahrgenommen. Die Akzeptanz für die Fremdbetreuung von Kleinkindern in der Kinderkrippe ist gestiegen. Immer mehr Kinder besuchen den Kindergarten für drei Jahre. Und immer mehr Elternteile sind berufstätig und damit steigt der Bedarf an ganztägigen bzw. ganzjährigen Angeboten.“
Bildungsreferent GR Klaus Schuchter erklärt in der Gemeinderatssitzung:
„Heute ist ein guter Tag für die Telfer Kinder. Sie bekommen zeitgemäße Räumlichkeiten. Aktuell haben wir eine Warteliste von 70 Kindern für Kindergarte- und noch einmal 25 Kindern für Kinderkrippenplätze. Wir schaffen nötige und adäquate Kapazitäten. Zentral im Ortszentrum, aber auch dezentral mit kleinen Einheiten in den Ortsteilen.“


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