Künstler in der Corona-Zeit
Arbeit und Kunst

Tina Krippels: Aufräumen und malen. | Foto: Privat
5Bilder
  • Tina Krippels: Aufräumen und malen.
  • Foto: Privat
  • hochgeladen von Georg Larcher

RIETZ. Die Quarantäne aufgrund der Corona-Krise bedeutet auch einen Einkommens-Verlust für die Künstlerschaft. Alle Veranstaltungen, Konzerte oder Ausstellungen sind abgesagt. Die Kreativität leidet aber nicht darunter. BEZIRKSBLÄTTER haben einige Künstler aus der Region gefragt, wie es ihnen jetzt geht.

Vorkehrungen richtig uns wichtig

Glück hat die Rietzer Künstlerin Tina Krippels, als Angestellte bei der Fa. Hofer hat sie gerade jetzt sehr viel zu tun, die Tochter unterstützt sie mit Unterricht zu Hause: "Ich finde die Vorkehrungen, die unser Land getroffen hat, richtig und wichtig." Meint sie im Interview:

Wie nutzt Du diese Zeit
TINA KRIPPELS: Viel genutzt habe ich die Zeit noch nicht, ich kann „zum Glück“ noch arbeiten gehen (viele haben ihre Arbeit verloren) bei uns in der Arbeit ist in dieser Zeit unser Einsatz gefragt. Unsere Firma schaut sehr auf die Gesundheit der Mitarbeiter und hat jegliche Schutzmaßnahmen getroffen, wir werden immer bestmöglich informiert und auf dem Laufenden gehalten.
Hinzu kommt, dass meine 11-jährige Tochter den Unterricht zu Hause hat und ich sie dabei unterstütze.

Wie siehst Du die derzeitige Situation
Ich finde die Vorkehrungen, die unser Land getroffen hat richtig und wichtig. Wir haben die Verantwortung uns und andere durch eine Ansteckung zu schützen. Ich finde es schade, dass nicht jeder den Ernst der Lage erkennt und sich an die Ausgangssperre hält.

Wie „beflügelt" diese Zeit - in der man etwas zur Ruhe kommt - Deine Kreativität?
Von zur Ruhe kommen kann ich wie gesagt nicht reden, in der Firma haben wir mehr Arbeit und durch die schulische Unterstützung meiner Tochter bleibt leider weniger Zeit für die Kunst. Dennoch habe ich mir ein paar „Kunstpausen“ nehmen können, habe in meinem Atelier einen Frühjahrsputz gemacht und hab gemalen. Ich konnte hierbei sehr viel Kraft sammeln, beim Malen kann ich abschalten, die Seele baumeln lassen, und da vergisst man einfach mal für den Moment diese schwierige Zeit.

Was steht daheim an Arbeit an?
Daheim steht eben alles an 😀 . Aber wie erwähnt, Hauptsache ist, dass meine Tochter ihren schulischen Verpflichtungen nachkommen kann, da gibt es immer wieder Probleme mit den Hausübungen, welche per Internet zu machen sind, das Internet ist sehr überlastet. So kann es schon mal vorkommen, dass man diese Aufgaben erst am Abend machen kann.

Was erhoffst Du Dir von der Zukunft, von den Leuten?
Ich würde mir wünschen, dass die Menschen dadurch etwas umdenken. Zurzeit ist alles auf das wesentliche reduziert, was auch Vorteile hat. Man beschäftigt sich mehr innerhalb der Familie, mit Dingen, die man vielleicht immer aufgeschoben hat, wie z.B. mal das Buch zu Ende lesen, das man begonnen hat, oder das Ausmisten so mancher Kästen, was auch sehr befreiend ist.
Ich denke mir, dass nach dieser Krise alles nicht mehr so sein wird wie es war. Man schätzt ein Treffen mit Freunden wieder mehr, ein Besuch im Theater oder im Museum wird man danach ganz anders wahr nehmen. In einem Restaurant essen gehen wird man bewusster genießen, so schnell wird aus all diesen Unternehmungen, die für uns schon zum normalen Alltag gehörten wieder etwas Besonderes. Und ich hoffe, dass dieses Gefühl, dass das alles nicht selbstverständlich ist, lange anhält!
Ich wünsche mir, dass uns allen wieder mehr bewusst wird, wie gut es uns geht und dass auch weniger vollkommen ausreichend ist.
Ich wünsche allen Gesundheit und dass wir das alles gemeinsam gut meistern werden!

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.