Ortsreportage Zirl
Blut und Schweiß für Almen und Tiere

V.l.: Thomas Öfner, Franz Reinhard, Jeanine Hieger, Michael Auer. | Foto: Lair
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ZIRL. In Zeiten, in denen Wolf und Bär in die heimischen Alpen zurückkehren, stehen unsere Almen stark im Fokus. In Zirl stand in der vergangenen Woche jedoch die Pflege der Almen im Vordergrund.

Freiwilliges Engagement

Vom 22. bis zum 28. August fand wieder die alljährliche Umweltbaustelle statt. Jedes Jahr folgen Jugendliche aus ganz Europa dem Ruf des Österreichischen Alpenvereins und kommen nach Zirl, um sich hier eine Woche lang freiwillig zu engagieren. Heuer waren zwölf Jugendliche aus Österreich und Deutschland dabei, die gemeinsam mit den Zirler Jäger, Schaf- und Ziegenzuchtvereinen für Ordnung sorgten.

Harte, wichtige Arbeit

Das 1.800 Hektar große Gebiet von der Solalm bis zur Erlalm und Zirmalm wird von den fleißigen HelferInnen "geschwendet". Ausgerüstet mit Handschuhen, Sägen und Kübeln, werden Wege instand gehalten, Steine von der Weide entfernt und Latschen ausgerissen und zurückgestutzt. Zirls Bürgermeister Thomas Öfner zeigt sich begeistert von der Aktion, die bereits seit 2010 Tradition hat:

"Die sommerliche Almpflege in Zirl ist eine echte Erfolgsgeschichte, eine tolle und wichtige Arbeit. Nicht nur, dass unsere Almen danach wieder glänzen, für viele Jugendliche ist diese Woche eine tolle Erfahrung. Vielen fehlt die Bindung an die Natur heute mehr als früher, in dieser Woche können sie die Natur voll erfahren."

Das Team der Freiwilligen leistete auch heuer ganze Arbeit.  | Foto: Auer
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Warum das ganze?

Der Einsatz der Jugendlichen und der Vereine sorgt dafür, dass die offene Landschaft vor der Wiederbewaldung bewahrt bleibt und Gräser für Weidetiere ungehindert wachsen können. Die regelmäßige Almpflege fördert zudem die Artenvielfalt der Wiesen und wirkt sich positiv auf viele Wildtierarten aus. Schaf-, Ziegen- und Pferdebesitzer Franz Reinhard erachtet diese Aktion auch für die Zukunft der Almen als äußerst wichtig:

„Die nachhaltige Bewirtschaftung der Almen ist Ziel und wird in den nächsten Jahren die größte Herausforderung werden. Es ist schön, dass sich junge Leute engagieren und etwas nachhaltig Gutes für die Natur leisten.“

Kleine Flächen, große Qualität

Durch den Mensch wird der Lebensraum der Tiere auf den Almen deutlich kleiner. Weil man diesen Umstand nicht verhindern kann, gilt es, die übrig gebliebenen Flächen für die Tiere so qualitativ hochwertig zu halten, wie möglich. Auch in Zukunft sollen sich Schafe, Galtvieh, Pferde, Milchkühe, Esel, Schweine etc, auf den Zirler Almen wohlfühlen. Aktuell braucht es mindestens 800 Schafe, um die große Fläche sinnvoll zu nutzen. Die Almtiere werden wegen sich ändernder Gewohnheiten und der Rückkehr der großen Beutegreifer immer weniger, umso wichtiger, dass die verbleibenden Tiere ideale Bedingungen auffinden.

"Es muss und soll so bleiben wie es ist weil sonst viele Probleme auftreten für die Tiere und auch für die Natur"

, weiß Michael Auer, Obmann des Schafzuchtvereins Zirl und Beteiligter am Projekt. Die 25 Beteiligten, die von neun bis 70 Jahre alt sind, gaben ihr bestes für dieses Ziel.

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